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deutscher Religionswissenschaftler und Religionstheologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wolfgang Gantke (* 4. Januar 1951 in Bad Königshofen) ist Professor für Religionswissenschaft und Religionstheologie an der Goethe-Universität in Frankfurt.[1]
Wolfgang Gantke wurde am 4. Januar 1951 geboren. Nach dem Besuch der Volksschule (1957–1965) und der mehrjährigen Tätigkeit als Reisebürokaufmann (1965–1974) in Trier erwarb er auf dem Zweiten Bildungsweg am katholischen Ketteler-Kolleg in Mainz das Abitur (1977). Von 1977 bis 1983 studierte er in Bonn Vergleichende Religionswissenschaft, Philosophie und Systematische Theologie. Nach dem Magisterabschluss im Jahre 1983 schrieb er eine Doktorarbeit in Religionswissenschaft mit dem Titel Die Bedeutung des hermeneutischen Ansatzes Otto Friedrich Bollnows für die Religionswissenschaft. Nach mehrjähriger wissenschaftlicher Tätigkeit in der Religionswissenschaft und der Philosophie an der Universität Bonn setzte sich Gantke in seiner von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Habilitationsarbeit über den „umstrittenen Begriff des Heiligen“ insbesondere mit der Frage nach der interkulturellen Verallgemeinerbarkeit dieses Begriffs auseinander. Nach der Habilitation (1996) war Gantke als Privatdozent und Lehrstuhlvertreter (1999–2001) an der Universität Bonn tätig. Im Wintersemester 2001/2002 hatte er die Lehrstuhlvertretung für den Guardini-Lehrstuhl in München inne. Seit 2004 ist Gantke Professor für Religionswissenschaft und Religionstheologie an der Goethe-Universität in Frankfurt. Von Oktober 2016 bis März 2020 war er Seniorprofessor am Fachbereich Katholische Theologie.
Im Zentrum von Gantkes Forschungsinteresse steht die Religionswissenschaft, Religionsphilosophie und Theologie gleichermaßen betreffende „Diskussion um das Heilige“. In seiner Habilitationsarbeit und zahlreichen weiteren Veröffentlichungen hat Gantke in Anknüpfung an Überlegungen seines Lehrers Hans-Joachim Klimkeit den Ansatz einer „problemorientierten Religionsphänomenologie“ entwickelt, die in der Religionswissenschaft auf der Basis des Plessnerschen „Prinzips der offenen Frage“ in undogmatischer Weise einerseits am Begriff des Heiligen festhält und andererseits auch offenbleibt für religionskritische Ansätze. Für eine sich an der Diskussion um die großen religiösen Fragen der Zeit (Ökologie, Dialog der Religionen, Krise der Immanenz) beteiligende, „engagierte Religionswissenschaft“ ist nach Gantke ein „transzendenzoffener“ Ansatz geeigneter als eine wertneutral reduktionistische Betrachtungsweise, die sich auf die reine Deskription religiöser Erscheinungsformen beschränkt.
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