Quecksilber(II)-thiocyanat
chemische Verbindung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Quecksilber(II)-thiocyanat (veraltet Quecksilberrhodanid) ist eine anorganische chemische Verbindung des Quecksilbers aus der Gruppe der Thiocyanate, der Salze der Thiocyansäure (Rhodanwasserstoffsäure).
Strukturformel | ||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Quecksilber(II)-thiocyanat | |||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | Hg(SCN)2 | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
weißer, geruchloser, brennbarer Feststoff[1] | |||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 316,762 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||
Dichte | ||||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||
Löslichkeit |
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Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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MAK |
0,02 mg·m−3[2] | |||||||||||||||
Toxikologische Daten | ||||||||||||||||
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Gewinnung und Darstellung
Quecksilber(II)-thiocyanat kann durch Reaktion von Quecksilber(II)-nitrat mit Kaliumthiocyanat gewonnen werden.[5]
Eigenschaften
Quecksilber(II)-thiocyanat ist ein weißer, geruchloser, brennbarer Feststoff, der in Wasser schlecht löslich ist.[2] Es wird in Form von farblosen, strahligen Nadeln oder perlmuttglänzenden Blättchen gewonnen. Es ist löslich in Alkohol sowie in einem Überschuss einer Thiocyanat-Lösungen unter Komplexbildung (z. B.: in Ammoniumthiocyanat unter Bildung von Ammoniumtetrathiocyanatomercurat(II) (NH4)2[Hg(SCN)4]), jedoch wenig löslich in Ether. Beim Erhitzen auf 165 °C erfolgt eine Zersetzung unter Aufblähen.[3] Quecksilber(II)-thiocyanat besitzt eine monokline Kristallstruktur (a = 10,88 Å, b = 4,050 Å, c = 6,446 Å, β = 95,35°).[5]
Verwendung
Quecksilber(II)-thiocyanat wurde früher verwendet:
- als Nachweisreagenz für Chlorid-Ionen (Farbreaktion mit Eisen(III)-nitrat zu Quecksilber(II)-chlorid und Eisen(III)-thiocyanat[6]).
- als Nachweisreagenz für Zink-Ionen: Zn2+ + Hg(SCN)42− → Zn[Hg(SCN)4] ↓[7]
- Es wurde früher auch als Scherzartikel (Pharaoschlangen) eingesetzt (bildet beim Anzünden gelbliche längliche schaumige Gebilde), was sich aber aufgrund der Giftigkeit der entstehenden Quecksilberdämpfe heute verbietet.[8]
Auch wurde es früher in der Fotografie eingesetzt. Die genannten Anwendungen haben wegen der Giftigkeit der Verbindung heute keine Bedeutung mehr.[3]
Einzelnachweise
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