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deutscher Benediktinermönch Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Paulus Gordan OSB (* 21. Juni 1912 in Berlin als Günther Gordan; † 1. Januar 1999 in Beuron) war ein deutscher Benediktinermönch jüdischer Herkunft.
Günther Gordan entstammte einem bildungsbürgerlich liberalen assimilierten jüdischen Elternhaus in Berlin. Er studierte Jura, Kunstgeschichte, Philosophie und Theologie in Berlin, Paris, Breslau, Innsbruck und Freiburg im Breisgau.
1931 konvertierte er durch den Empfang der Taufe in Rom zur Katholischen Kirche. 1935 trat Günther Gordan in die Benediktiner-Erzabtei St. Martin zu Beuron ein und erhielt den Ordensnamen des Apostels Paulus. In Beuron legte er am 24. Juni 1936 seine Mönchs-Profess ab. 1938 musste er sich wegen der zunehmenden Judenhetze in Deutschland außer Landes begeben. Die Priesterweihe wurde ihm daher im Januar 1939 in der Erzabtei Monte Cassino in Italien gespendet. Anschließend verbrachte er mehrere Jahre in Südamerika, vornehmlich in Brasilien und Chile.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte er 1948 nach Deutschland zurück. Er wurde Generalsekretär der International Catholic Migration Commission in Genf und setzte sich besonders für die Heimatvertriebenen ein. Im Kloster Beuron übertrug man ihm von 1959 bis 1968 die Schriftleitung der Benediktinischen Monatsschrift, der er den neuen Haupttitel Erbe und Auftrag gab und für die er bis zu seinem Lebensende zahlreiche Beiträge verfasste. Als deren Schriftleiter verbrachte er die Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962–1965) als Berichterstatter überwiegend in Rom. Von 1966 bis 1968 war der Benediktiner zudem Beauftragter der Katholischen Kirche beim Südwestfunk Baden-Baden. 1968 berief ihn Abtprimas Rembert Weakland zu seinem Sekretär und zum Generalsekretär der Benediktinischen Konföderation. In den Jahren 1980 bis 1993 fungierte Pater Paulus Gordan als Obmann des Direktoriums der Salzburger Hochschulwochen und gab während seiner Amtszeit die jährlich erscheinenden Beitrags- und Berichtsbände der Hochschulwochen heraus. Während dieser Zeit lebte er in der Erzabtei St. Peter in Salzburg.
Im Jahr 1988 wurde ihm das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse verliehen.[1]
Seine letzten Lebensjahre verbrachte Paulus Gordan in seinem Professkloster Beuron im Donautal.
Paulus Gordan ist Verfasser von Schriften zur Literatur, zur Geistes-, Kunst- und Kirchengeschichte sowie zur Spiritualität und Zeitdiagnostik. Seit 1958 wirkte er auch im Dienst der christlich-jüdischen Begegnung, etwa durch seine Beiträge in der Zeitschrift Freiburger Rundbriefe.
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