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Gebiet, wo eine Partei konstant hohe Wahlergebnisse erzielt Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Parteihochburg werden Orte, Wahlbezirke, Wahlkreise oder Regionen bezeichnet, in denen die jeweilige politische Partei mehrfach besonders hohe Stimmenanteile erhalten hat. Das ist durch die Parteitradition, durch bestimmte Wählerschichten, durch Stammwähler, die in der Region überwiegend leben oder durch andere Umstände zu begründen.
Beispiele für konstante Parteihochburgen in Deutschland:
Die Union erzielt ihre besten Wahlergebnisse traditionell in Süddeutschland und in katholisch geprägten Gebieten. Generell schneidet die Union im ländlichen Raum deutlich stärker ab als in Großstädten.
Die SPD hat ihre Hochburgen in Nord- und Westdeutschland, Nordrhein-Westfalen galt bis zuletzt als „Herzkammer der SPD“ und wurde zwischen 1966 und 2005 ausnahmslos von ihr geführt. In Ost- und Süddeutschland hingegen erreicht die SPD meist nur schwache Wahlergebnisse.
Die AfD ist vor allem in strukturschwachen Gebieten und Ostdeutschland stark, wo sie mittlerweile in allen Ländern mindestens zweitstärkste Partei ist. Speziell Sachsen und Thüringen entwickelten sich zu klaren AfD-Hochburgen. Ihre schwächsten Wahlergebnisse erreicht die Partei in Nord- und Westdeutschland.
Die FDP hat ihre Hochburgen vor allem in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg, welches als Stammland der FDP gilt. Schwach ist die FDP in Ostdeutschland und Bayern.
Die Linke erzielt aus historischen Gründen in Ostdeutschland deutlich stärkere Wahlergebnisse als im Westen. Hier scheitert Die Linke bei Landtagswahlen nicht selten an der Fünf-Prozent-Hürde. Eine Besonderheit stellt das Saarland dar, welches, wohl aufgrund der dortigen Popularität Oskar Lafontaines, als Hochburg der Linken galt.
Bündnis 90/Die Grünen sind in Westdeutschland deutlich stärker als im Osten. In Baden-Württemberg stellen sie seit 2011 mit Winfried Kretschmann ihren ersten und bisher einzigen Ministerpräsidenten. Auch in Schleswig-Holstein, Hessen und den Stadtstaaten sind die Grünen relativ stark. Generell erzielen sie in Großstädten deutlich bessere Ergebnisse als in ländlichen Regionen. Zudem sind die Grünen in strukturstarken Regionen, wie dem Rhein-Main-Gebiet oder Teilen Süddeutschlands, deutlich stärker als in strukturschwachen Regionen.
Es sind alle Parteien, die im gesamten Wahlgebiet mindestens ein halbes Prozent der gültigen Stimmen (Hürde für die staatliche Parteienfinanzierung) erhielten, aufgelistet.
Partei | Bundestagswahlkreis | Land | Zweitstimmen[6] |
---|---|---|---|
AfD | Görlitz | Sachsen | 32,6 % |
CDU | Cloppenburg – Vechta | Niedersachsen | 38,4 % |
CSU | Bad Kissingen | Bayern | 37,7 % |
FDP | Rottweil-Tuttlingen | Baden-Württemberg | 18,1 % |
Freie Wähler | Rottal-Inn | Bayern | 15,0 % |
Grüne | Berlin-Friedrichshain – Kreuzberg – Prenzlauer Berg Ost | Berlin | 36,8 % |
Die Linke | Berlin-Lichtenberg | Berlin | 18,3 % |
Die PARTEI | Dortmund I | Nordrhein-Westfalen | 3,5 % |
SPD | Aurich – Emden | Niedersachsen | 43,5 % |
Die Basis | Offenburg | Baden-Württemberg | 3,5 % |
Partei | Bundestagswahlkreis | Land | Zweitstimmen[6] |
---|---|---|---|
AfD | Sächsische Schweiz – Osterzgebirge | Sachsen | 35,5 % |
CDU | Cloppenburg – Vechta | Niedersachsen | 53,1 % |
CSU | Traunstein | Bayern | 44,6 % |
FDP | Düsseldorf I | Nordrhein-Westfalen | 19,7 % |
Freie Wähler | Landshut | Bayern | 5,5 % |
Grüne | Freiburg | Baden-Württemberg | 21,2 % |
Die Linke | Berlin-Lichtenberg | Berlin | 29,3 % |
Die PARTEI | Berlin-Friedrichshain – Kreuzberg – Prenzlauer Berg Ost | Berlin | 3,5 % |
SPD | Aurich – Emden | Niedersachsen | 37,8 % |
Tierschutzpartei | Oberhavel – Havelland II | Brandenburg | 2,0 % |
Partei | Bundestagswahlkreis | Land | Zweitstimmen[7] |
---|---|---|---|
AfD | Görlitz | Sachsen | 8,2 % |
CDU | Cloppenburg – Vechta | Niedersachsen | 63,2 % |
CSU | Rottal-Inn | Bayern | 58,8 % |
FDP | Düsseldorf I | Nordrhein-Westfalen | 9,2 % |
Freie Wähler | Landshut | Bayern | 5,3 % |
Grüne | Berlin-Friedrichshain – Kreuzberg – Prenzlauer Berg Ost | Berlin | 20,8 % |
Linke | Berlin-Lichtenberg | Berlin | 34,6 % |
NPD | Sächsische Schweiz – Osterzgebirge | Sachsen | 5,1 % |
Piraten | Berlin-Friedrichshain – Kreuzberg – Prenzlauer Berg Ost | Berlin | 5,8 % |
SPD | Gelsenkirchen | Nordrhein-Westfalen | 44,0 % |
Es sind alle Parteien, die im gesamten Wahlgebiet mehr als ein Prozent der gültigen Stimmen (Hürde für die einmalige Parteienförderung) erhielten, aufgelistet.
Partei | Regionalwahlkreis | Land | Stimmen[8] |
---|---|---|---|
FPÖ | Weststeiermark | Steiermark | 22,6 % |
GRÜNE | Wien Innen-West | Wien | 32,1 % |
JETZT | Wien Innen-West | Wien | 3,7 % |
NEOS | Wien Innen-West | Wien | 14,0 % |
ÖVP | Osttirol | Tirol | 55,0 % |
SPÖ | Wien Süd | Wien | 34,6 % |
Die Ermittlung der Parteihochburgen der Schweiz gestaltet sich wesentlich schwieriger als die Ermittlung der Parteihochburgen Deutschlands und Österreichs. Die Wahlen des Nationalrats und des Ständerats eignen sich kaum zur Feststellung von Parteipräferenzen der Kantone, weil manche Kantone nur einen Abgeordneten je Kammer wählen. In dieser Hinsicht sind die Wahlen der Kantonsparlamente aussagekräftiger. In manchen Kantonen wird jedoch die Sitzverteilung in den Kantonsparlamenten durch Majorzwahlen ermittelt, wodurch keine vergleichbaren Ergebnisse vorliegen. Deshalb wurden die Parteihochburgen in der folgenden Tabelle durch die Berechnung des Anteils der gewonnenen Mandate an der Gesamtzahl der Mandate ermittelt. Nur das Parlament (Grosser Rat) von Appenzell Innerrhoden, dem Kanton mit der niedrigsten Einwohnerzahl, gibt keine Auskunft über die Parteizugehörigkeit der Mitglieder. Es sind alle Parteien aufgelistet, die in der Bundesversammlung vertreten sind.
Partei | Kanton | Mandate[9] | Mandatsanteil | Wahljahr |
---|---|---|---|---|
BDP | Graubünden | 23 von 120 | 19,2 % | 2018 |
CVP | Wallis | 48 von 130 | 36,9 % | 2021 |
EDU | Thurgau | 5 von 130 | 3,8 % | 2020 |
EVP | Bern | 10 von 160 | 6,3 % | 2018 |
FDP | Appenzell Ausserrhoden | 24 von 65 | 36,9 % | 2019 |
glp | Zürich | 23 von 180 | 12,8 % | 2019 |
GPS | Neuenburg | 19 von 100 | 19,0 % | 2021 |
Lega | Tessin | 18 von 90 | 20,0 % | 2019 |
PdA | Neuenburg | 8 von 100 | 8,0 % | 2021 |
Sol. | Genf | 6 von 160 | 6,0 % | 2018 |
SP | Basel-Stadt | 30 von 100 | 30,0 % | 2020 |
SVP | Thurgau | 45 von 130 | 34,6 % | 2020 |
Hauptartikel: Rote Staaten und blaue Staaten
Die Demokraten haben ihre Hochburgen an der West- und Ostküste, in Großstädten sowie in Gebieten mit einem hohen Bevölkerungsanteil von Schwarzen und Hispanics. Die Republikaner hingegen im ländlichen Raum, im Landesinneren sowie in den konservativ geprägten Südstaaten.
Die Conservatives erringen ihre Parlamentsmandate vor allem in den ländlichen Regionen Englands. Labour hat seine Hochburgen in städtischen Gebieten, vor allem in und um London, Liverpool, Manchester und Newcastle, sowie in Wales. Die separatistische SNP ist seit Mitte der 2010er die dominierende Partei in Schottland und errang bei den vorletzten Unterhauswahlen fast alle Sitze in Schottland. Die Liberal Democrats haben ihre Hochburgen in Universitätsstädten. Bis vor einigen Jahren waren sie auch in Schottland stark.
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