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ODAB-500
sowjetische Aerosolbombe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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ODAB-500 bezeichnet eine Serie von Aerosolbomben mit einem Gewicht von rund 500 Kilogramm aus sowjetisch/russischer Produktion. ODAB steht für Objomno-detonirujuschtschaja awiazionnaja bomba (Volumen-Detonations Fliegerbombe) und 500 steht für die Gewichtsklasse der Bombe.[1]
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Entwicklung
Die ODAB-500 wurde in den 1980er Jahren entwickelt. Erstmals wurde sie Anfang der 1990er Jahre der Öffentlichkeit präsentiert. Entwickelt wurde sie von NPO Basalt in Moskau. Der Vertrieb erfolgt durch Aviaexport und Rosoboronexport.[2]
Technik
Zusammenfassung
Kontext

Die ODAB-500 wird bei der Bekämpfung von Feldbefestigungen, Infrastrukturbauten sowie Material verwendet. Sie kann aus einem Höhenbereich von 200 bis 12.000 m sowie einem Geschwindigkeitsbereich von 50 bis 1.500 km/h abgeworfen werden.[3][2] Die Bombe ist 2,28 bis 2,38 m lang und wiegt je nach Ausführung zwischen 466 und 525 kg.[4] Der Rumpfdurchmesser misst 500 mm und die Spannweite liegt bei rund 500 mm.[5]
Die Bombe hat eine zylindrische, längliche Rumpfform mit einem kreisrunden Querschnitt und einer ogivalen Spitze. Am Bombenheck befinden sich vier Stabilisierungsflügel, um die ein Boxwing angebracht ist. In der Bombenspitze ist der Zündmechanismus untergebracht. Im Mittelbereich der Bombe befinden sich in einem Zentralrohr sieben Zerlegeladungen mit einem Gesamtgewicht von 23 kg. Drumherum ist die 193 kg schwere Wirkladung (Aerosolstoff) platziert. Anfänglich wurde für die Wirkladung Ethylenoxid und später 1,3-Pentadien (Piperylen) oder eine Mischung von Isopropylnitrat und Magnesiumpulver verwendet. Im hohlen Heckteil der Bombe befindet sich ein Behälter für den Bremsschirm.[6]
Die OFAB-500 können aus großer und mittlerer Flughöhe sowie aus dem Tiefflug abgeworfen werden. Nach dem Abwurf öffnet sich der Bremsschirm. Dieser stabilisiert den Fall der Bombe und bremst sie ab. Dann wird an der Bombenspitze der Aufschlagzünder, der mit einer rund 5 m langen Kette mit dem Bombenkörper verbunden ist ausgestoßen. Berührt der Zünder die Erdoberfläche wird die Zerlegeladung gezündet. Bei den moderneren Bombenmodellen wird ein Funkmesszünder verwendet, der die Zerlegeladung in einer Höhe von 7–9 m zündet. Die Zerlegeladung erzeugt aus der Wirkladung eine Aerosolwolke.[7] Mit einer Verzögerung von 100 bis 140 Millisekunden wird die Aerosolwolke zur Detonation gebracht. Bei der Explosion entsteht eine sehr große Hitze und eine langanhaltende Detonationswelle. Dabei kann die Temperatur bis über 2.000 °C und der Druck 20–30 bar betragen.[8][3][9] Die Explosionsstärke soll in etwa 1000 kg TNT entsprechen.[6] Die Detonationswelle kann Gebäude herkömmlicher Bauart in einem Radius von rund 25 m komplett zerstören. Gegen Fahr- und Flugzeuge sowie lebende Ziele beträgt der Wirkungsradius über 30 m.[2][3]
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Varianten
- ODAB-500: Initialversion mit mechanischem Abstandzünder.
- ODAB-500P: 2. Serienversion. Gewicht 466 kg[1]
- ODAB-500PM: 3. Serienversion mit Funkmesszünder. Gewicht 520 kg
- ODAB-500PMW: Version optimiert für den Einsatz ab Kampfhubschraubern. Gewicht 525 kg
Einsatz
Die ODAB-500 kam erstmals während der sowjetischen Intervention in Afghanistan zum Einsatz.[2] Danach kam die ODAB-500 bei Operationen in Dagestan und im Tschetschenienkrieg zum Einsatz.[1] Weiter wurde die Bombe während der Jugoslawienkriege von Seiten der Serben eingesetzt.[10] Im Bürgerkrieg in Syrien wurde die ODAB-500 von der syrischen Luftwaffe eingesetzt.[11][12] Auch beim russischen Überfall auf die Ukraine wird dieses Bombenmodell verwendet.[13][14]
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Trägerflugzeuge
- Mikojan-Gurewitsch MiG-21 (NATO-Codename: Fishbed)
- Mikojan-Gurewitsch MiG-27 (Flogger-D)
- Mikojan-Gurewitsch MiG-29 (Fulcrum)
- Mikojan-Gurewitsch MiG-35 (Fulcrum-F)
- Suchoi Su-17 (Fitter)
- Suchoi Su-22 (Fitter)
- Suchoi Su-24 (Fencer)
- Suchoi Su-25 (Frogfoot)
- Suchoi Su-30 (Flanker-C)
- Suchoi Su-34 (Fullback)
- Suchoi Su-35BM (Flanker-E)
- Mil Mi-24 (Hind)
- Mil Mi-28 (Havoc)
- Kamow Ka-52 Alligator (Hokum-B)
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Literatur
- Jefim Gordon: Soviet/Russian Aircraft Weapons since World War Two. Midland Publishing, 2004, ISBN 978-1-8578-0188-0.
- Nikolay Spassky: Russia’s Arms and Technologies. The XXI Century Encyclopedia. Vol. 10 - Aircraft armament and avionics. A & T Publishing House / Oruzhie i tekhnologii, Russland, 2004, ISBN 978-5-93799-016-7.
- Robert Hewson: Jane’s Air launched Weapon 2003. Jane’s Information Group, Vereinigtes Königreich, 2003, ISBN 0-7106-0866-7.
- SPRE Basalt: Unguided Air Bombs. Offizieller Produktekatalog der Federal State Unitary Enterprise Basalt, Moskau, Russland, 2008.
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Siehe auch
Weblinks
Commons: ODAB-500 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Odab 500 Pm Aircraft Bomb bei cat-uxo.com (englisch)
- www.bazalt.ru (Herstellerseite)
- Syria's Dirty Dozen: The ODAB-500 PM Kurzer Film bei YouTube über den Einsatz der ODAB-500 in Syrien
Einzelnachweise
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