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deutsch-baltischer Chirurg und Hochschullehrer in Jena Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Nikolai Guleke (* 25. April 1878 in Pernau, Gouvernement Livland; † 4. April 1958 in Wiesbaden) war ein deutsch-baltischer Chirurg und Hochschullehrer.
Geboren als Sohn des deutsch-baltischen Ingenieurs und Architekten Reinhold Guleke studierte Nicolai Guleke Medizin an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Kaiser Wilhelms-Universität Straßburg.
Im Ersten Weltkrieg arbeitete Guleke als Leitender Arzt in einem Festungslazarett in Straßburg. Sein Leben als Chirurg wurde von seinem ersten Lehrer Ernst von Bergmann geprägt. Bereits ab 1912 befasste er sich Guleke unter anderem mit den chirurgischen Behandlungsmöglichkeiten der Bauchspeicheldrüse.[1][2] Er wurde 1918 Lehrstuhlinhaber für Chirurgie an der Philipps-Universität Marburg, wechselte aber bereits 1919 an die Universität Jena, wo er als Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik wirkte. Von 1926 bis 1951 wohnte er mit seiner Familie in seinem Jenenser Haus „Belle Epoque“. Er galt als überragender Operateur in der Neurochirurgie, Handchirurgie und Viszeralchirurgie.
Guleke war Förderndes Mitglied der SS, am 6. Dezember 1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 5.909.255).[3] Im August 1933 nahm er an „Rassenpolitischen Schulungen“ in der Staatsschule für Führertum und Politik des Thüringischen Landesamts für Rassewesen in Egendorf teil.[4] Im Zweiten Weltkrieg war Guleke Oberstarzt der Reserve und Beratender Chirurg der 1. Armee (Wehrmacht) und von Lazaretten in Thüringen.
Nach Ende seiner beruflichen Tätigkeit in Jena im Alter von 73 Jahren siedelte er nach Wiesbaden über. Er starb dort 1958 und wurde in Tutzing am Starnberger See beerdigt.
Guleke verfasste 13 Bücher, darunter Beiträge im Handbuch der gesamten Therapie und 1945[5] das Werk Kriegschirurgie und Kriegschirurgen im Wandel der Zeiten. Seit ihrer Gründung durch den Springer-Verlag arbeitete Guleke im Beirat der Zeitschrift Der Chirurg mit. 1946 regte er über den Dekan der Medizinischen Fakultät an, die Genehmigung der Sowjetischen Militäradministration für die Wiedergründung einer Gesellschaft für Chirurgie in Thüringen einzuholen. Das wurde zunächst für Jena 1947 erreicht.
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