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Stadtteil von Hamburg im Bezirk Wandsbek Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Rahlstedt ist ein Hamburger Stadtteil im Bezirk Wandsbek am nordöstlichen Rand Hamburgs und grenzt an den schleswig-holsteinischen Kreis Stormarn.
Rahlstedt Stadtteil von Hamburg | |
---|---|
Koordinaten | 53° 36′ 7″ N, 10° 9′ 24″ O |
Höhe | 26 m ü. NHN |
Fläche | 26,6 km² |
Einwohner | 95.743 (31. Dez. 2023) |
Bevölkerungsdichte | 3599 Einwohner/km² |
Postleitzahl | 22143, 22145, 22147 und 22149 |
Vorwahl | 040 |
Bezirk | Wandsbek |
Verkehrsanbindung | |
Regionalbahn | |
U-Bahn | |
Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein |
Rahlstedt ist ein nordöstlicher Stadtteil Hamburgs. Er ist der flächenmäßig größte Stadtteil innerhalb des Bezirks Wandsbek. Innerhalb Hamburgs ist er der einwohnerstärkste und der flächenmäßig drittgrößte Stadtteil. Zu Rahlstedt gehören die Ortsteile Alt-Rahlstedt, Neu-Rahlstedt, Meiendorf, Oldenfelde, Hohenhorst und Großlohe. Rahlstedt grenzt an die Stadtteile Volksdorf, Farmsen-Berne, Tonndorf und Jenfeld und an den Kreis Stormarn in Schleswig-Holstein.
Durch Rahlstedt fließt die in der Nähe der Ortschaft Siek (Kreis Stormarn) entspringende Wandse mit ihren Nebenflüssen (u. a. Rahlau, Stellau und Stellmoorer Quellfluss). Die Rahlau mündet etwa in Höhe der Nordmarkstraße in die Wandse, die Stellau etwa in Höhe der Wilhelm-Grimm-Straße, der Stellmoorer Quellfluss noch innerhalb des Stellmoorer Tunneltals.
Die neben den Flüssen auffälligsten Geländemerkmale finden sich als Überreste der letzten Eiszeit in den beiden großflächigen Naturschutzgebieten Stellmoorer Tunneltal und Höltigbaum. Zusammen mit dem Stapelfelder Moor liegen drei Naturschutzgebiete in dem Stadtteil. Damit gehört Rahlstedt zu den ganz wenigen Hamburger Stadtteilen, die nicht nur eines, sondern gleich mehrere Naturschutzgebiete aufweisen.
Die ältesten überlieferten urkundlichen Erwähnungen erfolgten 1212 als Rothuluestad und 1248 als Radolvestede.[1] Der Name verweist auf eine Gründung als sächsische Siedlung durch einen Mann namens Radolf oder Radulf, die Nachsilbe -stede bedeutet (Wohn-)Stätte.[2] Alt-Rahlstedt (Olden Radoluesstede), Neu-Rahlstedt (Nyen Radoluesstede) und Oldenfelde (Oldenvelde) wurde in einer Urkunde vom 10. Oktober 1296 erwähnt, als die Einkünfte aus Groß- und Kleinzehnt von insgesamt 13 Dörfern an das Kloster Harvestehude übertragen wurden.[3][4]
Rahlstedt lag jenseits der östlichen Grenzen Hamburgs, gehörte zum Herzogtum Holstein unter dänischer Krone und fiel mit ihm 1864 an Preußen.[5]
Am 29. September 1904 wurde zwischen dem Bahnhof Rahlstedt der Lübeck-Büchener Eisenbahn und Volksdorf die Elektrische Kleinbahn Alt-Rahlstedt–Volksdorf eröffnet und am 9. Mai 1907 bis Wohldorf verlängert, deren Restbetrieb bis 1961 existierte.[6][7]
Um die Jahrhundertwende entwickelte sich Rahlstedt zu einem beliebten Villenvorort für wohlhabende Hamburger Kaufleute. In dieser Zeit entstanden viele Gründerzeit- und Jugendstilvillen, die in vielen Teilen das Erscheinungsbild Rahlstedts prägen.
1927 wurden die Landgemeinden Alt Rahlstedt, Neu Rahlstedt, Meiendorf und Oldenfelde sowie Teile von Tonndorf-Lohe und Jenfeld zur preußischen Gemeinde Rahlstedt zusammengeschlossen.[8] Rahlstedt kam durch das Groß-Hamburg-Gesetz von 1937 dann zu Hamburg. Der alte Kern bestand aus dem Bahnhof, gelegen an der Bahnstrecke Lübeck–Hamburg (über Fehmarn nach Skandinavien) und der aus der Anfangszeit des Ortes stammenden ältesten Südstormarner Kirche, der heutigen Kirche Alt-Rahlstedt, an der Rahlstedter Straße.
Seit der Zeit des Nationalsozialismus war Rahlstedt nach der Errichtung der Boehn-Kaserne und der Graf-Goltz-Kaserne sowie eines Standortübungsplatzes eine bedeutende Garnison im Hamburger Raum. In den 1960er-Jahren wurde im Südwesten Rahlstedts der Ortsteil Hohenhorst geplant und gebaut sowie am östlichen Rand die Großsiedlungen Großlohe und Rahlstedt-Ost. Die Ortsteile Meiendorf und Oldenfelde wurden zunehmend mit Einzelhäusern bebaut.
In den 1990er-Jahren wurden fast alle militärischen Einrichtungen in Rahlstedt geschlossen. Der ehemalige Standortübungsplatz Höltigbaum wurde zum größten Teil zum Naturschutzgebiet und teilweise zum Gewerbegebiet Höltigbaum. Eine Gedenktafel erinnert seit 2003 an die 330 Exekutionen aufgrund von Militärgerichtsurteilen im Zweiten Weltkrieg. Auf zwei ehemaligen Kasernengeländen wurden neue Wohngebiete errichtet.
Rahlstedt hat sich schrittweise zum einwohnerreichsten Hamburger Stadtteil entwickelt. Mit Errichtung einer Bahnstation 1893 zwischen Altrahlstedt, Oldenfelde und Neurahlstedt wurde der ländliche Ort für Besserverdienende und höhere Beamte erstmals als Wohnort abseits der Arbeitsstätte interessant. Ganze Straßenzüge entstanden in dieser Zeit um die Jahrhundertwende, deren Villen-Gebäude für Rahlstedt sehr typisch sind. Die zentralen Teile Rahlstedts sind auch heute noch von diesen Villen geprägt. Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelten Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und ausgebombte Hamburger im Stadtteil an. Durch die Bildung der Ortsteile Hohenhorst, Rahlstedt-Ost sowie zunächst Großlohe-Nord und ab 1964 schließlich auch Großlohe-Süd Anfang der 1960er Jahre wurde Rahlstedt erheblich vergrößert. Diese Bereiche waren einst „Kuhkoppeln“ und wurden mit planmäßig angelegten Wohnanlagen und so genannten Plattenbauten bzw. Montagebauten und einigen Hochhäusern überbaut, daneben gibt es auch große Gebiete mit Reihenhaus- und Einzelhausbebauung. Damals waren diese neuen Ortsteile Rahlstedts so etwas wie eine Trabantenstadt, Wohnraum wurde dringend benötigt. Viele Hamburger, die bei der Hamburger Sturmflut 1962 am 16. und 17. Februar obdachlos wurden, zogen in die Neubaugebiete. Zwar hatte Rahlstedt längst vor der Flutkatastrophe angefangen zu wachsen, die Ereignisse beschleunigten jedoch das Wachstum.[9]
Durch die Schließung zweier Kasernengelände (Boehn-Kaserne und Graf-Goltz-Kaserne) 1992 durch die Bundeswehr entstanden die neuen Siedlungsgebiete Rahlstedter Höhe (1996/1997) und Rahlstedter Boltwiesen (2000).[9] Die neuen Siedlungen führten zu einem Anstieg der Einwohnerzahl auf damals über 85.000. Die Entwicklung hielt auch in den vergangenen Jahren an.
Rahlstedt ist ein Zusammenschluss der alten Dörfer Altrahlstedt, Neurahlstedt, Lohe, Meiendorf und Oldenfelde sowie der neu dazugekommenen Quartiere Hohenhorst, Rahlstedt-Ost, Großlohe und Boltwiesen.[10]
Alt-Rahlstedt wurde 1248 erstmals urkundlich erwähnt. Die Kirche Alt-Rahlstedt aus dem 13. Jahrhundert war Zentrum eines großen Kirchspiels. Im 14. Jahrhundert erwarb das Hamburger Domkapitel große Teile des Ortes. Im 16. Jahrhundert kam es zum alten landesherrlichen Amt Trittau. Im Dreißigjährigen Krieg quartierten sich 1627 die Feldherren der Katholischen Liga Tilly und Wallenstein in Alt-Rahlstedt ein.[11][12]
1814 musste das Dorf nach dem Gefecht bei Braak rund 22.000 russische Soldaten und ihre Pferde bei deren Belagerung zum Entsatz von Hamburg beherbergen.[13] Mit der Eröffnung des Bahnhofes 1893 – dessen Bau durch den Alt-Rahlstedter Fabrikanten Cord Eduard (Edward) Heinrich Grube (1856–1924) initiiert und gefördert wurde – erlebte Alt-Rahlstedt einen Aufschwung und wurde zum Hamburger Villenvorort. 1889 wurde Alt-Rahlstedt Sitz des gleichnamigen Amtes. 1896 wurde die erste Sparkasse des Ortes gegründet. Die Elektrische Kleinbahn Alt-Rahlstedt–Volksdorf–Wohldorf wurde am 29. September 1904 eröffnet und schloss die Hamburger Enklaven im Nordosten an das Eisenbahnnetz an.
Der Ortsteil Neu-Rahlstedt ist fast ebenso alt wie Alt-Rahlstedt. In Neu-Rahlstedt ist noch ein alter Dorfkern erhalten, der aufgrund seiner heutigen Hufeisenform entfernt an einen Rundling erinnert. Er wurde 1985 unter Milieuschutz gestellt. Im Jahre 2012 wurden weitere Teile Neu-Rahlstedts unter Ensembleschutz gestellt. In unmittelbarer Nähe des Dorfplatzes steht die 1961 von Olaf Andreas Gulbransson erbaute Martinskirche. Mit ihrem architektonisch bemerkenswerten Zeltdach und dem auffälligen weißen Anstrich weist sie stilistische Anklänge an die von Le Corbusier 1955 erbaute Wallfahrtskirche Notre-Dame-du-Haut bei Ronchamp auf. Die Kirchenfenster wurden von Hubert Distler geschaffen.
Meiendorf ist hinsichtlich des Wohnungsbestandes gemischt. Der Norden besteht größtenteils aus Einzelhäusern, der Westen und die Mitte des Ortsteils weisen mehrstöckigen sozialen Wohnungsbau aus den 1960er Jahren auf. Vereinzelt finden sich insbesondere nahe dem alten Dorfkern auch Häuser aus der Gründerzeit.
Ein historischer Dorfkern von Oldenfelde besteht nicht mehr. Heute ist Oldenfelde sowohl von Einzelhausbebauung als auch von Bauten mit Sozialwohnungen der 1950er- und 1960er-Jahre geprägt, so dass die gegenwärtige Baustruktur Oldenfeldes als gemischt und abwechslungsreich bezeichnet werden kann.
Hohenhorst wurde am südwestlichen Rand des Stadtteils in den frühen 1960er-Jahren als von der Neuen Heimat (heute SAGA) vollständig durchgeplante moderne Siedlung errichtet.[14] Hohenhorst umfasst auch Teile des angrenzenden Stadtteils Jenfeld mit dem Einkaufszentrum Berliner Platz und der Trinitatiskirche der Ev.-Luth. Markus-Kirchengemeinde Hohenhorst Rahlstedt-Ost. Die Straßen von Hohenhorst tragen Berliner Ortsnamen.
Rahlstedt-Ost bildet den südöstlichen Rand des Stadtteils an der Grenze zu den schleswig-holsteinischen Gemeinden Barsbüttel und Stapelfeld. Rahlstedt-Ost wurde von 1960 bis 1964 auf der grünen Wiese erbaut und besteht aus Zeilenbauten und Punkthochhäusern, vereinzelt auch Reihenhäusern und Einfamilienhäusern. Bauherr war die Neue Heimat (GWG), es entstanden knapp 1.000 öffentlich geförderte Wohneinheiten. Heute wird die Siedlung von der Hamburger Nachfolgegesellschaft SAGA verwaltet, die hier 2017 über 1.359 Wohnungen verfügte. Neben der städtischen Wohnungsgesellschaft SAGA verfügte die genossenschaftliche Wohnungsgenossenschaft Hamburg-Wandsbek von 1897 eG am Geesthachter Wegs 258 Wohneinheiten (Stand 2017). Rahlstedt-Ost im Sinne der Abgrenzung des RISE-Fördergebietes hat eine Größe von 90 Hektar und besteht im Wesentlichen aus den statistischen Gebieten 74031 und 74037. In Rahlstedt-Ost im Sinne dieses Zuschnitts wohnten 2015 etwa 5.700 Personen. In Rahlstedt-Ost befindet sich eine Grundschule, eine Stadtteilschule, mehrere Kitas und die evangelische Dankeskirche. Die Siedlung wird durch die Kielkoppelstraße und Am Sooren erschlossen.[15]
Dieser Ortsteil am östlichen Rand des Stadtteils besteht überwiegend aus Siedlungsbauten der 1960er-Jahre, die meist in Plattenbauweise errichtet wurden.
Für die Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft bildet der Stadtteil den gleichnamigen Wahlkreis Rahlstedt.
Bei den Bürgerschaftswahlen seit 1966 kam es zu folgenden Ergebnissen:
Wahljahr | SPD | Grüne 1) | CDU | AfD | Linke 2) | FDP | Übrige |
---|---|---|---|---|---|---|---|
2020 | 46,8 % | 17,4 % | 12,6 % | % | 7,9% | 5,4% | 4,7% | 5,2
2015 | 51,5 % | % | 6,918,8 % | % | 7,5% | 5,4% | 6,7% | 3,2
2011 | 51,0 % | % | 6,826,0 % | – | % | 5,0% | 6,9% | 5,1
2008 | 32,2 % | % | 6,248,6 % | – | % | 5,5% | 4,8% | 2,7
2004 | 30,5 % | % | 7,851,7 % | – | – | % | 3,1% | 7,0
2001 | 36,6 % | % | 4,928,7 % | – | % | 0,3% | 4,924,6 % 3) |
1997 | 36,7 % | % | 9,334,0 % | – | % | 0,4% | 3,016,6 % 4) |
1993 | 39,9 % | 10,3 % | 27,5 % | – | – | % | 4,018,3 % 5) |
1991 | 47,0 % | % | 5,638,5 % | – | % | 0,2% | 5,4% | 3,3
1987 | 44,3 % | % | 4,643,4 % | – | – | % | 6,8% | 0,9
1986 | 40,1 % | % | 7,746,4 % | – | – | % | 4,9% | 0,9
Dez. 1982 | 49,4 % | % | 6,141,1 % | – | – | % | 2,9% | 0,5
Jun. 1982 | 40,0 % | % | 6,646,7 % | – | – | % | 5,4% | 1,3
1978 | 49,1 % | – | 40,3 % | – | – | % | 5,3% | 5,3
1974 | 41,0 % | – | 43,8 % | – | – | 11,9 % | % | 3,3
1970 | 52,3 % | – | 35,3 % | – | – | % | 7,7% | 4,7
1966 | 54,9 % | – | 32,2 % | – | – | % | 7,8% | 5,1
Bei den Wahlen zur Bezirksversammlung ist der Stadtteil in die Wahlkreise Rahlstedt-Nord und Rahlstedt-Süd aufgeteilt. Bei Bundestagswahlen gehört Rahlstedt zum Bundestagswahlkreis Hamburg-Wandsbek.
vor 1927: Altrahlstedt, ab 1927: Rahlstedt
Mit der Umsetzung der Bezirksverwaltungsreform in Hamburg wurde der dreistufigen Verwaltung ein Ende gesetzt. Rahlstedt hat nun keinen eigenen Ortsamtsleiter mehr, sondern wird von einem sog. Regionalbeauftragten des Bezirksamtes Wandsbek betreut, der diese Funktion neben seiner eigentlichen Betätigung im Bezirksamt ausübt.
Rahlstedt hat eine durchwachsene Bevölkerungsstruktur, die Sozialräume mit einkommensstarken (etwa in Teilen Meiendorfs und Alt-Rahlstedts) und einkommensschwachen Einwohnern (etwa in Teilen Großlohes und Hohenhorsts) wechseln sich ab. Die durchschnittlichen jährlichen Einkünfte pro Steuerpflichtigen betrugen hier im Jahre 2013 etwa 33.419 Euro und sind damit etwas niedriger als der Hamburger Durchschnitt (39.054 Euro).[22]
Die erste Schule wurde in Rahlstedt 1895 neben das zwei Jahre zuvor errichtete Pastorat gebaut. Seit 1921 gab es eine Mittelschule in der Barsbütteler Straße (heute Hüllenkamp), die 1929 Realschule wurde und seit 1937 Gymnasium ist. Dieses Gymnasium befindet sich jetzt an der Scharbeutzer Straße.[23] Die Gebäude am Hüllenkamp beherbergen inzwischen eine Haupt- und Realschule sowie eine Grundschule. Außerdem gibt es Gymnasien in den Ortsteilen Oldenfelde (Gymnasium Oldenfelde in der Birrenkovenallee seit 1977) und Meiendorf (Gymnasium Meiendorf im Schierenberg). Grundschulen bestehen in Altrahlstedt, am Großlohering, Wildschwanbrook, Am Sooren, Bekassinenau, Brockdorffstraße, Kamminer Straße, Meiendorf, Nydamer Weg, Potsdamer Straße, Rahlstedter Höhe und in Neurahlstedt. Stadtteilschulen gibt es in Altrahlstedt, Oldenfelde und Meiendorf. Ferner bestehen eine Schule für geistig Behinderte in der Paracelsusstraße und zwei Förderschulen. Im Jahre 2007 erfolgte die Gründung der seither in Rahlstedt ansässigen Privatschule Neue Schule Hamburg.
Insgesamt kommt Rahlstedt damit auf 18 staatliche Schulen und eine Privatschule.
Als einziges Theater hat sich in Rahlstedt seit 1986 die Alt-Rahlstedter Theatergruppe etabliert. Das Amateurtheater spielt vorwiegend Klassiker.
Der Evangelische Friedhof Rahlstedt ist seit dem Jahr 1829 Begräbnisplatz der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde zu Alt-Rahlstedt. Für das Grabdenkmal des Schriftstellers und Bühnenautors Detlev von Liliencron schuf der Hamburger Bildhauer Richard Luksch die Figur der Rosenpflückerin.[29] Seit 2014 steht dort der „Baum des Lebens“, den der Holzbildhauer Peer Oliver Nau innerhalb von zwei Jahren aus einer 125 Jahre alten, abgestorbenen Amerikanischen Roteiche entstehen ließ. Ein zentraler Punkt ist der Ewigkeitsbriefkasten: In den großen Hohlraum in und unter der Eiche können Briefe an die Verstorbenen eingeworfen werden.[30]
Durch Rahlstedt verlief die teilweise vierspurig ausgebaute, zum Jahresbeginn 2015 herabgestufte Bundesstraße 75. Zwar nicht auf Rahlstedter Gebiet, aber in der Nähe liegt die Anschlussstelle Stapelfeld der Bundesautobahn 1.
Parallel zur ehemaligen B75 verläuft die Bahnstrecke Lübeck–Hamburg mit dem Bahnhof Hamburg-Rahlstedt, an dem Regionalzüge der Linie RB81 halten. Der Bahnhof trug zunächst die Bezeichnung Rahlstedt, bevor er in Folge des Groß-Hamburg-Gesetzes zum 1. April 1938 in Hamburg-Rahlstedt umbezeichnet wurde.[31] 2011 wurde das alte Empfangsgebäude abgerissen. Seit längerem im Gespräch ist der Bau einer S-Bahn-Linie S4.
Die nordwestliche Grenze des Stadtteils bildet die U-Bahn-Linie 1 mit den Haltepunkten Oldenfelde und Berne.
Ferner ist der Stadtteil mit folgenden Bus-Linien des öffentlichen Nahverkehrs (Betrieben durch den Hamburger Verkehrsverbund) verbunden:
Metro- & Xpressbus-Linien:
Stadtbus-Linien:
Nachtbus-Linien:
Die Katholische Kirche betreibt in Rahlstedt seit 1925 ein Kinderkrankenhaus in der Liliencronstraße 130. Das Krankenhaus, ursprünglich ein Zufluchtsheim, wurde 1927 um ein Säuglingsheim erweitert und entwickelte sich nach Ende des Zweiten Weltkriegs schließlich zu einer Kinderklinik. Das Kinderkrankenhaus Wilhelmstift ist durch die gleichnamige Bus-Haltestelle (Linien 11, 29, X35 und 162) auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Die katholische Kirchengemeinde in Rahlstedt ist Mariä Himmelfahrt in der Oldenfelder Str. 23. Die Pfarrkirche wurde 1960 eingeweiht und steht zusammen mit dem Pfarrhaus und dem Kirchenvorplatz unter Denkmalschutz.[32]
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