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Verkehrsunternehmen in Hamburg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Hamburger Hochbahn AG (HHA) ist das größte Verkehrsunternehmen in Hamburg. Sie betreibt die Hamburger U-Bahn und einen Großteil des Hamburger Stadtbusnetzes innerhalb des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV).
Hamburger Hochbahn AG | |
---|---|
Basisinformationen | |
Unternehmenssitz | Hamburg, Deutschland |
Webpräsenz | www.hochbahn.de |
Eigentümer | Freie und Hansestadt Hamburg |
Gründung | 27. Mai 1911 |
Vorstand | Robert Henrich (Vorstandsvorsitz) Merle Schmidt-Brunn (Finanzen und Nachhaltigkeit) Jens-Günter Lang (Technik) Saskia Heidenberger (Personal und Soziales) |
Verkehrsverbund | Hamburger Verkehrsverbund (HVV) |
Mitarbeiter | 6284 (Dez. 2021)[1] |
Umsatz | 438,9 Mio. Euro (2021) |
Linien | |
Spurweite | 1435 mm (Normalspur) |
U-Bahn | 4 |
Bus | 116 |
Anzahl Fahrzeuge | |
U-Bahnwagen | 295 Einheiten, davon: DT1: 3 (seit 1991 abgestellt) DT2: 1 (seit 2015 abgestellt) DT3: 2 (seit 2023 abgestellt) DT4: 126 (inkl. VGN) DT5: 163 |
Omnibusse | 1068 Fahrzeuge (2024), davon: • 428 Stadtbusse (inkl. Schnellbusse) (davon 204 Batteriebusse, 224 Dieselbusse) • 640 Gelenkbusse (davon 2 Brennstoffzellenbusse, 5 Hybridbusse, 48 Batteriebusse, 492 Dieselbusse) • 93 Großraum-Gelenkbusse |
Statistik | |
Fahrgäste | 396,749 Mio. (2019)[2] |
Fahrleistung | 129,6 Mio. km pro Jahr |
Haltestellen | U-Bahn: 93, Bus: 1402 |
Einzugsgebiet | Hamburg |
Länge Liniennetz | |
U-Bahn-Linien | 105,8 km (mit VGN) |
Buslinien | 964 km |
Betriebseinrichtungen | |
Betriebshöfe | U-Bahn: 3, Bus: 9 |
Die Hochbahn ist eines der größten Nahverkehrsunternehmen in Deutschland und der größte Dienstleister im HVV. Im Jahr 2019 beförderte der Betrieb rund 397 Mio. Fahrgäste (Bus: rund 217 Mio., U-Bahn: rund 250 Mio., Umsteiger zwischen den beiden Verkehrsmitteln sind bei der Gesamtzahl nur einmal berücksichtigt) und beschäftigte 6.074 Menschen, davon 129 Auszubildende.[3] Die Hamburger Hochbahn AG befindet sich über die HGV Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH vollständig im Eigentum der Freien und Hansestadt Hamburg.
Die Hamburger Hochbahn wurde am 27. Mai 1911 in Form einer Aktiengesellschaft als Konsortium zwischen Siemens & Halske und AEG gegründet. Sie ist von Beginn an privater Betreiber der damals neu erbauten Hochbahn, erster Direktor war Wilhelm Stein, erster Aufsichtsratsvorsitzender Albert Ballin.[4] Die Stadt Hamburg verpachtete die Bahnanlagen an das Unternehmen, das nach privatwirtschaftlichen Grundsätzen geführt wurde. Die erste Hochbahnstrecke wurde 1912 mit der Ringlinie, Teil der heutigen U-Bahn-Linie U3, in Betrieb genommen. Es folgte die heute nicht mehr existierende Linie vom Hauptbahnhof nach Rothenburgsort.
Die HHA übernahm 1918/1919 die Straßen-Eisenbahn-Gesellschaft in Hamburg (SEGH), 1923 die Hamburg-Altonaer Centralbahn (HAC) und 1924 die Elektrische Kleinbahn Alt-Rahlstedt–Volksdorf–Wohldorf (EKV).
Das Tochterunternehmen Fahrzeugwerkstätten Falkenried (FFG) entwickelte, baute und wartete früher auf dem ehemaligen Betriebsgelände am Falkenried Straßenbahn- und U-Bahn-Fahrzeuge sowie Busse. In der Zentrale in Hummelsbüttel sowie vier weiteren Werkstätten auf den Betriebshöfen der Hochbahn ist sie heute als Volldienstleister der Hochbahn u. a. für Wartung und Instandsetzung der Busflotte zuständig. Die ersten Omnibusse bei der HHA fuhren am 5. Dezember 1921 auf Linie.
Am 1. April 1919 übernahm die HHA auch den Betrieb der Alsterschiffe von der Alsterdampfschiffahrts-GmbH. Von 1924 bis 1935 übertrug sie den technischen Betrieb jedoch an die Ewerführerei Lütgens & Reimers. Im Zweiten Weltkrieg setzte auch die Hamburger Hochbahn Zwangsarbeiter ein. Im Stadtgebiet gab es fünf Lager, in denen vor allem sowjetische Kriegsgefangene eingesetzt wurden.[5]
Die Folgen des Krieges waren immense Schäden an Anlagen und Fahrzeugen, auch das Hochbahnhaus an der Steinstraße wurde zerstört. Bis Mitte der 1950er Jahre wurden U-Bahn- und Straßenbahnnetz zum großen Teil wieder repariert. Die Hochbahn-Strecke über Hammerbrook nach Rothenburgsort wurde wegen der völligen Zerstörungen dieser Stadtteile nicht wieder aufgebaut. 1965 hatte die von der HHA betriebene U-Bahn (incl. Walddörfer- und Langenhorner Bahn) bei 4 Linien eine Streckenlänge von 74,7 km (60 Haltestellen), die Anzahl der U-Bahn-Wagen betrug 711; 1955 waren es 5 Linien auf 67,9 km Streckenlänge und 399 Wagen. Bei der Straßenbahn gab es 1965 bei 12 Linien auf 117,3 km Streckenlänge (227 Haltestellen) 1036 Wagen; 1955 waren es 19 Linien auf 186,7 km Streckenlänge (347 Haltestellen) mit 1036 Wagen. Beim Betriebsteil Omnibus gab es 1965 schon 69 Linien auf 485,4 km Streckenlänge (819 Haltestellen) und 711 Busse (incl. der Wagen der im Auftrag der HHA fahrender privater Busbetreiber); 1955 waren es erst 22 Linien, 160,2 km Streckenlänge (259 Haltestellen) und 155 Busse. Die Alsterschifffahrt hatte 1965 drei Linien sowie die Alsterfähre, die Streckenlänge betrug 11,6 km, 15 Schiffe/Barkassen konnten eingesetzt werden. 1955 gab es zwei Linien und die Alsterfähre auf 8,6 km Strecke mit elf Anlegern.[6]
Ende 1965 war die Hamburger Hochbahn eines der Gründungsmitglieder des Hamburger Verkehrsverbundes HVV – des ersten Verkehrsverbundes weltweit.
1977 erfolgte die Gründung der ATG Alster-Touristik mit einer Neuausrichtung auf Ausflugs-, Rundfahrt- und Touristikangebote auf der Außen- und Binnenalster. 1978 beförderte die HHA mit 1800 Fahrzeugen auf 111,45 Mio. Wagen- bzw. Schiffskilometern 398,2 Mio. Fahrgäste, davon entfielen 175,8 Mio. Fahrgäste auf den Betriebsteil U-Bahn, 221,0 Mio. auf den Busbereich und 1,4 Mio. auf die Alsterschifffahrt. Hinzu kamen 8,5 Mio. Fahrgäste bei der am 1. Oktober 1978 eingestellten Straßenbahn.[7] 1987 waren es 380,9 Mio. Fahrgäste (181,5 Mio. bei der U-Bahn, 199,4 Mio. beim Bus) mit 1609 Wagen (833 U-Bahn, 776 Bus, davon 125 Gelenkbusse), die Linienlänge betrug 1538,5 km (92,7 km U-Bahn mit 82 Haltestellen, 773,4 km Bus mit 1308 Haltestellen). Es gab rund 5800 Beschäftigte, davon 392 Zugfahrer und 2239 Busfahrer, 662 arbeiteten im Haltestellen-/Stellwerksbereich.[8]
Viele Jahre war die Hochbahn an der Börse gelistet und zahlte außenstehenden Aktionären eine Garantiedividende. Nach der Änderung des Aktiengesetzes mit vereinfachten Möglichkeiten eines Squeeze-out wurden 2003 alle freien Aktionäre abgefunden, so dass sich die Anteile heute komplett im Besitz der Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement befinden.
Die HHA übernahm 1918 und 1923 die vorher vorhandenen Straßenbahnunternehmen und betrieb dann auch die Straßenbahn in Hamburg, deren Linien und Strecken ab 1955 nach und nach durch U-Bahn-Verbindungen und auf Busbetrieb, auch im gebrochenen Verkehr, umgestellt wurden. Die letzte Linie wurde am 1. Oktober 1978 auf Busverkehr umgestellt.
Anfang 2009 wurde das Unternehmen von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt mit der Planung der Stadtbahn Hamburg betraut, die allerdings Ende 2010 nach einem Koalitionsbruch in Hamburg fallengelassen und nach einem Regierungswechsel 2011 bisher nicht weiterverfolgt wurde.
Der ÖPNV-Linienbusverkehr in Hamburg wird durch die Hamburger Hochbahn und die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) betrieben. Die Konzessionen der meisten Buslinien im Norden, Nordosten, Süden und im Zentrum Hamburgs liegen bei der HHA, die nördlich der Elbe im Westen und im Südosten Hamburgs sowie in den Schleswig-Holsteinischen Nachbargemeinden bei der VHH.
Die Hamburger Hochbahn befasst sich seit zwei Jahrzehnten mit der Nutzung von Wasserstoff im Mobilitätssystem der Zukunft. 2003 wurden die ersten Busse mit Brennstoffzellen in Betrieb genommen. Auf Beschluss des rot-grünen Senats bestellt die Hochbahn seit 2020 nur noch Busse, die kein CO2 ausstoßen. Ziel ist es, dass Ende dieses Jahrzehnts die gesamte Flotte emissionsfrei unterwegs ist.[9][10]
Ehemalige Tochterunternehmen
Anfang 1979 wurde die HHA Teilhaber der Hamburger C-Bahn-Gesellschaft mbH[21], zusammen mit Mannesmann DEMAG Fördertechnik in Wetter und der Messerschmitt-Bölkow-Blohm GmbH in München. Mit Unterstützung des BMFT sollte sie für Planung und Betrieb einer C-Bahn-Demonstrationsanlage in Hamburg (City Nord)[22] sorgen, die dann nicht zur Ausführung kam.
Seit 1961 gibt es die Bürgermeister Dr. h.c. Max-Brauer-Stiftung für Begabtenförderung. Sie wurde von der Hamburger Hochbahn AG im Andenken an ihren Aufsichtsratsvorsitzenden und langjährigen Hamburger Bürgermeister Max Brauer gegründet. Ihr Zweck ist es, die Ausbildung und Förderung von Nachwuchskräften zu unterstützen, die mit wissenschaftlichen Arbeiten zur Fortentwicklung des Öffentlichen Nahverkehrs in Hamburg beitragen.
Für hervorragende Arbeiten auf diesem Gebiet vergibt die Stiftung alle zwei Jahre den Max-Brauer-Preis für Begabtenförderung, verkürzt häufig Max-Brauer-Preis genannt, jedoch nicht mit dem gleichnamigen Kulturpreis zu verwechseln. Es sind für den Erst-, Zweit- und Drittplatzierten Preisgelder in Höhe von insgesamt 10.000 Euro vorgesehen.[23]
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