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Wanderweg in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Mosel-Camino (camino: spanisch = Weg) ist ein Abschnitt im Netz der Wege der Jakobspilger in Deutschland. Er führt von Koblenz-Stolzenfels auf beiden Seiten der Mosel bis zur Benediktinerabtei St. Matthias in Trier. Von dort kann man über Schengen nach Vézelay, dem Startort der Via Lemovicensis, weiterpilgern.
Mosel-Camino | |
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Ziel des Mosel-Caminos in Trier:
Benediktinerabtei St. Matthias | |
Daten | |
Länge | 160 km |
Lage | Rheinland-Pfalz |
Markierungszeichen | |
Startpunkt | Koblenz-Stolzenfels 50° 18′ 16,9″ N, 7° 35′ 35,4″ O |
Zielpunkt | Trier, Benediktinerabtei St. Matthias 49° 44′ 16,8″ N, 6° 37′ 53,1″ O |
Typ | Fernwanderweg |
Höchster Punkt | 434 m |
Niedrigster Punkt | 64 m |
Schwierigkeitsgrad | leicht bis mittel |
Jahreszeit | Frühling bis Herbst |
Seit 2008 ist der Mosel-Camino als Teil des Jakobus-Pilgerwegs nach Santiago de Compostela von Stolzenfels nach Trier komplett markiert. Hinsichtlich seiner Wegführung ist er unabhängig von direkter kommunaler, kirchlicher oder sonstiger Einflussnahme. Er steht unter der Patenschaft der St. Jakobusbruderschaft Trier, ist mit den betreffenden Gemeinden abgesprochen und durch die für Wander- und Pilgerwege zuständige rheinland-pfälzische Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz genehmigt.
Für Jakobspilger ist damit in Verbindung mit dem Ökumenischen Pilgerweg, dem Elisabethpfad und dem Lahn-Camino auf der Achse Görlitz–Eisenach–Marburg–Lahnstein auf beiden Seiten der Mosel sowie deren angrenzenden Höhen die Möglichkeit geschaffen worden, in Ost-West-Richtung nach Trier zum Grab des Apostels Matthias und von dort weiter nach Santiago de Compostela zu pilgern.
Der Mosel-Camino wurde in Privatinitiative realisiert und auf einer Länge von rund 160 km zwischen Stolzenfels und Trier durch etliche Schilder und Aufkleber mit der gelben Jakobsmuschel auf blauem Grund sowie gelbe Pfeile markiert. Die zusammenlaufenden Rippen der Muschel weisen gleichsam als Pfeil die Richtung.
Der (entgegengesetzte) Lauf der Mosel gibt grob die südwestliche Richtung in die Bistumsstadt vor. Um aber die moseltypischen Mäander zu umgehen, führt der Weg auch auf die Höhen von Eifel und Hunsrück. Einige mittelalterliche Burgen und Ruinen, altehrwürdige (Kloster-)Kirchen und Kapellen, sowie traditionelle Wallfahrtsorte und Weindörfer befinden sich nahe dem Weg.
Zu Beginn des Caminos in Stolzenfels gibt es eine kurze gemeinsame Passage mit dem Linksrheinischen Jakobsweg. In Klausen trifft der Mosel-Camino auf den Eifel-Camino (von Andernach-Namedy) und in Biewer stößt die Via Coloniensis von Köln kommend dazu. Alle drei Jakobswege führen die Pilger zum gemeinsamen Ziel nach Trier.
Etappenvorschläge | Etappenlänge | Orte in der Reihenfolge des Erreichens |
Etappe 1 | ca. 19 km | Stolzenfels – Waldesch – Hünenfeld – Nassheck – Alken |
Etappe 2 | ca. 18 km | Alken – Löf – Hatzenport – Lasserg – Burg Eltz – Treis-Karden |
Etappe 3 | ca. 28 km | Treis-Karden – Kloster Maria Engelport – Beilstein – Bullay |
Etappe 4 | ca. 24 km | Bullay – Zell-Kaimt – Enkirch – Starkenburg – Traben-Trarbach |
Etappe 5 | ca. 18 km | Traben-Trarbach – Bernkastel-Kues – Lieser – Osann-Monzel |
Etappe 6 | ca. 20 km | Osann-Monzel – Klausen – Klüsserath |
Etappe 7 | ca. 16 km | Klüsserath – Schweich |
Etappe 8 | ca. 21 km | Schweich – Quint – Ehrang – Biewer – Trier |
Im Verlaufe des Mosel-Caminos sind einige sowohl historische, doch mehrheitlich neuzeitliche Jakobusspuren vorzufinden. Jährlich im Juli findet in Traben-Trarbach ein Jakobusfest statt, in das früher ein großes Pilgertreffen mit Rahmenprogramm integriert war.[1]
Ort | Beschreibung |
Stolzenfels, Pfarrkirche St. Menas | Muschelstein am Treppenaufgang |
Oberfell, Wallfahrtskirche Bleidenberg | Pilgerstein (2012) |
Hatzenport, Pfarrkirche St. Rochus | dreiteiliges Fenster mit Jakobusdarstellung |
Klickerterhof | Entfernungstafel nach Santiago de Compostela |
Treis-Karden, Stiftskirche St. Castor | Jakobusstatue am Stephanusaltar (1628) Gemälde „Der wahre Weinstock“ (17. Jahrhundert) |
Kloster Maria Engelport | Entfernungstafel nach Santiago de Compostela |
Beilstein | Jakobsmuschel im Gemeindewappen |
Zell-Kaimt, Pfarrkirche St. Jakobus | Schlussstein mit Brustbild des Jakobus (15. Jahrhundert) und Jakobusstatue |
Starkenburg, evangelische Kirche | Jakobusdarstellung an der Westempore |
Starkenburg | Pilgerbrunnen (2013) Pilgerstein |
Bernkastel-Kues, Pfarrkirche St. Michael | Tafelbild in der Sakramentskapelle |
Bernkastel-Kues, St. Nikolaus-Stift | Fresko im Refektorium (15. Jahrhundert, nicht öffentlich zugänglich) |
Lieser, Pfarrkirche St. Peter | Fresken neben der Chorempore und im Altarraum |
(Osann-)Monzel, Hofstraße | Pilgerstein |
Klausen, Wallfahrtskirche St. Maria | originale Jakobsmuschel aus Santiago de Compostela am Treppenaufgang Jakobusrelief am Beichtstuhl |
Klüsserath, Waldkapelle am Hansenberg | Pilgerstein |
Klüsserath, Wetterstation | Pilgerstein |
Klüsserath, Echternacher Hof | Jakobusaltar (1935) |
Klüsserath, Pfarrkirche Rosenkranzkönigin | Jakobusfigur am Hochaltar (1622) |
Schweich, Parkplatz Heilbrunnen | Pilgerstein |
Trier-Quint, Forsthaus | Pilgerstein |
Trier-Biewer, Biewerer Straße | St. Jakobs-Brunnen (1832) |
Trier-Biewer, Pfarrkirche St. Jakobus | Statuen und Fensterbilder |
Trier | Jakobusstatue an der Steipe Jakobusbildnis an einer Säule in der Liebfrauenkirche Entfernungshinweis nach Santiago de Compostela am Brunnen im Abteihof von St. Matthias Jakobusskulptur bei den Vereinigten Hospitien und in der Stiftskirche St. Irminen |
In fast jedem Etappenort besteht die Möglichkeit, sich einen Pilgerstempel für seinen Pilgerausweis (spanisch = Credencial) geben zu lassen.[2]
Nachfolgend eine Auswahl von Pilgerstempeln mit eindeutigem Bezug zum Jakobsweg:
Entlang des Mosel-Camino gibt es derzeit zwei Pilgerherbergen: die Alte Lateinschule in Traben-Trarbach und die Eberhardsklause in Klausen.
Auf zahlreichen Abschnitten der europäischen Jakobswege wurde bereits begonnen, Wegmarkierungen mit dem Artenschutz zur Erhaltung einer breiten Biodiversität (Artenvielfalt) zu kombinieren. Auch auf dem Mosel-Camino sind bereits zahlreiche Nistkästen für Vögel und Fledermäuse sowie Insektenhotels mit gelben Pfeilen und Jakobsmuschelsymbolen aufgehängt und aufgestellt worden.[3]
Moselsteig (1:25.000). 1. Auflage. LVermGeo Rheinland-Pfalz, Koblenz 2013, ISBN 978-3-89637-422-6.
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