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Stadt im Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz, Sitz einer Verbandsgemeinde Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zell (Mosel) ist eine Stadt an der Mosel und liegt im Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz. Sie ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Zell, der sie auch angehört. Zell ist ein staatlich anerkannter Erholungsort und gemäß Landesplanung als Mittelzentrum ausgewiesen.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 2′ N, 7° 11′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Cochem-Zell | |
Verbandsgemeinde: | Zell (Mosel) | |
Höhe: | 100 m ü. NHN | |
Fläche: | 44,95 km2 | |
Einwohner: | 4117 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 92 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 56856 | |
Vorwahl: | 06542 | |
Kfz-Kennzeichen: | COC, ZEL | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 35 092 | |
Stadtgliederung: | 5 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Schloßstraße 69 56856 Zell (Mosel) | |
Website: | www.zell-mosel.de | |
Stadtbürgermeister: | Hans-Peter Döpgen | |
Lage der Stadt Zell (Mosel) im Landkreis Cochem-Zell | ||
Zell (Mosel) liegt jeweils eine Autostunde von Koblenz und Trier entfernt ziemlich genau in der Mitte zwischen diesen beiden Städten. Nachbarstadt in Richtung Koblenz ist Cochem, Nachbarstädte in Richtung Trier sind Traben-Trarbach und Bernkastel-Kues. Zum Flughafen Frankfurt-Hahn auf dem Hunsrück sowie zum Kurort Bad Bertrich in der Voreifel: jeweils ½ Autostunde. Die am Fluss liegenden Stadtteile, die Altstadt, Kaimt und Merl liegen in einer Höhe von etwa 100 m ü. NHN an einer markanten Moselschleife, dem Zeller Hamm.
Zu Zell gehören die Gemeindeteile[3]
Zell ist eine römische Gründung nach 70 n. Chr. Der Ortsteil Kaimt wird 732/33 erstmals urkundlich erwähnt. 1222 erhielt Zell die Stadtrechte. Seit 1332 war Zell kurtrierische Stadt und bis 1794 kurtrierischer Oberamtssitz des Amtes Zell. Mit der Besetzung des Linken Rheinufers 1794 durch französische Revolutionstruppen wurde der Ort französisch, 1815 wurde die Stadt auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Im Jahr 1848 wurden durch einen Großbrand 152 Gebäude, d. h. ein großer Teil der Altstadt, zerstört und etwa 900 Menschen obdachlos.[4] Zwei weitere Brände im Jahr 1857 zerstörten noch einmal 15 bzw. 10 Gebäude.[5] Seit 1946 ist die Stadt Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Am 1. September 1950 erfolgte die Eingemeindung von Kaimt. Bis zum Jahr 1969 war Zell die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises Zell (Mosel). Daraus wurde dann im Rahmen der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform der Landkreis Cochem-Zell mit dem Verwaltungssitz in Cochem. Mit dem Kreissitz verlor Zell auch zahlreiche weitere Behördensitze und sonstige Institutionen. Zeitgleich erfolgte die Eingemeindung von Merl. Ausgleich schaffte sich die Stadt auch durch die Ansiedlung zahlreicher Wirtschaftsunternehmen insbesondere im Höhenstadtteil Barl.
Am 7. Juni 1969 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Merl eingemeindet.[6]
Der größte Teil der Bevölkerung ist römisch-katholisch. Die Evangelischen, die die zweitgrößte Konfession bilden, gehören zur Kirchengemeinde Zell-Bad Bertrich-Blankenrath, die mit der Kirchengemeinde Würrich pfarramtlich verbunden ist. Die Gemeinden gehören zum Kirchenkreis Simmern-Trarbach.
Der Stadtrat in Zell (Mosel) besteht aus 20 Ratsmitgliedern und dem Vorsitzenden.
Sitzverteilung:
Hans-Peter Döpgen (FWG) wurde am 24. Juni 2019 Stadtbürgermeister von Zell.[9] Bei der Stichwahl am 16. Juni 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 66,9 % für fünf Jahre gewählt worden, nachdem bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 keiner der ursprünglich drei Bewerber eine ausreichende Mehrheit erreicht hatte.[10][11] Bei der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024 wurde er mit 51,3 % der Stimmen gegen eine parteilose Gegenkandidat in seinem Amt bestätigt.[12]
Döpgens Vorgänger Hans Schwarz (CDU) hatte das Amt von 2009 bis 2019 ausgeübt.[13]
Blasonierung: „In Silber ein durchgehendes rotes Kreuz, oben rechts und unten links je zwei gekreuzte Schlüssel, im Feld 1 ein gestürzter Schlüssel mit nach links weisendem Bart sowie ein liegender Schlüssel mit nach rechts unten weisendem Bart, im Feld 4 ein Schlüssel sowie ein liegender Schlüssel mit nach links oben weisendem Bart.“[14] | |
Wappenbegründung: Das rote Kreuz im Wappen der Stadt Zell verweist auf die geschichtlichen Beziehungen der Stadt zum Trierer Erzbischof und Kurtrierer Kurfürsten.
Es kommt ebenso im oberen Teil des Wappens der Verbandsgemeinde Zell vor, dessen unterer Teil drei silberne, goldgekrönte Löwen auf rotem Grund aus dem Wappen derer von Zandt in Merl zeigt. Die Schlüssel im Zeller Wappen weisen auf den hl. Petrus, er ist der Pfarr- und Kirchenpatron der Stadt Zell, auch auf dem Petersberg (heute Marienburg) stand früher eine dem hl. Petrus geweihte Kirche. Der Ortsteil Merl trug gemäß seinem Kirchenpatrozinium einen heiligen Michael im Wappen, dieses Wappen ist aufgehoben, nachdem Merl zur Stadt Zell eingemeindet wurde.[15] |
Zell ist erheblich geprägt vom Weinbau und mit 331 Hektar bestockter Rebfläche nach Piesport (413 Hektar) größte Weinbaugemeinde der Mosel. Es wird traditionell überwiegend Riesling angebaut. Überregional bekannt ist die Zeller Schwarze Katz. Der Weinbau bildet außerdem die Grundlage für den Tourismus, welcher ebenfalls einen bedeutenden Wirtschaftszweig darstellt. Zell ist u. a. Sitz der Kellerei Zimmermann-Graeff & Müller.
In Zell ist die Zeller Plastik Deutschland GmbH ansässig. ZP ist ein Spritzgießer für Kunststoffverschlüsse und Verpackungselemente, der als Teil der GCS Holding ein Tochterunternehmen des britischen Konzerns RPC ist. Die ebenfalls zur GCS Holding gehörige Zeller Engineering GmbH stellt in Zusammenarbeit mit ZP Spritzgusswerkzeuge her.
Im Höhenstadtteil Barl haben sich zahlreiche großflächige Einzelhandelsunternehmen angesiedelt. Daneben sind zahlreiche mittelständische Groß- und Einzelhandelsunternehmen sowie Handwerksbetriebe ansässig.
Außerdem ist dort ein großes, regional bedeutsames Einkaufszentrum angesiedelt, in dem sich unter anderem eine Apotheke und verschiedene andere Ladengeschäfte befinden. Das Einkaufszentrum verfügt auch über einen Baumarkt und eine Tankstelle.
Verbandsgemeindeverwaltung, Finanzamt Simmern-Zell.
Boos-von-Waldeck Grundschule, IGS Zell (Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe).
In früherer Zeit besaßen Zell und Merl je einen Bahnhof an der Moselbahn (Kleinbahn/Nebenbahn). Der Alte Bahnhof Zell und der Alte Bahnhof Merl sind jeweils ein eingetragenes Kulturdenkmal.
Der Anschluss an das Netz der Deutschen Bahn ist über den etwa 7 km entfernten Bahnhof im Nachbarort Bullay möglich. Dieser Bahnhof befindet sich an der Moselstrecke. Bundesstraßen-Verkehrskreuz West-Ost Bundesstraße 53 sowie Nord-Süd Bundesstraße 421. Schiffsanlegestellen für Flusskreuzfahrtschiffe. Wichtige internationale Anbindung über den eine halbe Autostunde entfernten Flughafen Frankfurt-Hahn. Zwischen Zell und Kaimt liegen die Moselbrücke Zell und die Fußgängerbrücke Zell-Kaimt.
Im Norden grenzt Zell an den Prinzenkopftunnel (Moselstrecke) und die Doppelstockbrücke (Bullay).
Erlebnisbad, Sportstadion, Ruderhaus, Tennisplatz, Campingplatz, Wohnmobilstellplätze, Collis Klettersteig.
Der Aussichtsturm auf dem Prinzenkopf bietet einen Rundumblick auf die Ortsteile von Zell und auf Pünderich, Bullay und die Marienburg. Der Ort ist Etappenziel des Moselsteigs.
Theatergruppe „Kätz“
Das Heimatmuseum im Rathaus präsentiert zahlreiche Exponate aus der Stadtgeschichte, dem Weinbau und den traditionellen Handwerken der Stadt.
Die katholische Pfarrkirche St. Peter in Zell besitzt einen Reliquienschrein aus der Zeit zwischen 1180 und 1190 aus Limoges (Mittelfrankreich) mit einem Behältnis für eine Knochenreliquie des hl. Petrus. Die Muttergottes-Figur im linken Seitenaltar stammt aus dem 15. Jahrhundert. Der Taufstein auf der rechten Seite im Chor trägt die Jahreszahl 1576. St. Peter weist einen Hochaltar auf sowie eine Kreuzigungsgruppe. Ein weiteres Merkmal ist ein mächtig wirkender Baldachin, ähnlich der Liebfrauenkirche in Trier.
Im Ortsteil Kaimt wurde die neue Pfarrkirche „St. Jakobus“ um 1968 erbaut, der alte Kirchturm blieb erhalten. Sie war die Pfalzkapelle des ehemaligen kurtrierisch erzbischöflichen Hofes in Kaimt. Im Innern eine steinerne Stiftungsurkunde – ältestes kirchliches Zeugnis der Stadt Zell um 1220, mit der ältesten Darstellung eines Winzers. Seitenaltar und Sakramentshäuschen mit einem Christus-Torso aus dem 13. bis 14. Jahrhundert, aus der Übergangszeit der Romanik zur Gotik, wahrscheinlich Riemenschneider-Schule.
Im Ortsteil Merl steht die Pfarrkirche St. Michael, bis 1805 Klosterkirche des angegliederten Franziskanerkonvents. Die Kirche an der Durchfahrtsstraße nahe dem Moselufer besitzt auf dem Hochaltar ein Antwerpener Retabel, um 1520. Die Sakristei ist als einstütziger Raum mit nahezu quadratischem Grundriss errichtet. Im Pfarrsaal haben sich Reste mittelalterlicher Wandmalereien erhalten und der nicht öffentlich zugängliche Dachstuhl des alten Dormitoriums im Klosterflügel gilt als eine der wenigen erhaltenen mittelalterlichen Dachkonstruktionen in Deutschland. Die alte romanische Pfarrkirche St. Michael (Hallenkirche) wurde 1823 nach Übernahme der Klosterkirche abgebrochen, der alte romanische Turm blieb auf dem heutigen Merler Friedhof erhalten.
Historisch ist Zell aus den drei Moselorten Zell, Kaimt und Merl gewachsen. In jedem Ort wird eine andere Lokalmundart des moselfränkischen Dialekts gesprochen, die sich teilweise erheblich in einzelnen Worten unterscheidet.
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