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Klausen (Eifel)
Ortsgemeinde im Landkreis Bernkastel-Wittlich, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Klausen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Wittlich-Land an. Klausen ist Standort einer bekannten Marien-Wallfahrtskirche und ein staatlich anerkannter Erholungsort.
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Geographie
Lage
Klausen liegt in der Moseleifel. Nächstgelegene Mittelzentren sind Bernkastel-Kues und Wittlich.
Zur Gemeinde Klausen mit den beiden Gemarkungen Pohlbach und Krames-Klausen gehören die Wohnplätze Pohlbacher Mühle, Forsthaus, Hof Weidenhaag und Neu-Minheim (ehemals Gemeinde Minheim).[2]
Nachbargemeinden sind Altrich, Osann-Monzel, Minheim, Piesport, Rivenich, Esch, Sehlem und Salmtal.
Der Grönbach und der Kramesbach fließen der Salm zu.
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Im Jahre 1442 fand Klausen eine erste Erwähnung, als der Marienverehrer Eberhard auf einer noch unbebauten Stelle (Ort der heutigen Kirche von Eberhardsklausen) eine Holzfigur aufstellte, die Maria mit dem vom Kreuz genommenen Jesus im Arme darstellte (Pietà). Die Figur wurde bald in ein so genanntes Marienhäuschen versetzt. Zwei Jahre später erfolgte die Errichtung der ersten Kapelle an der Stelle des Marienhäuschens. Am 25. März 1449 wurde die ab 1446 durch den Antwerpener Baumeister Cluys neu erbaute spätgotische Marienkirche vom Trierer Erzbischof Jakob I. von Sierck geweiht. Um 1480 kam der noch heute dort befindliche geschnitzte Hochaltar in die Kirche. Er ist eines der frühesten erhaltenen Beispiele der Antwerpener Retabelproduktion. Ein bei der Kirche erbautes Kloster der Augustiner-Chorherren der Windesheimer Kongregation (bekannt als Kloster Eberhardsklausen) wurde 1461 geweiht. Die Kirche entwickelte sich schon bald zum Ziel einer Wallfahrt, die bis heute regen Zulauf hat. Auf dem Kirchturm befindet sich das Eberhardsfässchen.
Im Zuge des Polnischen Erbfolgekriegs schlugen am 20. Oktober 1735 im Gefecht bei Klausen nahe Klausen kaiserliche Truppen unter dem Kommando Friedrich Heinrich von Seckendorffs ein von Marschall François de Franquetot de Coigny geführtes französisches Heer.[3]
1802 erfolgte die Auflösung des Augustinerchorherrenstifts. Die Klosterkirche wurde zur Pfarrkirche, die auch die zahlreichen Pilger seelsorgerisch betreute. 1927 wurde die Pfarrei in Klausen zum Dekanat erhoben. Seit 1946 ist der Ort Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
Die heutige Gemeinde Klausen wurde am 7. Juni 1969 aus den bis dahin eigenständigen und gleichzeitig aufgelösten Gemeinden Krames (damals 408 Einwohner) und Pohlbach (611 Einwohner) neu gebildet.[4] Eberhardsklausen mit dem Klostergebiet war keine eigenständige Gemeinde, sondern gehörte teilweise zu Krames und teilweise zu Pohlbach. Bis zur Zusammenlegung der Gemeinden Pohlbach und Krames gab es nur die Pfarrei Klausen.
Im Jahre 1988 erhielt Klausen den ersten Landespreis im Wettbewerb „für vorbildliche ökologische Leistungen“ und wurde Bezirkssieger im Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden.
- Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Klausen bezogen auf das heutige Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]
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Politik
Zusammenfassung
Kontext
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Klausen besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
- BL = Bürgerliste Klausen e. V.
Ortsbürgermeister
Jürgen Weide wurde am 2. Juli 2024 Ortsbürgermeister von Klausen.[8] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 war er als einziger Bewerber mit einem Stimmenanteil von 91,2 % gewählt worden.[9]
Vorgänger von Jürgen Weide waren (Amtszeit):
Wappen
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Blasonierung: „In Gold eine zur Kreuzblume erblühte blaue Lilie mit doppeltem grünen Fruchtknoten.“[11] |
Wappenbegründung: Die blaue Lilie stellt den Bezug her zur Marienverehrung; die Kreuzblume als Stilelement der Gotik, Symbol für die weithin bekannte, spätgotische Hallenkirche. Der doppelte Fruchtknoten, Symbol für die beiden ehemaligen, zu einer Gemeinde zusammengeschlossenen Gemeinden Krames und Pohlbach. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswert sind die Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung, das ehem. Dominikanerinnenkloster Mater Dolorosa, die Filialkirche St. Margaretha in Pohlbach oder die Katholische Kirche St. Thomas in Krames. In den alten Ortskernen gibt es teilweise noch Einhäuser.
- Sehenswürdigkeiten
- Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung
- Filialkirche in Krames
- Filialkirche in Pohlbach
- ehem. Kloster in Klausen,
vorne der Marienbrunnen - Bauernhaus in Pohlbach
Siehe auch Liste der Kulturdenkmäler in Klausen
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Wirtschaft und Infrastruktur
Klausen verfügt über ein rund 60 km langes Wanderwegenetz.
Verkehr
Klausen ist durch die 1 km entfernte Anschlussstelle Salmtal an die Autobahn A1 angeschlossen. Die Landesstraßen L 47 (von Trier nach Machern) und L 50 (von Piesport nach Binsfeld) verlaufen direkt durch den Ort und stellen die Verbindung zu den Nachbargemeinden her: Salmtal im Norden, Piesport im Süden, Esch und Sehlem im Westen und Osann-Monzel im Osten.
ÖPNV
Klausen liegt in Wabe 338 des Verkehrsverbundes Region Trier (VRT) und verfügt über insgesamt 5 Bushaltestellen.
Die Buslinie 304 der Rhein-Mosel Verkehrsgesellschaft (RMV) verbindet Klausen über Altrich mehrmals täglich (samstags nur einmal täglich; nicht sonntags) mit der Kreisstadt Wittlich, wo am Zentralen Omnibusbahnhof Umsteigemöglichkeit in alle Richtungen besteht.
Die nächsten Regionalbahnhöfe sind Salmtal und Sehlem (Kr Wittlich) an der Moselstrecke, beide etwa 5 km von Klausen entfernt. Der Hauptbahnhof von Wittlich, etwa 15 km von Klausen entfernt, ist der nächste Fernbahnhof. Er ist mit dem Bus durch einmaliges Umsteigen am Busbahnhof Wittlich zu erreichen.
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Persönlichkeiten
- Heinrich Voltmann (1830–1909), Orgelbauer, lebte von 1850 bis 1909 in Klausen und betrieb dort eine Orgelbauwerkstatt
- Anton Turk (1868–1940), deutsch-österreichischer Orgelbauer
Literatur
- Peter Dohms: Eberhardsklausen – Kloster, Kirche, Wallfahrt, von den Anfängen bis in die Gegenwart. Paulinus, Trier 1985, ISBN 3-7902-0316-5.
- Peter Dohms: Das frühere Kloster Eberhardsklausen mit der Wallfahrtskirche in Klausen bei Wittlich (= Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln [Hrsg.]: Rheinische Kunststätten. Heft 340). Neuss 1989, ISBN 3-88094-622-1.
- Peter Dohms: Klausener Pilgerbuch. Trier 2001.
- Martin Persch, Michael Embach, Peter Dohms (Hrsg.): 500 Jahre Wallfahrtskirche Klausen (= Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte. Band 104). Mainz 2003, ISBN 3-929135-38-8.
- Ortsgemeinde Klausen (Hrsg.): 900 Jahre Krames. Klausen 2004.
- Marco Brösch: Die Klosterbibliothek von Eberhardsklausen und ihre Bestände. Von den Anfängen bis ins 16. Jahrhundert. Trier 2010 (985 S., Volltext online [PDF; 20,3 MB] Dissertation Universität Trier 2011).
- Marco Brösch, Tom Müller: Der Krieg an der Mittelmosel und im Hunsrück 1734/1735 − 280 Jahre 'Schlacht bei Klausen'. Katalog zur Wanderausstellung, hrsg. von der Projektgruppe 'Schlacht bei Klausen'. Klausen 2015.
- Marco Brösch (Hrsg.): Festschrift 800 Jahre Pohlbach (1220-2020). Trier 2024, ISBN 978-3-945768-41-9.
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Siehe auch
Weblinks
Commons: Klausen – Sammlung von Bildern
Wikivoyage: Klausen (Eifel) – Reiseführer
- Ortsgemeinde Klausen
- Literatur über Klausen in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
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