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Gemeinde im Kanton Tessin in der Schweiz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Morcote (im lombardischen Ortsdialekt Murcò [5]) ist eine politische Gemeinde im Kreis Paradiso, Bezirk Lugano, des Schweizer Kantons Tessin.
Morcote | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Tessin (TI) |
Bezirk: | Bezirk Lugano |
Kreis: | Kreis Paradiso |
BFS-Nr.: | 5203 |
Postleitzahl: | 6922 |
Koordinaten: | 714607 / 87012 |
Höhe: | 272 m ü. M. |
Höhenbereich: | 270–822 m ü. M.[1] |
Fläche: | 2,79 km²[2] |
Einwohner: | 707 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 253 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 41,6 % (31. Dezember 2023)[4] |
Gemeindepräsident: | Giacomo Caratti |
Website: | www.morcote.ch |
Morcote | |
Lage der Gemeinde | |
Der früher wichtige, von einer Renaissancekirche und einer Burgruine überragte Handelsort ist heute mit seiner schönen Lage am Luganersee, seinen Palazzi, einer monumentalen Kirchentreppe mit 404 Stufen, dem berühmten Friedhof, den Arkaden an der Uferstrasse und dem Parco Scherrer nicht nur ein touristisches Ziel, sondern mit dem Ortsteil Arbostora seit über dreissig Jahren ein gesuchtes, sich bis an seine naturbestimmten Grenzen ausdehnendes Wohngebiet.
Morcote liegt zehn Kilometer südwestlich von Lugano am südlichen Luganersee am Fusse des 822 Meter hohen Monte Arbòstora, gegenüber dem italienischen Porto Ceresio.
Die Nachbargemeinden sind im Norden Lugano und Vico Morcote, im Osten Brusino Arsizio, im Süden Porto Ceresio (IT-VA) und im Westen Brusimpiano (IT-VA).
Erstmals urkundlich erwähnt findet sich Morcote im Jahr 926 in der Phrase habitator in Murcao. Der Ortsname geht vermutlich auf das lateinische Adjektiv muricatum «gemauert, mit einer Mauer umgürtet» zurück.[5]
Die über Morcote gelegene, heute noch als Ruine existierende Burg diente im Hochmittelalter der Überwachung des Seeverkehrs. 1422 erhielt die Gemeinde vom Herzog von Mailand das Selbstverwaltungsrecht (Wahl des Podestaten), Fischerei- und Marktrechte sowie die Befreiung von gewissen Zollsteuern. Im Pestjahr 1432 überlebten am Ort nur gerade sieben Familien.
1517 wurde Morcote von den Eidgenossen erobert und der Vogtei Lugano zugeteilt; seine gerichtliche und steuerliche Autonomie sowie das Fischereirecht auf dem ganzen See blieben aber unangetastet. Eine selbständige Pfarrei wurde Morcote 1583. 1623 gründete der Architekt Giuseppe Fossati die Scuola dei comacini morcotesi, die 1902 durch eine kommunale Zeichenschule abgelöst wurde. Bei einem Erdrutsch 1862 versanken sieben Häuser im See. Im ausgehenden 19. Jahrhundert gründete Franchina Rusca (1837–1901), ab 1864 mit Giovanni Caccia († 1877) verheiratet, in Morcote das Istituto Caccia-Rusca, ein Altersheim für die Einwohner von Morcote und Umgebung sowie von Bioggio.[6]
Seine wirtschaftliche Grundlage im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit waren Fischerei, Landwirtschaft und Seehandel sowie die Geldüberweisungen der nach Italien ausgewanderten Künstler. Bis zum Bau des auch als Ponte Diga bekannten Seedamms von Melide im Jahr 1847 war Morcote ein wichtiger Warenumschlagsplatz und der grösste Hafen am Luganersee. Die Waren auf der Verbindungsroute zwischen dem Kanton Tessin und Norditalien wurden in Morcote auf Schiffe umgeladen und über den See gebracht. Seit dem 19. Jahrhundert lebt Morcote zunehmend vom Tourismus, wozu noch Kunsthandwerk und Weinbau kommen.
2016 wurde Morcote zum «schönsten Dorf der Schweiz» gewählt. 2023 wurde Morcote (neben Saint-Ursanne JU) von der Weltorganisation für Tourismus der Vereinten Nationen in die Liste der «besten Tourismusdörfer» (englisch Best Tourism Villages) aufgenommen.[7][8]
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||||||
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Jahr | 1591 | 1643 | 1769 | 1801 | 1850 | 1900 | 1950 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000[9] | 2010 | 2020 |
Einwohner | 500 | 472 | 500 | 400 | 481 | 515 | 593 | 553 | 604 | 700 | 754 | 722 | 734 |
Morcote liegt an einer Nebenstrasse zwischen dem Luganer Quartier Barbengo und Vico Morcote, die dem Seeufer entlang führt. Die nächsten Autobahnanschlüsse der A2 sind Melide/Bissone sowie Lugano-Sud bei Noranco.
Die nächste Haltestelle der Gotthardbahn befindet sich in Melide. Der nächste Flughafen ist der rund 9 km nordwestlich gelegene Flughafen Lugano.
Das kompakte Dorfbild mit seinen sich dem See entlangziehenden Laubengängen, dem inneren Wegnetz, der über dem Dorf gelegenen Pfarrkirche und den sich nördlich und westlich des Dorfs anschliessenden Villen aus dem frühen 20. Jahrhundert ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[10]
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