Bissone
Gemeinde im KantonTessin in der Schweiz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bissone (veralteter deutscher Name: Byssen) ist eine politische Gemeinde im Schweizer Kanton Tessin. Sie gehört zum Kreis Ceresio beziehungsweise zum Bezirk Lugano.
Bissone | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Tessin (TI) |
Bezirk: | Bezirk Lugano |
Kreis: | Kreis Ceresio |
BFS-Nr.: | 5154 |
Postleitzahl: | 6816 |
Koordinaten: | 718431 / 89865 |
Höhe: | 273 m ü. M. |
Höhenbereich: | 270–707 m ü. M.[1] |
Fläche: | 1,85 km²[2] |
Einwohner: | 955 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 516 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 46,7 % (31. Dezember 2023)[4] |
Gemeindepräsident: | Andrea Incerti |
Website: | bissone.ch |
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Lage der Gemeinde | |
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Geographie
Das Dorf liegt auf 276 m ü. M. am Ufer des Süd-Arms des Luganersees, gegenüber und 1,5 km südöstlich der Station Melide der Schweizerischen Bundesbahnen und ist mit diesem Dorf durch den gleichnamigen Damm verbunden. Das sehenswerte Dorf befindet sich direkt am See, ist heute durch die Autobahn A2 und das Teilstück Lugano – Chiasso der Schweizerischen Bundesbahnen vom „Hinterland“ abgeschnitten. Durch den Ort selbst führt die Hauptstrasse 2.
Die Nachbargemeinden sind im Norden die italienische Exklave Campione d’Italia, im Osten Arogno, im Süden Val Mara und im Westen Melide.
Geschichte

Das Dorf wurde 735 und 854 als Blixuni erwähnt; im 10. Jahrhundert besass dort das Kloster San Salvatore bei Pavia Güter, ebenso das Kloster Sant’Ambrogio von Mailand. In der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts war es ein Zentrum des Widerstands der Ghibellinen. Im Mittelalter befand sich an der Stelle der heutigen Casa Tencalla eine Burg (1054 erwähnt, noch 1439 und 1504 belegt).[5]
Nach dem 15. Februar 1798 schlugen hier die Patrioten und die Cisalpiner ihr Hauptquartier auf, das sie befestigten und von wo aus sie ihre Einfälle in die Nachbarschaft unternahmen. Am 23. Februar 1798 trat Bissone in die Republik der Pieve Riva San Vitale ein; am 3. März wurde es von den Luganern angegriffen; diese vertrieben die Verteidiger daraus und erbeuteten fünf Kanonen und zwei Fahnen und machten ungefähr dreissig Gefangene. 1803 wurde Bissone dem Kreis Ceresio angegliedert, nachdem es vorher provisorisch zum Kreis Morcote gehört hatte.[6]
Bissone mit Arogno bildet zusammen mit dem benachbarten Arogno eine eigenständige Bürgergemeinde.[7]
Bevölkerung

Verkehr
Täglich fahren mehr als 50'000 Autos über die Autobahn durch die Gemeinde. Dazu kommen noch 200 Züge und der Verkehr der Kantonsstrasse. Zurzeit ist von den Behörden eine 70 Millionen Schweizerfranken teure Schallschutzmauer geplant. Da man sich davon jedoch nicht genügend Schutz erwartet, ist in der Bevölkerung grosse Opposition gegen die Pläne erwacht. Als Alternative ist unter anderem ein Projekt des Architekten David Core im Gespräch, der vorschlägt, die beiden Strassen und die Bahnlinie zu überdecken und den gewonnenen Raum für Mehrfamilienhäuser mit Seeblick zu nutzen.
Sehenswürdigkeiten
Das Dorfbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[10] Der alte Dorfkern – er ist Bestandteil des Inventars schützenswerter Ortsbilder der Schweiz (ISOS) – wird von einem eindrucksvollen Dorfplatz beherrscht und hat seinen Charakter von alten Palazzi mit typischen Arkadengängen. Ebenfalls erwähnenswert sind die Kirchen San Rocco (17. Jahrhundert) und besonders San Carpoforo (erbaut im Mittelalter, 1630 barockisiert).
Bilder
- Seestrasse "via Maroggia"
- Laubengänge in Bissone
- Kirche San Carpoforo
- Innenansicht von San Carpoforo in Bissone
- Kirche San Rocco
- Wohnhaus Casellini
- Bissone, Luganersee. Historisches Bild von Leo Wehrli (1900)
Sport
- Società Pallanuoto Bissone[14]
Persönlichkeiten
Literatur
- Antonio Gili: Bissone. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 27. Juli 2023.
- Rūstis Kamuntavičius u. a: Artisti del lago di Lugano e del Mendrisiotto in Lituania. In: Gli artisti del lago di Lugano e del Mendrisiotto nel Granducato di Lituania (dal XVI al XVIII secolo). Hrsg.: Giorgio Mollisi, «Arte&Storia.» Edizioni Ticino Management, 13. Jahrgang, Nummer 59, August–Oktober 2013, Lugano 2013.
- Martin Mádl (Hrsg.): I Tencalla, vol. I: Saggi sulla vita e le opere dei pittori d’affresco ticinesi, i loro committenti e gli artisti della loro cerchia, Praga 2012; Idem: I Tencalla, vol. II: Catalogo degli affreschi di Carpoforo e Giacomo Tencalla in Boemia e Moravia, Praga 2013.
- Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, S. 357–359.
- Emilio Motta: Effemeridi ticinesi. Neue Auflage, Edizioni Metà Luna, Giubiasco 1991.
- Ivano Proserpi: Bissone (= Schweizerische Kunstführer. Serie 66, Band 656/657). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Bern 1999, ISBN 3-85782-656-8.
- Agostino Robertini u. a: Bissone. In: Il Comune. Edizioni Giornale del Popolo, Lugano 1978, S. 23–36.
- Celestino Trezzini: Bissone In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz. Band 2: Biondetti – Brupbacher. Attinger, Neuenburg 1924, S. 259 (Digitalisat) (abgerufen am 27. Juni 2017).
- Luciano Vaccaro, Giuseppe Chiesi, Fabrizio Panzera: Terre del Ticino. Diocesi di Lugano. Editrice La Scuola, Brescia 2003, S. 58, 245, 295.
Weblinks
Commons: Bissone – Sammlung von Bildern
- Website der Gemeinde Bissone
- Bundesamt für Kultur: Bissone im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (italienisch)
- Bissone: Kulturgüterinventar des Kantons Tessin
- Amt für Statistik des Kantons Tessin: Bissone (italienisch)
- Ursula Stevens: Bissone. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. Tessiner Künstler in Europa.
Einzelnachweise
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