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Mercedes-Benz W 186

In den 1950ern gebautes Auto der Oberklasse von der Daimler - Benz AG Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Mercedes-Benz W 186
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Die Baureihe Mercedes-Benz W 186 der Marke Mercedes-Benz ist allgemein unter der Verkaufsbezeichnung Mercedes-Benz 300 bekannt. Die Daimler-Benz AG stellte ihren neuen Pkw der Oberklasse mit Sechszylinder-Reihenmotor im April 1951 auf der 34. Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt am Main vor. Der davon abgeleitete zweitürige Mercedes-Benz 300 S (W 188) folgte im Oktober 1951 auf dem Salon de l’Automobile in Paris. Der Typ W 186 wurde 1957 durch den verbesserten W 189 ersetzt.

Schnelle Fakten W 186 ...
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Der 1951 an das Bundeskanzleramt gelieferte Dienstwagen von Konrad Adenauer steht heute im Haus der Geschichte in Bonn
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Modellgeschichte

Zusammenfassung
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Allgemeines

Der Mercedes-Benz 300 war die erste deutsche Repräsentationslimousine nach dem Zweiten Weltkrieg. Der anfangs 115 PS (85 kW) starke Mercedes 300 war nach dem 35 PS (26 kW) stärkeren 300 S und dem Porsche 356 1500 S (70 PS/51 kW) eines der schnellsten Serienfahrzeuge deutscher Produktion. Nachdem sich der erste deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer für dieses Fahrzeug als Dienstwagen entschieden hatte,[1] bürgerte sich die Bezeichnung „Adenauer-Mercedes“ für den W 186-300er ein. Neben diesem Typ gab es noch andere 300er-Mercedes wie den W 188 oder den bekannten 300 SL „Flügeltürer“ (W 198).

Bis zur Einführung des Mercedes-Benz 600 (W 100) im Jahr 1964 war der W 186 bzw. sein Nachfolger W 189 „die“ deutsche Staatslimousine schlechthin, die auch von einigen Staatsoberhäuptern anderer Länder genutzt wurde. Ebenso war manch prominente Persönlichkeit Besitzer eines Mercedes-Benz 300.[2][3]

Es gab nacheinander die Typen 300 (W 186 II), 300 b (W 186 III) und 300 c (W 186 IV).

Typ 300/300 Cabriolet D

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W 186 Heckansicht (1953)

Der im November 1951 eingeführte Mercedes 300 hatte die konstruktiven Merkmale des Typs W 159, der kriegsbedingt nicht über das Prototypenstadium hinauskam. Der schon beim Mercedes 230 verwendete Ovalrohr-Rahmen in X-Form kam auch hier zum Einsatz. Die auf das Fahrgestell mit einem Radstand von 3050 mm aufgesetzte Karosserie griff in modernisierter Form die Stilelemente des W 159 auf. Angetrieben wurde der 300er von einem 3-Liter-Sechszylindermotor mit zwei Vergasern und einer Leistung von 115 PS (85 kW). Auch dieser Motor ging konstruktiv auf das Vorkriegsaggregat M 159 zurück, eine Konstruktion mit 2,6 Liter Hubraum und hängenden Ventilen (OHV-Ventilsteuerung). Im Typ 300 wurde der Hubraum erhöht und die Nockenwelle in den Zylinderkopf verlegt (OHC-Ventilsteuerung). Die Kraft übertrug ein vollsynchronisiertes Vierganggetriebe, womit eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 160 km/h erreicht wurde, damals ein beeindruckender Wert.

Das Fahrwerk entsprach dem der Typen 170 S und 220, war jedoch auf das höhere Gewicht und die Fahrleistungen des 300 abgestimmt. Bei schwerer Beladung bewirkte die elektrisch zuschaltbare Drehstabfederung den Niveauausgleich der Hinterräder. Es war auch ein Schiebedach bzw. Faltdach erhältlich. Eine technische Besonderheit der gesamten Baureihe 300 war die Zentralschmieranlage, die die damals noch üblichen Schmiernippel überflüssig machte. Was sonst einen Werkstattbesuch erforderte, konnte nun der Fahrer ohne anzuhalten durch Tritt auf einen Stempel links oben neben der Pedalerie erledigen. Eine weiße Kontrollleuchte, die alle 100 km aufleuchtete, erinnerte den Fahrer an diesen für die Betriebssicherheit regelmäßig notwendigen Vorgang.

Typ 300 b/300 b Cabriolet D

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300 b Cabriolet D (1954)
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Interieur eines 300 b Cabriolet D
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Bundespräsident Theodor Heuss 1954 in einem 300 b Cabriolet D

Im März 1954 wurde das Fahrzeug überarbeitet. Die Bremsen wurden durch breitere Bremsbacken und einen damals als Bremshelf bezeichneten Bremskraftverstärker verbessert. Damit war der Mercedes 300 b neben dem 300 SL der erste PKW mit Bremskraftverstärker. Die Motorleistung wurde auf 125 PS (92 kW) gesteigert, ferner erhielt der 300 b auch vorn Ausstellfenster. Weitere Gestaltungsmerkmale waren die verchromten Schutzbeschläge an den hinteren Kotflügeln und Stoßstangenhörner vorn und hinten.

Typ 300 c/300 c Cabriolet D/300 c mit verlängertem Radstand

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300 c mit Binz-Aufbau (1957)
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300 c mit Binz-Aufbau (1957)

Bei einer weiteren Überarbeitung im November 1955 wurde die Heckscheibe vergrößert. Außerdem erhielt das Modell eine breitere Bereifung. Eine weitere technische Neuheit war die Eingelenk-Pendelachse. Der 300 c war zudem auf Wunsch erstmals für 1500 DM Aufpreis mit einem Automatic-Getriebe lieferbar. Der Basispreis der Limousine betrug 22.000 DM und der des Cabriolets D 24.700 DM. Cabriolet D bedeutet, dass das Fahrzeug vier Türen mit dazugehörigen vier Seitenscheiben hat. Hierin finden fünf bis sechs Personen Platz. Durch die Lenkradschaltung (später auch Wählhebel für das Automatikgetriebe) können vorn bis zu drei Personen sitzen. Zurückgehend auf einen Wunsch von Bundeskanzler Adenauer wurde eine verlängerte Version des 300 c fertiggestellt. Der neue Adenauer-Wagen hatte außer einem um 100 mm verlängerten Radstand eine Mittelwand.

Im November 1957 ersetzte der noch etwas größere und stärkere 300 d (W 189) den 300 c.

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Technische Daten

Weitere Informationen 300 Cabriolet D, 300 b ...
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Literatur

  • Die neuen Mercedes-Benz-Typen 300 und 300 S in: Kraftfahrzeugtechnik 4/1952, S. 121–123
Commons: Mercedes-Benz W 186 – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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