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deutscher Schauspieler und Synchronsprecher (1927–2023) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Lothar Blumhagen (* 16. Juli 1927 in Leipzig; † 10. Januar 2023 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher.
Lothar Blumhagen absolvierte seine Schauspielausbildung an der Schule Smolny-Heerdt in Leipzig und besuchte zudem die dortige Hochschule für Musik. Sein Bühnendebüt gab er 1947 ebenfalls in Leipzig – im Literarischen Kabarett Die Rampe.[1] Es folgten Bühnenengagements in Leipzig, Halle und Berlin.
Von 1954 bis 1956 gehörte Blumhagen dem Ensemble des Deutschen Theaters im Ostteil der Stadt an. Während dieser Zeit hatte er auch sein Filmdebüt (Hexen, 1954) und erhielt weitere Filmrollen in Produktionen der DEFA (u. a. Sommerliebe, 1955). 1956 siedelte er in den Westteil der Stadt über, wo er langjährige Engagements am Schlosspark- und Schillertheater fand und auch in der Uraufführung von Peter Weiss’ Verfolgung und Ermordung Jean-Paul Marats mitwirkte. Für seine Verdienste um die Bühne wurde er zudem zum Berliner Staatsschauspieler ernannt.
Neben seiner Bühnentätigkeit war Blumhagen nach seinen DEFA-Engagements nur noch selten in Film- und Fernsehproduktionen zu sehen, u. a. in den semi-dokumentarischen Filmen Zeugin der Zeit – Käthe Kollwitz (1985) und der deutsch-deutschen Koproduktion Caspar David Friedrich – Grenzen der Zeit (1986) sowie in Seriengastrollen wie 1990 in einer Episode von Hotel Paradies.
Besondere Bekanntheit hat Lothar Blumhagen durch seine Stimme erlangt. Bereits 1950 begann er als Hörfunksprecher beim Sender Leipzig. Darauf folgten erste Synchronrollen bei der DEFA. Für seine vielgeachtete Synchronisation von Gérard Philipe in Rot und Schwarz erhielt er 1956 zudem den Heinrich-Greif-Preis zweiter Klasse der DDR.[2] In West-Berlin setzte er diese Tätigkeit fort und entwickelte sich zu einem der gefragtesten Synchronsprecher der Bundesrepublik mit Rollen in über 600 Filmen. Seine markante Stimme und seine distinguierte Sprechweise prädestinierten ihn dabei oft für Parts mit selbstironischem britischen Understatement wie für Roger Moore in der Rolle des Lord Brett Sinclair in der deutschen Fassung der Krimiserie Die 2 oder als Higgins (John Hillerman) in der zweiten Synchronfassung der Krimiserie Magnum. In Die Unbestechlichen (1976) synchronisierte er mit Deep Throat eine Hauptfigur, die fast ausschließlich durch ihre Stimme charakterisiert wird.[3]
Zu den prominenten Schauspielkollegen, denen Blumhagen im Laufe der Jahre seine Stimme lieh, zählen u. a. Michael Caine (Das vergessene Tal), John Cleese (Silverado), Gary Cooper (Wirbelwind der Liebe), Tony Curtis (u. a. Hercule Poirot – Tödliche Parties), Kirk Douglas (Kennwort „Schweres Wasser“), Henry Fonda (Zu spät für Helden – Antreten zum Verrecken), Christopher Lee (Der Schädel des Marquis de Sade u. v. a.), Peter O’Toole (Die Bibel), Dennis Price (Adel verpflichtet), Alan Rickman (Galaxy Quest – Planlos durchs Weltall), Andreas Katsulas (Babylon 5), Edward G. Robinson (Ein Mann mit Phantasie) und Kenneth Williams (Die total verrückte Oberschwester und Das total verrückte Irrenhaus). Ab Anfang der 2000er-Jahre war er der Standardsprecher von Christopher Plummer (u. a. in A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn, Knives Out – Mord ist Familiensache und in Plummers oscarprämierten Rolle in Beginners). Noch mit über 90 Jahren war Blumhagen als Synchronsprecher aktiv.
Lothar Blumhagen war mit Ingeborg Blumhagen, geb. Loy (1925–2018), verheiratet.[4] Das Paar hatte einen Sohn.[5]
Blumhagen starb im Januar 2023 im Alter von 95 Jahren in einem Berliner Krankenhaus.[5][6] Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Waldfriedhof Dahlem (Feld 009-88).
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