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französisch Schauspieler flämischer Herkunft Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Henri Garcin (* 11. April 1928 in Antwerpen, Belgien als Anton Albers; † 13. Juni 2022 in Paris)[1][2] war ein französischer Theater- und Filmschauspieler niederländischer Herkunft.[3]
Henri Garcin wurde 1928 als Anton Albers in Antwerpen geboren. Im Alter von 22 Jahren ging er nach Paris, wo er sich an der Schauspielschule Cours Simon ausbilden ließ. Zunächst versuchte er sich als Kabarettist und lernte so Jacques Brel, Serge Gainsbourg, Jean Poiret und Michel Serrault kennen. Danach wandte er sich dem Theater zu. 1956 stand er erstmals vor der Filmkamera. In der Filmkomödie Leben im Schloß von Jean-Paul Rappeneau trat er 1966 als französischer Widerstandskämpfer an der Seite von Catherine Deneuve und Philippe Noiret auf. Während der Dreharbeiten zu dem im gleichen Jahr erschienenen Spionagefilm Judoka – Unser Mann von Interpol kam es zu einer Tragödie, als der von Garcin gesteuerte MG Midget MK III auf nasser Fahrbahn in die Seine rutschte.[4] Während sich Garcin leicht verletzt aus dem Fahrzeug retten konnte, gelang es seiner Beifahrerin, der Schauspielerin Patricia Viterbo, nicht, die Fahrzeugtür zu öffnen. Sie ertrank vor den Augen des Filmteams.[5]
Im Jahr 1974 folgte für Garcin ein Auftritt in Das wilde Schaf unter der Regie von Michel Deville neben Jean-Louis Trintignant und Romy Schneider. 1981 spielte er den Ehemann von Fanny Ardant in François Truffauts Filmdrama Die Frau nebenan. Auch beim französischen Fernsehen trat er regelmäßig als Darsteller in Erscheinung. Von 1985 bis 1993 war er in der Rolle des Nachbarn Pierre Brettevolle in über 300 Folgen der Comedy-Serie Maguy zu sehen, bei der es sich um eine französische Version der US-Sitcom Maude handelte.
Garcin sprach neben Französisch auch fließend Niederländisch. Er wirkte mehrfach in Filmen des niederländischen Regisseurs Alex van Warmerdam mit, wie etwa in Noorderlingen (1992), Das geheimnisvolle Kleid (1996) und in dem auf dem Märchen Hänsel und Gretel basierenden Filmdrama Grimm (2003). Im Laufe der Jahre kam er in mehr als hundert Filmen zumeist als Nebendarsteller zum Einsatz. Ab den 1950er Jahren war er zudem in zahlreichen Theaterstücken, unter anderem von Shaw, Pirandello, Strindberg und Oscar Wilde, auf der Bühne zu sehen. Ein von ihm verfasstes Stück unter dem Titel L’Échappée belle wurde unter seiner Regie 1964 im Théâtre La Bruyère erfolgreich aufgeführt. 1989 wurde er für den Molière, den wichtigsten französischen Theaterpreis, in der Kategorie Bester Nebendarsteller für seine Darbietung in einer Inszenierung von Alan Ayckbourns Just Between Ourselves nominiert.
Henri Garcin lebte in Paris und hatte eine Tochter, die Restauratorin Géraldine Albers (* 1954), aus einer Verbindung mit Claude Arnulf.[6] Im Jahr 2018 veröffentlichte Garcin unter dem Titel Longtemps, je me suis couché tard seine Autobiografie.
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