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Leichtathletik-Europameisterschaften 2002
18. kontinentaler Sportwettkampf Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die 18. Leichtathletik-Europameisterschaften fanden vom 6. bis 11. August 2002 in München statt. Die Wettkämpfe wurden im Olympiastadion von 1972 ausgetragen. Beide Marathonläufe mit Start an der Residenz führten über einen dreimal zu durchlaufenden Rundkurs durch die Innenstadt (Odeonsplatz – Giselastraße – Englischer Garten – Maximilianeum – Prinzregentenstraße – Isartor – Viktualienmarkt – Odeonsplatz) und schließlich zum Zieleinlauf in Richtung Olympiastadion.
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Vergabe
Nachdem der Europäische Leichtathletikverband signalisiert hatte, dass Deutschland gute Chancen habe, die Europameisterschaften 2002 auszurichten, bewarben sich die Städte Chemnitz und München. Die sächsische Landesregierung versagte allerdings Fördermittel, so dass Chemnitz seine Kandidatur zurückzog und die Europameisterschaften an München vergeben wurden.[1]
Wettbewerbe
Bei den Frauenwettbewerben gab es auch diesmal wieder eine Änderung. Die Distanz der Gehstrecke wurde von zehn auf zwanzig Kilometer verdoppelt und entsprach damit der Länge der kürzeren Disziplin im Männergehen. Damit fehlten im Programm der Frauen im Vergleich zu dem der Männer nur noch zwei Disziplinen: der 3000-Meter-Hindernislauf – dieser wurde bei den nächsten Europameisterschaften ins Angebot aufgenommen – sowie das 50-km-Gehen, das 2018 Teil der Europameisterschaften wurde. Von 2022 an wurde die Distanz der langen Gehstrecke für Männer und Frauen auf 35 Kilometer verkürzt.
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Stadion

Das Olympiastadion in München von oben im Jahr 2009
Um den sich weiter entwickelten internationalen Vorschriften zu entsprechen, musste das mittlerweile dreißig Jahre alte Olympiastadion auf den neuesten Stand gebracht werden. So wurden zum Beispiel die originalen Sitzschalen durch solche mit Lehnen ersetzt. Die ursprüngliche Durchmischung verschiedener Grüntöne, die von Ferne eine Wiese imitieren sollen, wurde beibehalten. Die Plexiglasscheiben, die zuvor die Zuschauerblöcke voneinander trennten, wurden entfernt.[2]
Teilnehmer
Es nahmen 1305 Athleten aus 47 Ländern teil, hinzu kamen 816 Offizielle.
Doping
Bei diesen Europameisterschaften kam es zu zwei dopingbedingten Disqualifikationen, verursacht durch einen Sportler:[3]
- Dwain Chambers (Großbritannien) – 100 Meter, zunächst Erster. 2003 in Saarbrücken kam es zu einer positiven Dopingprobe auf Tetrahydrogestrinon. Sein Europameistertitel wurde ihm aberkannt, außerdem wurde er für zwei Jahre gesperrt.
- Ebenso wurde die zunächst siegreiche britische 4-mal-100-Meter-Staffel wegen des positiven Dopingbefunds bei Chambers, der Mitglied dieses Teams war, disqualifiziert.
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Sportliche Leistungen
Zusammenfassung
Kontext
Es gab folgende Rekorde und Bestleistungen:
- eine Weltbestzeit: 50-km-Gehen, Männer – 3:36:39 h – Robert Korzeniowski (Polen)
- einen Europarekord: 10.000-Meter-Lauf, Frauen – 30:01,09 min – Paula Radcliffe (Großbritannien)
- eine Weltjahresbestleistung: Siebenkampf, Frauen – 6542 Punkte – Carolina Klüft (Schweden)
- darüber hinaus 31 Meisterschaftsrekorde in acht Disziplinen
- weitere elf neue Landesrekorde in fünf Disziplinen
Die Nationenwertung nach Punkten – Berücksichtigung der besten Acht pro Wettbewerb – gewann Russland mit 225 Punkten. Auf Platz zwei folgte Deutschland mit 186 Punkten. Dritter wurde Spanien – 153 Punkte.
Im Medaillenspiegel mit der üblichen Reihenfolge, bei der zunächst die Zahl der gewonnenen Goldmedaillen gewertet wird, lag Russland mit sieben EM-Titeln ebenfalls vorne. Dahinter allerdings folgte zunächst Spanien mit sechs Titeln, dann platzierten sich Großbritannien – fünf Goldmedaillen, Frankreich und Griechenland, die je vier Sieger stellten.
Bei den einzelnen Sportlern sind besonders folgende Erfolge zu nennen.
- Eine Athletin errang je zwei Goldmedaillen bei diesen Meisterschaften:
- Folgende Europameister von 2002 hatten bereits vorher EM-Titel gewonnen:
- Colin Jackson (Großbritannien) – 110-Meter-Hürdenlauf, vierter Sieg in Folge seit 1990
- Steve Backley (Großbritannien) – Speerwurf, vierter Sieg in Folge seit 1990
- Robert Korzeniowski (Polen) – 50-km-Gehen, Wiederholung seines Erfolgs von 1998
- Ionela Târlea (Rumänien) – 400-Meter-Hürdenlauf, Wiederholung ihres Erfolgs von 1998
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Legende
Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:
WBL | Weltbestleistung |
ER | Europarekord |
CR | Championshiprekord |
NR | Nationaler Rekord |
NU23R | Nationaler U23-Rekord |
WL | Weltjahresbestleistung (World Lead) |
w | Rückenwindunterstützung über dem erlaubten Limit von 2,0 m/s |
DNF | Wettkampf nicht beendet (did not finish) |
DNS | nicht am Start (did not start) |
DSQ | disqualifiziert |
DOP | wegen Dopingvergehens disqualifiziert |
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Resultate Männer
Zusammenfassung
Kontext
100 m

Francis Obikwelu – Europameister mit portugiesischem Landesrekord
Finale: 7. August
Wind: −0,3 m/s
Dem ursprünglichen Sieger Dwain Chambers wurde die Goldmedaille nach einer positiven Doping-Probe im Jahr 2003 laut eines Beschlusses der IAAF im Jahr 2006 aberkannt. Der Athlet wurde außerdem für zwei Jahre gesperrt Die nachfolgend platzierten Athleten rückten einen Rang vor, dem Portugiesen Francis Obikwelu wurde vier Jahre nach den Wettbewerben nachträglich die Goldmedaille zugesprochen, der Ungar Roland Németh erhielt mit Bronze eine Medaille.[3]
200 m
Finale: 9. August
Wind: −0,5 m/s
400 m

Ingo Schultz wurde nach seinem zweiten Platz bei den Weltmeisterschaften im Vorjahr nun Europameister
Finale: 8. August
800 m

Wilson Kipketer – nach drei WM-Siegen nun Europameister
Finale: 11. August
1500 m

Erster EM-Titel für Mehdi Baala
Finale: 8. August
5000 m

Europameister Alberto García
Datum: 11. August
10.000 m

EM-Titel mit starker Zeit für José Manuel Martínez
Datum: 7. August
Marathon

Europameister Janne Holmén
Datum: 11. August
Marathon-Cup
Datum: 11. August
Im Marathonlauf gab es zusätzlich auch eine Teamwertung, für die die Zeiten der drei besten Läufer je Nation addiert wurden. Die Wertung zählte allerdings nicht zum offiziellen Medaillenspiegel.
Es kamen nur vier Mannschaften in die Wertung.
110 m Hürden

Colin Jackson wurde zum vierten Mal in Folge Europameister
Finale: 10. August
Wind: +0,4 m/s
400 m Hürden

Titelgewinn mit schneller Zeit für Stéphane Diagana
Finale: 9. August
3000 m Hindernis
Finale: 10. August
4 × 100 m Staffel
Finale: 11. August
Nach der Aberkennung der Goldmedaille der britischen Staffel – Beschluss der IAAF (heute World Athletics) im Jahr 2006 – infolge einer positiven Dopingprobe des britischen Schlussläufers Dwain Chambers im Jahr 2003 rückten die nachfolgenden Staffeln um jeweils einen Rang vor. So wurden vier Jahre nach den Wettbewerben der ukrainischen Staffel die Gold-, der Staffel Polens die Silber- und der deutschen Staffel die Bronzemedaille zugesprochen.[3]
4 × 400 m Staffel

Läufer der 4-mal-400-Meter-Staffel in der Zielkurve
Finale: 11. August
20 km Gehen

Erster EM-Titel für Francisco Javier Fernández
Datum: 6. August
50 km Gehen

Robert Korzeniowski siegte mit neuer Weltbestleistung
Datum: 8. August
Hochsprung

Jaroslaw Rybakow, Vizeweltmeister von 2001, wurde nun Europameister
Finale: 8. August
Stabhochsprung
Alexander Awerbuch – nach zwei WM.Medaillen 1999 und 2001 nun Europameister
Finale: 10. August
Weitsprung
Finale: 11. August
Dreisprung

Der Vizeweltmeister von 2001 Christian Olsson wurde Europameister
Finale: 8. August
Kugelstoßen
Finale: 6. August
Diskuswurf
Finale: 11. August
Hammerwurf
Finale: 7. August
Speerwurf
Finale: 9. August
Zehnkampf

Roman Šebrle gewann den Zehnkampf mit mehr als 350 Punkten Vorsprung
Datum: 7./8. August
Gewertet wurde nach der Punktetabelle von 1985
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Resultate Frauen
Zusammenfassung
Kontext
100 m
Finale: 7. August
Wind: −0,7 m/s
200 m

Die 200-Meter-Europameisterin Muriel Hurtis
Finale: 9. August
Wind: −0,3 m/s
400 m
Finale: 8. August
800 m
Finale: 8. August
1500 m
Finale: 11. August
5000 m

Europameisterin wurde Mitfavoritin Marta Domínguez, die einige Jahre später eine Dopingsperre hinnehmen musste[4]
Datum: 10. August
10.000 m

Paula Radcliffe – ihrem Tempo war keine der Konkurrentinnen gewachsen
Datum: 6. August
Marathon
Datum: 10. August
Marathon-Cup
Datum: 10. August
Im Marathonlauf gab es zusätzlich auch eine Teamwertung, für die die Zeiten der drei besten Läuferinnen je Nation addiert wurden. Die Wertung zählte allerdings nicht zum offiziellen Medaillenspiegel.
Nur vier Team kamen in die Wertung.
100 m Hürden
Finale: 9. August
Wind: −0,7 m/s
400 m Hürden
Finale: 8. August
4 × 100 m Staffel
Finale: 11. August
4 × 400 m Staffel
Finale: 11. August
20 km Gehen
Datum: 7. August
Hochsprung

Kajsa Bergqvist – überlegene Siegerin im Hochsprung
Finale: 11. August
Stabhochsprung

Favoritensieg für Swetlana Feofanowa im Stabhochsprung
Finale: 9. August
Weitsprung
Finale: 7. August
Dreisprung
Finale: 10. August
Europameisterin Ashia Hansen übertraf mit ihrem Siegessprung von 15,00 Metern zwar den von der Russin Anna Birjukowa mit 14,89 Metern gehaltenen Meisterschaftsrekord. Hansens Weite konnte jedoch wegen eines zu starken Rückenwindes von 3,1 Metern pro Sekunde – erlaubt sind maximal 2,0 m/s – nicht in Besten- oder Rekordlisten aufgenommen werden. Die größte bestenlistenreife Weite in diesem Wettbewerb erzielte ebenfalls Ashia Hansen mit 14,60 m im Finale in ihrem dritten Versuch.
Kugelstoßen
Datum: 10. August
Diskuswurf
Finale: 7. August
Hammerwurf
Finale: 9. August
Im Finale verbesserten Europameisterin Olga Kusenkowa und Vizeeuropameisterin Kamila Skolimowska den zuvor bestehenden EM-Rekord dreimal. Zunächst erzielte Kusenkowa im ersten Versuch 72,30 m. Im vierten Durchgang steigerte Skolimowska den Rekord auf 72,46 m, bevor Olga Kusenkowa ebenfalls in Runde vier mit 72,94 m den Schlusspunkt setzte.
Speerwurf
Finale: 8. August
Siebenkampf

Den Zweikampf mit Sabine Braun entschied Carolina Klüft für sich
Datum: 9./10. August
Gewertet wurde nach der Punktetabelle von 1985
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Weblinks
- München European Championships, european-athletics.org, abgerufen am 25. Januar 2023
- Athletics XVIII European Championships 2002 Munchen (GER), todor66.com, abgerufen am 25. Januar 2023
- European Championships – Statistics Handbook Athletics, 19th European Athletics Championships München GER 06–11 AUG 2002 Olympiastadion, S. 646–657, englisch (PDF, 30.741 KB), downloads.european-athletics.com, abgerufen am 25. Januar 2023
- 18. Europameisterschaft 2002 in München, leichtathletik.de, abgerufen am 25. Januar 2023
- Track and Field Statistics, XVIII European Championship, Munich 2002, trackfield.brinkster.net, abgerufen am 25. Januar 2023
- Impressionen von der EM 2002 in München, carminaro-leichtathletik.de, abgerufen am 25. Januar 2023
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Einzelnachweise
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