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Leibnizschule Hannover

Gymnasium in Hannover-List Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Die Leibnizschule ist ein Gymnasium in Hannover im Stadtteil List. Es hat die Schwerpunkte Sprachen, Mathematik/Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften, sowie seit ein paar Jahren Kunst/Musik. Als offene Ganztagsschule unterhält sie eine eigene Mensa und hat sich der Thematik der Ökologie verpflichtet.

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Geschichte

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Das frühere Schulgebäude (Bildmitte) um 1900 unmittelbar neben dem Königlichen Zellengefängnis
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Skulptur „Schauspiel und Musik“ (1954) von Hermann Scheuernstuhl an der Aula

Die Einrichtung wurde 1874 als „Realschule 1. Ordnung“ gegründet. 1876 begann mit einem eigenen Schulbau auf dem noch relativ unbebauten Steintorfeld an der (Alten) Celler Heerstraße (der heutigen Lister Meile), jedoch direkt neben dem Königlichen Zellengefängnis. Erst beim Unterrichtsbeginn im neuen Gebäude 1878 erhielt die Schule ihren heutigen Namen und entwickelte sich in der Folge zum „Reformgymnasium“, das im gymnasialen Zug die Sprachenfolge Französisch, Lateinisch und Griechisch lehrte, im „Realgymnasialen Zug“ Englisch anstelle von Griechisch. Seit 1906 konnten „externe Mädchen“ ebenfalls das Abitur ablegen, es wurde jedoch noch nicht koedukativ unterrichtet.

Zum 50. Gründungsjubiläum übergaben ehemalige Schüler und Freunde der Schule ein eigenes Landheim auf dem Burgberg in Gehrden, das die Schule als baufällig 1964 wieder verkaufte.

Kurze Zeit nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten tat sich die Leibnizschule besonders hervor: Fritz Heiligenstaedt, Direktor der Schule, stellvertretender Leiter der Städtischen Abendschule sowie Leiter der „Beratungsstelle für das volkstümliche Büchereiwesen in der Provinz Hannover“, meldete 1933 zum Zwecke der Bücherverbrennung in Hannover die „Reinigung“ seiner Büchereien.[2] Schon zuvor war die Schule zur Sammelstelle für die an der Bismarcksäule zu verbrennenden Bücher auserkoren worden.[3]

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Schule zur reinen Oberschule für Jungen, die ab 1937 schon nach 12 Jahren Schulzeit das Abitur ablegen konnten. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Schüler der Oberstufe als Flakhelfer dienstverpflichtet. Durch die Luftangriffe auf Hannover wurde das Schulgebäude 8./9. Oktober 1943 weitgehend zerstört. Allerdings konnte man noch 1947 anlässlich der ersten Export Messe 1947 hier Lebensmittelkarten umtauschen.[4] Ersatzweise wurde bis März 1945 im Gebäude der ehemaligen Elisabeth-Granier-Schule am Bonifatiusplatz unterrichtet. Doch auch dieses Gebäude erlitt Kriegsschäden und wurde zeitweilig für andere Zwecke beschlagnahmt.[5] Nach dem Einmarsch der Alliierten wurde die Schule im Herbst 1945 mit der damaligen Herschelschule zur Vereinigten Leibniz- und Herschelschule vereinigt. Der Unterricht wurde im Gebäude der Sophienschule im Zooviertel wieder aufgenommen, um 1949 wieder in die Elisabeth-Granier-Schule verlegt zu werden. Im Herbst 1947 wurde der Name der Schule wieder zu Leibnizschule.[6] 1951 konnten erstmals Aufenthalte im von der Herschelschule eingebrachten schuleigenen Schullandheim Nienstedt in Nienstedt am Deister angeboten werden, welches 2020 wegen nicht finanzierbarer Brandschutzkosten geschlossen werden musste. 1954 hatten die Architekten Karl Otto und Wilfried Ziegemeier den Neubau in der Röntgenstraße fertiggestellt.[7] Im selben Jahr eröffnete das Landestheater in der dortigen Aula eine Studio-Bühne.[7] Die Außenwand der Aula hatte Hermann Scheuernstuhl mit einer Skulptur gestaltet.[8]

Über die 1960er und frühen 1970er Jahre an der noch immer als reine Knabenlehranstalt geführt Leibnizschule schrieb der ehemalige Schüler Wolfram Hänel unter dem Pseudonym Kurt Appaz seinen autobiographischen Roman Klassentreffen. Bekenntnisse eines ehemaligen Oberschülers.[9]

1978 wurden die Jahrgänge 5 und 6 in die schulformunabhängige Orientierungsstufe (bis 2003) abgetrennt. Seit 1980 wird erstmals in der Schulgeschichte koedukativ unterrichtet.

Im Jahr 2010 wurde mit dem Neubau der Leibnizschule begonnen. Die zwei neuen Schultrakte und die neue Sporthalle entsprechen der Passivhausrichtlinie und wurden 2011 fertiggestellt. Nach Abschluss des letzten Bauabschnittes im Sommer 2012 wurden alle Bereiche wieder am Stammsitz in der Röntgenstraße vereinigt und die Außenstelle in Bothfeld aufgelöst.

Die Leibnizschule ist das beliebteste Gymnasium Hannovers. Im Rahmen der Anmeldungen zu den weiterführenden Schulen für das Schuljahr 2013/2014 Anfang Juni 2013 hat die Leibnizschule ein weiteres Mal mit Abstand die meisten Anmeldungen aller hannoverschen Gymnasien erhalten. Auf jeden der zu vergebenden Plätze entfielen mehr als zwei Anmeldungen.[10]

In der Projektwoche Ende Juni 2013 wurde unter Mitwirkung aller Schüler und Lehrer ein Imagefilm in Form eines Lipdubs produziert.[11] Der Film wurde im Rahmen des Wettbewerbs Kulturkometen 2012/13 mit dem 1. Preis ausgezeichnet.[12]

Da in Niedersachsen das Abitur inzwischen ebenfalls nach 13 Jahren anstatt nach 12 Jahren geschrieben wird, wurde erneut ein Anbau eines weiteren Stockwerks auf die neuen Trakte beschlossen, welcher seit Sommer 2020 in die Praxis umgesetzt wird. Um trotzdem alle Klassen unterrichten zu können, errichtete die Schule auf dem Außensportplatz ein Containerdorf. Seit 2024 wird der Anbau regulär für den Unterricht genutzt, das Containerdorf soll nun als eine Flüchtlingsunterkunft dienen.

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Räumlichkeiten

A-Trakt (Hauptgebäude): genutzt für Unterricht in den naturwissenschaftlichen Fächern, beinhaltet auch die Aula, sowie einen Erste-Hilfe-Raum und Räume für den Hausmeister.

B-Trakt: beinhaltet größtenteils Klassenräume, die für regulären Unterricht genutzt werden, sowie die Räume der Schulleitung, Sekretariat, Lehrerzimmer und Erste-Hilfe (Schulsanitäter).

C-Trakt: wie der B-Trakt größtenteils Klassenräume, aber auch die Mensa, den Schulkiosk und einen Pausenaufenthaltsraum. Außerdem findet im C-Trakt auch der Musikunterricht statt.

S-Trakt (Sporthallen): drei in geteilter Nutzung mit der IGS List genutzte Sporthallen mit Umkleiden und Lagerräumen für Sportgeräte.

"Spielhalle": eine Sporthalle, die etwa 80 m von der Schule entfernt liegt, mit Umkleiden und Tribünen ausgestattet, mit Ascheweitsprungbahn draußen, direkt neben dem ehemaligen D-Trakt.

D-Trakt (Containerdorf): als Übergangslösung gedachte Klassenräume für die Oberstufe während des Anbaus auf den B- und C-Trakten, seit 2024 nicht mehr in Nutzung.

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Kooperationspartner

Neben Einrichtungen wie Schülervertretung und Elternbeirat hat das Gymnasium laut eigener Darstellung[13] folgende Kooperationspartner für ihre Schüler gewinnen können:

  • Hannover 96
  • SchulSportWelten in Kooperation mit dem Filmteam der Leibnizschule

Im Bereich des Journalismus können Schüler mit den folgenden Medien Erfahrungen sammeln:

Eine vertiefende Förderung erfolgt außerdem über

und, für auffallend begabte Schüler, mittels des

  • Vereins forschergeist

Das Gymnasium richtet sich auch zunehmend zum künstlerischen Bereich aus. So gibt es einen Schulchor, eine Instrumental-AG und eine Kooperation mit der Musikschule der Landeshauptstadt Hannover.

Weitere Förderer

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Eingang der Schule
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Die Zahl 1 im Dualsystem, dargestellt von Schülern der Leibnizschule als „lebendige“ Flipflops

Neben dem 1994 gegründeten gemeinnützigen Leibnizforum, dem Förderverein der Leibnizschule, unterstützt auch der schon 1909 gegründete Verband der Ehemaligen (Leibnizschüler) die Schule sowohl ideell als auch finanziell.[14]

Persönlichkeiten

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Lehrer

Schüler

(nach Geburtsjahrgängen)

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Literatur

  • Ulrich Junghanns, Karl-Wilhelm Steinwede, Martin Stupperich, Gerd Tiedje (Red.): Leibnizschule Hannover 1874–1999. 125 Jahre Gymnasium. Festschrift zum Jubiläum (Innentitel: 125 Jahre Leibnizschule Hannover. Ein Gymnasium im Zeichen der Reformen von 1874 bis 1999), herausgegeben von der Leibnizschule mit Unterstützung des Leibnizforums e. V. und des Verbandes ehemaliger Leibnizer VEL anlässlich ihres 125-Jubiläums, Hannover 1999
  • Hans Kammel: Leibnizschule. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 394.
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Commons: Leibnizschule (Hannover) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise und Anmerkungen

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