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deutscher Physiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Joachim Luther (* 31. März 1941 in Hannover) ist ein deutscher Physiker.
Joachim Luther machte 1961 sein Abitur an der Leibnizschule in Hannover. Anschließend studierte er bis 1967 an der dortigen Universität das Fach Physik. Seine Diplomarbeit befasste sich mit einem Thema aus dem Bereich der Atomspektroskopie. Er promovierte 1970 an derselben Universität auf dem Gebiet der Experimentalphysik zum Dr. rer. nat.[1]
Luther wurde wissenschaftlicher Assistent am Institut für Experimentalphysik der Universität Hannover. 1972 wurde er zum Oberassistenten befördert. Schon zwei Jahre später folgte er im Alter von 33 Jahren einem Ruf als ordentlicher Professor im Fachbereich Physik der 1973 an der neu gegründeten Universität Oldenburg. In den folgenden Jahren widmete er sich zuerst der ozeanographischen Laserfernerkundung und ab 1980 der Physik regenerativer Energiequellen. Kurz darauf übernahm er die Leitung des Fachbereiches Mathematik und Naturwissenschaften als Dekan. Ab 1987 wurde er Dekan des Fachbereiches Physik. Nach seiner Fokussierung auf die Physik erneuerbarer Energien, die Energiemeteorologie und auf nachhaltige Energiesysteme wurde er 1992 neben seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit Geschäftsführer des Niedersächsischen Instituts für Solarenergieforschung GmbH (ISFH). Ein Jahr später erfolgte die Berufung an eine Professur für Festkörperphysik und physikalische Grundlagen zur Nutzung von Solarenergie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Gleichzeitig leitete Luther von 1993 bis 2006 das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE). Er war Nachfolger des Institutsgründers Adolf Goetzberger.
Unter der Leitung von Luther wurde dieses Institut ausgebaut. 2005 waren 410 Mitarbeiter für dieses Forschungs- und Entwicklungszentrum tätig, was es zu einem der weltweit größten auf diesem Gebiet machte. Vom Budget dieser Organisation stammte etwa ein Drittel von Industriepartnern.[2]
Im Bereich der solarelektrischen Energiekonversion lag der Schwerpunkt auf der Weiterentwicklung von Siliziumsolarzellen und von Solarzellen auf der Basis von III-V-Verbindungshalbleitern. Anfang 2006 konnte das Institut eine industriekompatible Produktionslinie für die Forschung in Betrieb nehmen (PV-TEC).
Bei Entwicklungen für Solarzellen konnte das Institut mehrere Photovoltaikweltrekorde melden[2]:
Für die Einspeisung des solaren Stroms in Versorgungsnetze wurde hocheffiziente Leistungselektronik (Wechselrichter) entwickelt, welche bis zu 98 % Wirkungsgrad aufweist. Netzunabhängige Stromversorgungen wurden für Anwendungen in ländlichen Räumen vorangetrieben. Für die Stromversorgung von elektronischen Kleingeräten wurde das Forschungsgebiet Mikro-Energietechnik aufgebaut.
Im Bereich Wasserstofftechnologie wurden Speicher- und Energiekonversionstechnologien entwickelt.
Ein weiterer Schwerpunkt des Institutes war das solare und energieeffiziente Bauen. Hier wurden Materialien, Komponenten, Verfahren und architektonische Entwurfsprozesse optimiert und in der Praxis angewandt. Auf der Basis dieser Entwicklungen entstand der Neubau des Instituts, der 2001 bezogen wurde.[3]
Nachdem Luther an der Universität Freiburg emeritiert wurde, baute er auf Bitten der Regierung von Singapur das Solar Energy Research Institute of Singapore (SERIS) auf. Er wurde erster Direktor und Chief Executive Officer dieses Instituts und gleichzeitig Professor an der National University of Singapore (NUS). 2012 kehrte er nach Deutschland zurück. Seitdem ist er als Berater am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme tätig.[4]
Auch nach seiner Emeritierung war Luther weiterhin wissenschaftlich tätig und hat zusammen mit anderen Autoren publiziert, u. a. über organische Solarzellen.[5]
Auswahl aus zwei Quellen:[2][6]
Quelle:[4]
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