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Verfahren zur Darstellung von Struktur bzw. Funktion von Geweben und Organen im Körper Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Magnetresonanztomographie, abgekürzt MRT oder MR (als Tomographie von altgriechisch τομή tome, deutsch ‚Schnitt‘ und γράφειν graphein, deutsch ‚schreiben‘), ist ein bildgebendes Verfahren, das vor allem in der medizinischen Diagnostik zur Darstellung von Struktur und Funktion der Gewebe und Organe im Körper eingesetzt wird. Es basiert physikalisch auf den Prinzipien der Kernspinresonanz (englisch nuclear magnetic resonance, NMR), insbesondere der Feldgradienten-NMR, und wird daher auch als Kernspintomographie bezeichnet (umgangssprachlich gelegentlich zu Kernspin verkürzt). Die ebenfalls zu findende Abkürzung MRI stammt von der englischen Bezeichnung magnetic resonance imaging.
Mit der MRT können Schnittbilder des menschlichen (oder tierischen) Körpers erzeugt werden, die eine Beurteilung der Organe und vieler krankhafter Organveränderungen erlauben. Sie basiert auf sehr starken Magnetfeldern sowie magnetischen Wechselfeldern im Radiofrequenzbereich, mit denen bestimmte Atomkerne (meist die Wasserstoffkerne/Protonen) im Körper resonant angeregt werden, wodurch in einem Empfängerstromkreis ein elektrisches Signal induziert wird. Da somit das zu beobachtende Objekt „selbst leuchtet“ (im Radiofrequenzbereich), unterliegt die MRT nicht dem physikalischen Gesetz zum Auflösungsvermögen optischer Instrumente, nach dem die Wellenlänge der verwendeten Strahlung umso kleiner sein muss, je höher die geforderte Auflösung ist. In der MRT können mit Wellenlängen im Meterbereich (energiearme Radiowellen) Objektpunkte im Submillimeterbereich aufgelöst werden. Die Helligkeit unterschiedlicher Gewebetypen im Bild wird durch deren Relaxationszeiten und den Gehalt von Wasserstoff-Atomen (Protonendichte) bestimmt.[1] Welcher dieser Parameter den Bildkontrast dominiert, wird durch die Wahl des Aufnahmeverfahrens (Pulssequenz) und der Messparameter beeinflusst.
Die Geräte für die MRT werden als Magnetresonanztomographiesystem, MRT-System, Magnetresonanztomographiegerät, MRT-Gerät, MR-Tomograph oder Kernspintomograph bezeichnet.
Für eine MRT wird keine belastende Röntgenstrahlung oder andere ionisierende Strahlung erzeugt oder genutzt. Allerdings sind die Wirkungen der magnetischen Wechselfelder auf lebendes Gewebe nicht vollständig erforscht.
Zahlreiche spezielle MRT-Verfahren wurden entwickelt, um außer Lage und Form der Organe auch Informationen über ihre Mikrostruktur und Funktion (etwa ihre Durchblutung) darstellen zu können, zum Beispiel:
Nach der Bauform unterscheidet man geschlossene MRT-Systeme mit kurzem oder langem Tunnel und offene MRT-Systeme (oMRT) mit C-Arm oder seitlich geöffnetem Tunnel. Geschlossene Tunnelsysteme liefern vergleichsweise bessere Bilddaten, offene MRT-Systeme ermöglichen dagegen den Zugang zum Patienten unter MRT-Kontrolle.
Ein weiteres Unterscheidungskriterium ist die Art der Magnetfelderzeugung. Für schwache magnetische Felder bis ca. 0,5 Tesla Flussdichte werden Permanentmagnete oder konventionelle Elektromagnete verwendet, für stärkere Felder dagegen supraleitende Magnetspulen.
Die 1945/46 sowohl von Felix Bloch als auch von Edward M. Purcell beschriebene magnetische Resonanz von Atomkernen mit magnetischem Dipolmoment war die Grundlage für das seit den 1950er Jahren auch für die medizinische Forschung verwendete Verfahren der Kernspinresonanzspektroskopie.[2] Die Magnetresonanztomographie wurde als bildgebende Methode von Paul C. Lauterbur im September 1971 erfunden; er veröffentlichte die Theorie zur Bildgebung im März 1973.[3][4] Die Hauptparameter, die zum Bildkontrast beitragen, (Unterschiede in den Relaxationszeiten von Geweben) waren bereits gut 20 Jahre vorher von Erik Odeblad beschrieben worden.[5]
Lauterbur hatte zwei grundlegende Ideen, die eine Bildgebung mit Kernspinresonanz erst möglich machten. Erstens gelang es ihm mittels Feldgradienten-NMR, d. h. mit der Einführung von magnetischen Gradientenfeldern in das konventionelle NMR-Experiment, die NMR-Signale bestimmten räumlichen Bereichen einer ausgedehnten Probe zuzuordnen (Ortskodierung). Zweitens schlug er ein Verfahren vor, bei dem durch Rotation des ortskodierenden Magnetfeldgradienten in aufeinanderfolgenden Experimenten unterschiedliche Ortskodierungen (Projektionen) des Untersuchungsobjektes gemessen wurden, aus denen anschließend mit Hilfe der gefilterten Rückprojektion (englisch filtered backprojection) ein Abbild des Untersuchungsobjektes errechnet werden konnte. Sein 1973 publiziertes Ergebnis zeigt eine zweidimensionale Abbildung von zwei mit normalem Wasser gefüllten Röhrchen in einer Umgebung aus schwerem Wasser.
Für eine praktische Nutzung dieser Entdeckung waren auch spezielle apparative Neuerungen erforderlich. Die Firma Bruker in Karlsruhe hatte Anfang der 1960er Jahre in einer Gruppe um die Physiker Bertold Knüttel und Manfred Holz „quarzgesteuerte“ NMR-Impulsspektrometer[6] entwickelt, die z. B. von Peter Mansfield für grundlegende Experimente benutzt wurden. Mansfield entwickelte dann ab 1974 mathematische Verfahren, um die Signale schnell in Bildinformationen zu wandeln, sowie Techniken zur schichtselektiven Anregung. Weiterhin führte er 1977 die Verwendung extrem schneller Umschaltung der Gradienten ein (EPI = Echo Planar Imaging).[7] Dadurch wurde eine Bildgewinnung in deutlich unter einer Sekunde möglich („Schnappschuss-Technik“), wenn auch – bis heute – mit Abstrichen in der Bildqualität. Mansfield ist auch die Einführung magnetisch abgeschirmter Gradientenspulen zu verdanken. In seinen letzten aktiven Jahren suchte er nach Lösungen, um die erhebliche Lärmbelastung für die Patienten durch die extrem schnelle Gradientenumschaltung zu reduzieren.
Weitere für die breite klinische Nutzung der Magnetresonanztomographie (MRT) wichtige Beiträge stammen aus deutschen Forschungslaboren. In Freiburg entwickelten Jürgen Hennig und Mitarbeiter zu Anfang der 1980er Jahre eine Variante der Spin-Echo-MRT, die heute unter den Abkürzungen RARE (Rapid Acquisition with Relaxation Enhancement)[8], FSE (Fast Spin Echo) oder TSE (Turbo Spin Echo) bekannt ist. Sie findet wegen ihrer Sensitivität in Bezug auf pathologische Gewebestrukturen und ihrer messtechnischen Effizienz allgemeine Verwendung. 1985 gelang Axel Haase, Jens Frahm und Dieter Matthaei in Göttingen mit der Erfindung des Schnellbild-Verfahrens FLASH[9] ein grundsätzlicher Durchbruch in der MRT. Die FLASH-Technik reduzierte die damaligen Messzeiten um bis zu zwei Größenordnungen (Faktor 100) ohne substanzielle Verluste an Bildqualität. Das Verfahren ermöglicht zudem ununterbrochene, sequentielle Messungen im dynamischen Gleichgewicht sowie völlig neue klinische Untersuchungen wie beispielsweise Aufnahmen aus dem Bauchraum bei angehaltenem Atem, dynamische Aufnahmen von mit dem EKG synchronisierten Herzfilmen, dreidimensionale Aufnahmen komplexer anatomischer Strukturen, Gefäßdarstellungen mit der MR-Angiographie und heute auch funktionelle Kartierungen des Cortex mit besonders hoher Auflösung. Damit war ab Mitte der 1980er Jahre der Weg frei für eine breite klinische Anwendung der MRT in der medizinischen Diagnostik.
Umstritten ist der Beitrag von Raymond Damadian, der 1974 ein US-Patent zur Anwendung der NMR für die Krebsdiagnostik anmeldete[2] und 1976 damit ein Malignom bei einer Maus darstellen konnte. 1977 erstellte Damadian dann ein Kernspinbild eines menschlichen Thorax im Querschnitt.[10] Das Patent beschrieb zwar keine Methode zur Bildgebung, sondern nur eine Punktmessung, dennoch erstritt Damadian mit einem anderen Patent (Mehrschicht-Mehrwinkel-Messungen z. B. für MRT-Untersuchungen der Wirbelsäule) über 100 Millionen US-Dollar von den verschiedenen Herstellern von Magnetresonanztomographen. Sein ursprünglicher NMR-Scanner, der keine Bilder erzeugte, wurde klinisch nie eingesetzt, und auch seine damit angeblich gefundene Krebsnachweismethode ist nicht frei von Zweifeln. Sie beruht auf Differenzen in den NMR-Relaxationszeiten von gesundem Gewebe und Tumor-Gewebe. Diese von Damadian bereits 1971 publizierte Beobachtung (mittels der Magnetresonanzspektroskopie) wurde zwar grundsätzlich bestätigt, musste allerdings später dahin gehend relativiert werden, dass die Unterschiede nicht durchgehend zutreffen. Abweichende Relaxationszeiten des Gewebes sind weder notwendig noch hinreichend für das Vorhandensein von Tumorgewebe beim Probanden. Damadian wurde 2003 bei der Verleihung des Nobelpreises für die bildgebende Kernspinresonanz (an Lauterbur und Mansfield) nicht berücksichtigt,[11] wogegen er öffentlich heftig protestierte.
Dieser Abschnitt beschreibt das Prinzip der MRT stark vereinfacht und nicht vollständig. Für eine präzisere Beschreibung siehe die nächsten Abschnitte.
Einige Atomkerne (wie etwa die Wasserstoffkerne) in den Molekülen des zu untersuchenden Gewebes besitzen einen Eigendrehimpuls („Kernspin“) und sind dadurch magnetisch. Diese Kerne erzeugen nach dem Anlegen eines starken statischen Magnetfeldes eine kleine longitudinale Magnetisierung in Richtung des statischen Feldes (nuklearer Paramagnetismus). Durch ein kurzzeitig angelegtes zusätzliches hochfrequentes Wechselfeld mit der passenden Resonanzfrequenz im Radiofrequenzbereich lässt sich diese Magnetisierung aus der Richtung des statischen Feldes auslenken (kippen), also teilweise oder ganz in eine transversale Magnetisierung umwandeln. Die transversale Magnetisierung beginnt sofort zu präzedieren, d. h. um die Feldrichtung des statischen Magnetfeldes zu rotieren.
Diese sogenannte Larmorpräzession ist mechanisch analog an einem Spielzeugkreisel zu beobachten, wenn seine Drehachse nicht senkrecht steht, sondern um die Senkrechte herum eine Präzession vollführt (siehe Abbildung mit präzedierendem Gyroskop).
Die Präzessionsbewegung der Gewebemagnetisierung induziert – wie die Rotation des Magneten im Dynamo – eine elektrische Spannung in einer resonant abgestimmten Empfangsspule und kann damit nachgewiesen werden. Nach Abschalten des hochfrequenten Wechselfeldes nimmt die transversale Magnetisierung (wieder) ab, und die Spins richten sich wieder parallel zum statischen Magnetfeld aus. Für diese sogenannte Relaxation benötigen sie eine charakteristische Abklingzeit. Diese ist von der chemischen Verbindung und der molekularen Umgebung abhängig, in der sich der präzedierende Wasserstoffkern befindet. Daher unterscheiden sich die verschiedenen Gewebearten charakteristisch in ihrem Signal, was zu verschiedenen Signalstärken (Helligkeiten) im resultierenden Bild führt. Um den Ort der jeweiligen Atomkerne für die Bildgebung zu bestimmen, werden zusätzliche inhomogene ortsabhängige Magnetfelder (Magnetfeldgradienten) angelegt.
Die physikalische Grundlage der Magnetresonanztomographie (MRT) bildet die Kernspinresonanz (engl. nuclear magnetic resonance, NMR) der Atomkerne insbesondere von Wasserstoff (also der Protonen). Protonen, aber auch zahlreiche andere Atomkerne besitzen einen Eigendrehimpuls (Spin) und damit verknüpft ein magnetisches Dipolmoment. (Ein Atomkern kann vom Standpunkt der klassischen Physik aus vereinfacht als ein Kugelkreisel mit einem Drehimpuls und einem magnetischen Dipolmoment angesehen werden, wobei die Ursache seines Drehimpulses klassisch jedoch nicht korrekt beschrieben werden kann.)
Wird ein solcher Kern in ein statisches magnetisches Feld gebracht, so ist seine Energie am niedrigsten, wenn das magnetische Dipolmoment zum Feld parallel ausgerichtet ist. Auf alle anderen Atomkerne wirkt ein Drehmoment, das die Richtung des magnetischen Moments in die Richtung des Magnetfeldes zu drehen versucht. Wegen des Eigendrehimpulses des Atomkerns und der Drehimpulserhaltung resultiert daraus die Präzessionsbewegung, d. h. die Drehimpulsorientierung des Kerns dreht sich ohne Änderung des Anstellwinkels um die Richtung des angelegten Magnetfeldes.
Durch die thermische Energie der Kerne bei normalen Temperaturen sind die Dipolmomente fast vollständig zufällig (isotrop) ausgerichtet; es gibt nur einen sehr kleinen Überschuss von Atomkernen (entsprechend der Boltzmann-Verteilung), deren Dipolmomente in Richtung des statischen Magnetfeldes ausgerichtet sind. Nur dieser geringe Überschuss bewirkt die messbare Magnetisierung in Richtung des äußeren statischen Feldes (die Longitudinalmagnetisierung in Longitudinalrichtung).[12]
Die Präzessionsbewegung der Kernspins erfolgt mit der Larmor(kreis)frequenz :
( ist das gyromagnetische Verhältnis.) Die Larmorfrequenz ist proportional zu der Stärke des äußeren Magnetfeldes und hängt vom betrachteten Kern ab, für Protonen bei 1 Tesla ist , also im UKW-Frequenzbereich. Ein hochfrequentes Zusatzfeld der gleichen Frequenz, das orthogonal zum statischen Magnetfeld , also in der Transversalebene, schwingt und so mit der Larmorpräzession in Resonanz ist, lenkt alle Kerne phasensynchron aus ihrer aktuellen Lage zum statischen Feld aus. Die makroskopische Magnetisierung wird aus der Richtung des statischen Feldes gekippt, es entsteht eine Transversalmagnetisierung, die bei richtiger Einwirkungsdauer des Wechselfelds maximal gerade gleich der ursprünglichen Longitudinalmagnetisierung sein kann (Sättigung).
In einer Messspule wird durch die rotierende Transversalmagnetisierung eine Wechselspannung induziert. Ihre Frequenz ist die Larmorfrequenz, die bei einem statischen Gradientenfeld vom Ort abhängt, ihre Amplitude gibt die Stärke der Transversalmagnetisierung an, die ihrerseits von der genauen Folge (Sequenz) von Pulsen, vom Ort und vom Gewebetyp abhängig ist.
Das Ziel der MR-Tomographie ist die Erzeugung von Schichtbildern (beliebiger Orientierung) der räumlichen Verteilung der Transversalmagnetisierung .
Ist durch ein magnetisches Wechselfeld der richtigen Frequenz, Stärke und Dauer die Magnetisierung so aus der Longitudinalrichtung (z-Richtung) gekippt worden, dass sie in der xy-Ebene präzediert, hat die longitudinale Magnetisierung zunächst den Wert Null. Stellt man dann das Wechselfeld ab, beginnt sich der Gleichgewichtszustand mit ausschließlich longitudinaler Magnetisierung, also geringerer Energie, wieder aufzubauen. Ursache dieser Spin-Gitter-Relaxation sind fluktuierende (magnetische) Störfelder von benachbarten Atomen, die auf die Momente der einzelnen Kerne einwirken. Die benachbarten Atome, die ihrerseits im thermischen Gleichgewicht mit der weiteren Umgebung stehen, werden aus historischen Gründen als „Gitter“ bezeichnet. Die Magnetisierung richtet sich also wieder entlang des statischen Feldes aus, und die Energie geht von den Kernen über die Atome ins Gitter. Diese Ausrichtung erfolgt exponentiell:
wobei die Stärke der Magnetisierung in Richtung von im Gleichgewichtszustand ist. Die Konstante gibt an, in welchem Zustand außerhalb des Gleichgewichts sich das System zu Beginn des Relaxationsprozesses befindet (z. B. : Sättigung, : Inversion). Die Zeit, bis die z-Komponente nach Sättigung ca. 63 % ihres Ausgangswertes wieder erreicht hat, nennt man Spin-Gitter-Relaxationszeit oder auch -Zeit.
Die -Zeiten in reinen, niedrigviskosen Flüssigkeiten wie z. B. Wasser liegen meist im Bereich von einigen Sekunden. Flüssigkeiten mit höherer Viskosität (z. B. Öle) oder Wasser in strukturierten Systemen wie z. B. Gelen, porösen Materialien oder Gewebe weisen im Allgemeinen kürzere -Zeiten auf. In hoch geordneten Festkörpern werden hingegen sehr lange Relaxationszeiten gefunden, die eventuell im Bereich von Stunden liegen können. Solche Materialien spielen jedoch wegen der kurzen -Zeiten in Festkörpern für die konventionelle Magnetresonanztomographie keine Rolle. Typische Werte für im menschlichen Gewebe liegen zwischen ca. 100 ms für Körperfett und einigen Sekunden für Körperflüssigkeiten wie Blut oder Hirnwasser (Liquor) (beispielsweise beträgt die -Zeit von Liquor bei 1,5 Tesla etwa 4 Sekunden, die -Zeit der grauen Hirnsubstanz ungefähr 1,2 Sekunden[13]).
Die Quermagnetisierung nach einer Anregung zerfällt, ähnlich wie die -Komponente steigt, durch die sogenannte Spin-Spin-Wechselwirkung mit benachbarten Atomen, die zu einem Verlust der Phasenkohärenz führt („Dephasierung“). Der Zerfall der Quermagnetisierung lässt sich durch eine Exponentialfunktion mit einer Zeitkonstante darstellen:
Die Zeit, nach der 63 % des Signals zerfallen sind, nennt man -Relaxationszeit. Diese Zeit hängt von der chemischen Umgebung des Wasserstoffs ab; sie ist für jede Gewebeart unterschiedlich. Tumorgewebe hat z. B. meist eine längere -Zeit als normales Muskelgewebe. Eine -gewichtete Messung stellt den Tumor in vielen Fällen darum heller als seine Umgebung dar. Typische -Relaxationszeiten von Weichgewebe sind im Bereich von 30 bis 100 ms; die -Zeiten sind im Vergleich dazu deutlich (5× bis 20×) länger.[14]
Oft nimmt die Quermagnetisierung in der xy-Ebene viel schneller ab, als durch die Spin-Spin-Wechselwirkung allein erklärbar ist. Die Ursache liegt darin, dass bei einer MR-Aufnahme über ein Volumenelement gemittelt wird, in dem das äußere Magnetfeld nicht konstant, sondern (experimentell bedingt etwas) inhomogen ist. Hierdurch verschieben sich die Phasen der präzedierenden Kerne untereinander, und die xy-Komponenten der einzelnen Kernspins laufen schneller auseinander. Dieser Prozess wird durch die (kürzere) Relaxationszeit beschrieben.
Zum besseren Verständnis wird hier das Prinzip der grundlegenden (1950 von Erwin Hahn erfundenen) Spinecho-Sequenz kurz skizziert. Eine „Sequenz“ (auch „Pulssequenz“) ist in diesem Zusammenhang eine Abfolge von Hochfrequenz- und magnetischen Gradientenfeldern (in drei orthogonalen Orientierungen), die vielfach in jeder Sekunde in vorgegebener Reihenfolge ein- und ausgeschaltet werden.
Zu Beginn steht ein resonanter Hochfrequenzimpuls mit der Larmor-Frequenz, der sogenannte π/2- oder 90°-Anregungspuls. Durch diesen wird die Magnetisierung um 90° quer zum äußeren Magnetfeld ausgelenkt. Sie beginnt um die ursprüngliche Achse zu kreisen (zu präzedieren).
Das dabei entstehende Hochfrequenzsignal kann außerhalb des Körpers gemessen werden. Es nimmt exponentiell ab, weil die Protonenspins aus dem „Takt“ geraten („dephasieren“) und sich zunehmend destruktiv überlagern. Ein geeigneter 180°-Rephasierungs-Hochfrequenzimpuls bewirkt, dass ein Teil der Dephasierung (-Dephasierung durch zeitlich unveränderliche Magnetfeldinhomogenitäten) zum Zeitpunkt der Messung wieder rückgängig gemacht wird, so dass wieder mehr Spins in der gleichen Phase sind und ein sogenanntes Spinecho entsteht. Die Signalstärke hängt dann nicht von der -Relaxationszeit ab, sondern nur noch von der -Relaxationszeit, die auf nicht-reversiblen Effekten beruht. Abhängig von den Sequenz-Parametern kann das Signal darüber hinaus auch von der -Relaxationszeit abhängen, die beschreibt, wie sich die ursprüngliche Längsausrichtung der Spins zum äußeren Magnetfeld wieder einstellt.
Um eine -gewichtete Aufnahme zu erhalten, setzt man den Rephasierungsimpuls relativ spät, so dass die Spin-Spin-Relaxation Zeit hat, sich auszuwirken; man spricht von einer langen Echozeit TE (). Auch der zeitliche Abstand bis zur nächsten Messung ist sehr lang, damit die (maximale) longitudinale Ausgangsmagnetisierung durch die Spin-Gitter-Relaxation in allen Geweben weitestgehend wieder erreicht wird. Man spricht von einer langen Repetitionszeit TR (). Mit langer TE und langer TR bekommt man helles Signal nur von Geweben mit langer -Zeit. Für eine -Wichtung braucht man umgekehrt kurze TE () und kurze TR (), dann überwiegen die unterschiedlichen Spin-Gitter-Relaxationen verschiedener Gewebe im Bildkontrast. Eine Sequenz mit kurzer TE () und langer TR () erzeugt einen Kontrast, der sich überwiegend nach der Konzentration der Protonen im Gewebe richtet, die praktisch der Anzahl der Wasserstoffatome entspricht; dies ist die sogenannte Protonendichte-(PD-)-Wichtung. Es gibt zahlreiche Weiterentwicklungen dieser einfachen Spinecho-Sequenzen, etwa zur Beschleunigung oder mit Unterdrückung des Fettgewebesignals. Eine klinische MRT-Untersuchung umfasst unterschiedlich gewichtete Bildserien und mehrere räumlichen Ebenen.
Um aus den Signalen ein Bild zu berechnen, also die Signale den einzelnen Volumenelementen (Voxeln) zuzuordnen, wird mit linear ortsabhängigen Magnetfeldern (Gradientenfeldern) eine Ortskodierung erzeugt. Dabei wird ausgenutzt, dass für ein bestimmtes Teilchen die Larmorfrequenz von der magnetischen Flussdichte abhängt (, je stärker das Magnetfeld entlang der Präzessionsachse, desto höher die Larmorfrequenz). Die Gradientenfelder werden in drei orthogonalen Orientierungen angewendet; diese Richtungen beziehen sich auf die Änderung der Magnetfeldstärke, die Magnetfeldrichtung bleibt dabei immer parallel zum externen Magnetfeld :
Alle drei Gradienten zusammen bewirken, dass das empfangene Signal zu einer bestimmten Schicht des Körpers gehört und (für jeden Zeitpunkt der Auslese und jede Wiederholung/Repetition) eine Kombination aus Frequenz- und Phasenkodierung enthält. Die Messungen werden zeilenweise in eine Matrix („k-Raum“) eingetragen. Der k-Raum enthält in jedem Punkt also das Summensignal aller Spins der Bildschicht mit ortsabhängiger Dephasierung. Die Achsen des k-Raums entsprechen horizontalen und vertikalen Ortsfrequenzen; die Punkte im k-Raum den Wellenvektoren. Mit einer zweidimensionalen Fourier-Transformation wird aus der k-Raum-Matrix das zugehörige Bild im Ortsraum berechnet, d. h. für jedes Voxel die Signalstärke ermittelt, indem die Beiträge der einzelnen Frequenzen getrennt werden.
Die magnetische Flussdichte wirkt sich unmittelbar auf die Signalqualität der gemessenen Daten aus, da das Signal-Rausch-Verhältnis ungefähr proportional zur Flussdichte ist. Deshalb gibt es seit den Anfängen der MRT einen Trend zu immer höheren Flussdichten, der den Einsatz tiefgekühlter supraleitender Spulen für die Erzeugung der Magnetfelder erfordert. Dadurch steigen die Kosten und der technische Aufwand bei höheren Flussdichten deutlich an. Besonders bei supraleitenden Spulen mit großen Öffnungen für die Untersuchung von Menschen kann die Homogenität des Magnetfelds abnehmen.
Niederfeldgeräte mit 0,1–1,0 T (Tesla) sind heute mit Permanentmagneten betrieben als Laborgeräte für technische oder Kleintieruntersuchungen im Einsatz. Bei supraleitenden Kryo-Elektromagneten in der Humanmedizin liegt die Flussdichte für diagnostische Zwecke heute üblicherweise bei 1,5 T bis 3,0 T. Werden 3 T überschritten, dürfen die Patienten oder Probanden nur sehr langsam in den Bereich der supraleitenden Spule gefahren werden, da es infolge der entstehenden Wirbelströme im Gehirn sonst zu Blitzerscheinungen, Schwindel und Übelkeit kommen kann.
Supraleitende Magnete bleiben bei einem Stromausfall stromführend und magnetisch, wodurch in einem Notfall (Gebäudebrand o. ä.) Rettungskräfte in Gefahr kommen können, indem ferromagnetische Ausrüstungsteile (Atemluftflaschen, …) in die Geräteöffnung gezogen werden.[15] Deswegen werden die Magnete bei der Auslösung eines Feueralarms automatisch gequencht, indem eine dafür vorgesehene Stelle der Spule durch Erwärmen normalleitend gemacht wird, woraufhin sich der Magnet über einen überbrückenden Lastwiderstand kontrolliert entlädt.
Etwa seit Anfang der 2000er Jahre werden Ultrahochfeld-Systeme mit Flussdichten von 7 Tesla oder mehr in der Humanmedizin erforscht. Seit 2017 sind diese Systeme für routinemäßige klinische Untersuchungen zugelassen.[16] Sie werden inzwischen in der medizinischen Praxis mehr und mehr genutzt. So können Erkrankungen des Gehirns, wie zum Beispiel die läsionale fokale Epilepsie sichtbar gemacht werden.[17]
Folgende Institutionen im deutschsprachigen Raum haben seit 2004 höhere Flussdichten als 3 Tesla eingeführt und erforscht:
In der physikalischen, chemischen und biomedizinischen Forschung sind Hochfeldgeräte für Proben und Kleintiere mit bis zu 21 T üblich. Die Öffnung dieser Geräte ist mit einem Durchmesser von wenigen Zentimetern aber wesentlich kleiner als die der zuvor genannten Systeme. Mit solchen Hochfeldtomographen können z. B. Altersbestimmungen von Objekten durchgeführt werden, die chemisch oder radiologisch nicht möglich sind.
Abkürzung | Erklärung | Synonym |
---|---|---|
CE-FAST: Contrast Enhanced Fast Acquisition in the Steady State | GE mit SE-Anteil durch Ausnutzung der Gleichgewichtsmagnetisierung | PSIF, CE-GRASS |
CISS: Constructive Interference in Steady State | Zwei GE-Sequenzen, deren Einzelsignale konstruktiv addiert werden | |
CORE: Clinically Optimized Regional Exams | ||
CSFSE: Contiguous Slice Fast-acquisition Spin Echo | ||
CSI: Chemical Shift Imaging | ||
DANTE: Delays Alternating with Nutations for tailored excitation | Serie von Pulsen | |
DE-FLASH: Doppelecho – Fast Low Angle Shot | ||
DEFAISE: Dual Echo Fast Acquisition Interleaved Spin Echo | ||
DEFGR: Driven Equilibrium Fast Grass | ||
DESS: Double Echo Steady State | Doppel-GE-Sequenz, bei der die Signale zu einem addiert werden | |
EPI: Echo Planar Imaging | Multiple GE nach einer Anregung; oft alle Rohdaten in einem Pulszug | |
EPSI: Echo Planar Spectroscopic Imaging | ||
FADE: Fast Acquisition Double Echo | ||
FAISE: Fast Acquisition Interleaved Spin Echo | ||
FAST: Fast Acquired Steady state Technique | GE mit Ausnutzung der Gleichgewichtsmagnetisierung | FISP |
FEER: Field Echo with Even echo Rephasing | ||
FFE: Fast Field Echo | GE mit Kleinwinkelanregung | FISP |
FISP: Fast Imaging with Steady state Precession | GE mit Ausnutzung der Gleichgewichtsmagnetisierung | |
FLAIR: Fluid Attenuated Inversion Recovery | SE mit vorgeschaltetem 180°-Puls, lange Inversionszeit zur Unterdrückung des Flüssigkeitssignals | |
FLAME: Fast Low Angle Multi-Echo | ||
FLARE: Fast Low Angle with Relaxation Enhancement | ||
FLASH: Fast Low Angle Shot | GE mit Kleinwinkelanregung, üblicherweise mit HF-Spoiling | T1-FFE, Spoiled GRASS, SPGR |
GRASS: Gradient Refocused Acquisition in the Steady State | GE mit Ausnutzung der Gleichgewichtsmagnetisierung | FISP, FAST |
GE: Gradienten-Echo | GRE | |
HASTE: Half fourier-Acquired Single shot Turbo spin Echo | Turbo-SE mit Half-Fourier-Akquisition, alle Rohdaten in einem Pulszug | |
IR: Inversion Recovery | SE o.a. mit vorgeschaltetem 180°-Puls | |
IRABS: Inversion Recovery Fast Grass | ||
LOTA: Long Term Averaging | ||
MAST: Motion Artifact Suppression Technique | ||
MPGR: slice-MultiPlexed Gradient Refocused acquisition with steady state | ||
MP-RAGE: Magnetization Prepared Rapid Gradient Echo | 3D-Variante von Turbo-FLASH | |
MSE: Modified Spin Echo | ||
PCMHP: Phasenkontrast-Multi-Herzphasen | ||
PSIF: Precision Study with Imaging Fast (umgedrehtes FISP) | GE mit SE-Anteil durch Ausnutzung der Gleichgewichtsmagnetisierung | CE-FAST, CE-GRASS |
RARE: Rapid Acquisition with Relaxation Enhancement | SE mit mehreren 180°-Pulsen, pro Echo eine Rohdatenzeile | TSE, FSE |
RASE: Rapid Acquisition Spin Echo | ||
RASEE: Rapid Acquisition Spin Echo Enhanced | ||
SE: Spin-Echo | 90°–180°-Pulsfolge | |
SENSE: Sensitivity-Encoded | ||
SMASH: Simultaneous Acquisition of Spatial Harmonics | ||
SPGR: Spoiled Gradient Recalled Acquisition in the Steady State | Gradienten-Echo mit Spoilern | FLASH |
STE: Stimulated Echo | ||
STEAM: Stimulated Echo Acquisition Mode | Pulsfolge mit drei 90°-Pulsen | |
SPIR: Spectral Presaturation with Inversion Recovery | Fett-Unterdrückung | |
SR: Saturation Recovery Sequence | SE o.a. mit vorgeschaltetem 90°-Puls | |
SSFP: Steady State Free Precession | ||
STIR: Short-Tau Inversion Recovery | ||
TFL: Turbo Flash | ||
TGSE: Turbo Gradient Spin Echo | Turbo-SE-Sequenz, bei der die SE von GE umgeben sind | GRASE |
TIRM: Turbo-Inversion Recovery-Magnitude | Turbo-SE mit vorgeschaltetem 180°-Puls, Darstellung des Absolutsignals | |
TRUE-FISP: True Fast Imaging With Steady Precession | GE mit Ausnutzung der Gleichgewichtsmagnetisierung, alle Gradienten sym. | SSFP |
TRUFI: True Fast Imaging With Steady Precession | ||
Turbo-FLASH: Turbo Fast Low Angle Shot | FLASH mit vorgeschaltetem 180°-Puls (IR) oder 90°-Puls (SR) | |
TSE: Turbo-Spin-Echo | SE mit mehreren 180°-Pulsen, pro Echo eine Rohdatenzeile | FSE, RARE |
UTE: Ultra-short Echo Time | Sehr kurze Echozeiten im Mikrosekundenbereich | |
UTSE: Ultra-fast Turbo Spin-Echo | ||
VIBE: Volume Interpolated Breathhold Examination |
Die Signalstärke der Voxel wird in Grauwerten kodiert abgebildet. Da sie von zahlreichen Parametern abhängt (etwa der Magnetfeldstärke), gibt es keine Normwerte für das Signal bestimmter Gewebe und keine definierte Einheit, vergleichbar den Hounsfield-Units bei der Computertomographie. Die MR-Konsole zeigt nur arbiträre (willkürliche) Einheiten an, die diagnostisch nicht unmittelbar verwertbar sind. Die Bildinterpretation stützt sich stattdessen auf den Gesamtkontrast, die jeweilige Gewichtung (synonym Wichtung) der Messsequenz und die Signalunterschiede zwischen bekannten und unbekannten Geweben. Im Befund wird deshalb bei der Beschreibung einer Läsion nicht von „hell“ oder „dunkel“ gesprochen, sondern von hyperintens für signalreicher, heller, von hypointens für signalärmer, dunkler und von isointens für signalgleich. Bei Röntgenbildern, insbesondere bei der speziellen Röntgentechnik der Computertomographie (CT), werden im Gegensatz dazu die Begriffe hyperdens und hypodens zur Beschreibung des relativen Schwärzungsgrads benutzt.
Je nach Gewichtung kommen die verschiedenen Gewebe in charakteristischer Intensitätsverteilung zur Darstellung:
In der voxelbasierten Morphometrie werden MR-Bilder algorithmisch weiterverarbeitet, um daraus objektive Parameter zu ermitteln und statistisch zu analysieren. Diese Verfahren kommen insbesondere zum Einsatz, um bei der Untersuchung des menschlichen Gehirns die Größe bestimmter Hirnstrukturen zu erfassen.
Ein Vorteil der MRT gegenüber anderen bildgebenden Verfahren ist der bessere Weichteilkontrast. Er resultiert aus der Verschiedenheit des Fett- und Wassergehaltes unterschiedlicher Gewebearten. Dabei kommt das Verfahren ohne schädliche ionisierende Strahlung aus. Eine weitere Verbesserung ergibt sich durch zwei Aufnahmeserien, ohne und mit Gabe von Kontrastmitteln, so werden z. B. durch eine intensivere Weißfärbung Entzündungsherde oder auch vitales Tumorgewebe besser erkannt.
Neue, schnellere Aufnahmeverfahren ermöglichen das Scannen einzelner Schnittbilder in Bruchteilen einer Sekunde und liefern auf diese Weise eine wirkliche Echtzeit-MRT, die die bisherigen Versuche in Anlehnung an die konventionelle Fluoroskopie ersetzen. Somit können beispielsweise Bewegungen von Organen dargestellt oder die Position medizinischer Instrumente während eines Eingriffs überwacht werden (interventionelle Radiologie). Zur Abbildung des schlagenden Herzens (Abbildung rechts) werden bisher mit einem EKG synchronisierte Messungen benutzt, wobei Daten aus mehreren Herzzyklen zu vollständigen Bildern kombiniert werden. Neuere Ansätze für die Echtzeit-MRT versprechen dagegen eine direkte Herzbildgebung ohne EKG-Synchronisation sowie bei freier Atmung mit einer zeitlichen Auflösung von bis zu 20 Millisekunden.
Wesentlich ist auch die fehlende Strahlenbelastung, weshalb diese Methode bei Untersuchungen von Säuglingen und Kindern sowie während der Schwangerschaft gegenüber der CT bevorzugt angewandt wird.
Im Vergleich zur Computertomographie treten Artefakte (Bildstörungen) häufiger auf und stören die Bildqualität meist mehr. Typische MRT-Artefakte sind:
Die Dauer einer MRT-Untersuchung hängt vom untersuchten Körperabschnitt, der klinischen Fragestellung und dem verwendeten Gerät ab. Die häufig durchgeführte Untersuchung des Kopfes dauert typischerweise 10–30 Minuten, eine Lendenwirbelsäulen-Untersuchung in der Regel etwa 20 Minuten. Je höher die gewünschte Detailauflösung, desto länger ist die zu veranschlagende Untersuchungszeit. Häufig werden zwei Aufnahmeserien erstellt, zuerst eine ohne Kontrastmittel, danach mit Kontrastmittel.
Die Untersuchungszeit muss bei der Auswahl des Diagnoseverfahrens berücksichtigt werden. Die Fähigkeit eines Patienten, während der erforderlichen Zeit still zu liegen, kann individuell und krankheitsabhängig eingeschränkt sein. Zur MRT-Untersuchung von Säuglingen und Kleinkindern ist gewöhnlich eine Sedierung oder Narkose erforderlich.
Neuere Entwicklungen versprechen, die Untersuchungszeit durch die parallele Aufnahme des MR-Signals mit zahlreichen Empfangsspulen deutlich zu verkürzen, sodass im Extremfall Aufnahmezeiten von unter einer Sekunde möglich sind.
Die Preise für eine MRT-Untersuchung richten sich in Deutschland nach der Gebührenordnung für Ärzte und liegen je nach Organ und Aufwand der Untersuchung zwischen 140 und 1200 Euro.[50] Die Gesetzliche Krankenversicherung vergütet für ihre Versicherten nach dem Einheitlichen Bewertungsmaßstab, der deutlich niedrigere Preise (90–125 Euro) festlegt. Spezielle Verfahren (Herz-MRT, Ganzkörperuntersuchungen, Gefäßdarstellungen, Mamma-MRT) werden von den gesetzlichen Versicherungen nur zum Teil oder gar nicht bezahlt, z. B. weil der Nutzen der Untersuchung bislang nicht belegt ist oder weil die Nebenwirkungen in Form von Fehl- und Überdiagnosen zu hoch sind. Die Erstellungskosten liegen nach Angaben von Radiologen teilweise so hoch, dass die Geräte nur mit Mischkalkulationen und zusätzlichen Privatleistungsangeboten betrieben werden können.
2009 erhielten in Deutschland rund 5,89 Millionen Menschen mindestens eine Magnetresonanztomographie. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Barmer GEK, Rolf-Ulrich Schlenker, gab im Januar 2011 die geschätzten Jahresgesamtkosten für Computertomographie (CT) und MRT-Untersuchungen mit 1,76 Milliarden Euro an.[51]
Jahr | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
MRT-Untersuchungen | 6.003.944 | 6.260.293 | 6.894.000 | 7.353.000 | 7.945.000 | 8.624.000 | 8.874.000 | 9.270.000 | 10.018.000 | 10.637.000 | 11.322.130 | 11.812.067 |
MRT-Geräte | 1.640 | 1.762 | 1.845 | 1.938 | 2.060 | 2.211 | 2.317 | 2.305 | 2.332 | 2.470 | 2.747 | 2.840 |
Kursive Werte stellen Schätzwerte dar.
Daneben existiert eine Reihe von MRT-Anlagen als Open-Source-Hardware, die frei genutzt, modifiziert und vertrieben werden dürfen.[54]
Für die Speicherung und Archivierung der Ergebnisse medizinischer bildgebender Verfahren hat sich der DICOM-Standard weitgehend durchgesetzt. Oft wird dem Patienten nach der Untersuchung ein Datenträger (z. B. CD-ROM oder DVD-ROM) mit seinen eigenen Schnittbildern mitgegeben, die er dann an den behandelnden Arzt weiterreicht. Häufig werden diese Bilder nicht in ein gebräuchlicheres Grafikformat wie z. B. JPEG umgewandelt, so dass der Patient zum Betrachten ein gesondertes Anzeigeprogramm benötigt. Oft ist ein solches auf dem Datenträger enthalten, das neben der Darstellung der DICOM-Bilder unter Umständen auch Zusatzfunktionen wie Vermessungen oder Lupenwerkzeuge anbietet.
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