ISM-Band

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Als ISM-Bänder (Industrial, Scientific and Medical Band) werden Frequenzbereiche bezeichnet, die durch Hochfrequenz-Geräte in Industrie, Wissenschaft, Medizin, in häuslichen und ähnlichen Bereichen lizenzfrei und meist genehmigungsfrei genutzt werden können. Entsprechende ISM-Geräte wie Mikrowellenherde und medizinische Geräte zur Kurzwellenbestrahlung benötigen dabei nur eine allgemeine Zuteilung der Frequenzverwaltung, beispielsweise in Deutschland.

Einige ISM-Bänder werden auch zum Beispiel für Audio- und Videoübertragungen oder Datenübertragungen wie WLAN oder Bluetooth verwendet, ohne dass es für diese Nutzung einer Einzel-Frequenzzuteilung bedarf. Diese sind allerdings keine ISM-Anwendungen und unterliegen eigenen Bestimmungen (siehe Short Range Devices). Durch die gemeinsame Nutzung kann es in den besonders häufig genutzten Bändern, wie etwa dem 433-MHz- und dem 2,4-GHz-Band, leicht zu Störungen zwischen verschiedenen Geräten kommen.[1]

Die Nutzung dieser Frequenzbereiche sowohl für ISM-Zwecke als auch für Funkanwendungen ist in sogenannten Allgemeinzuteilungen geregelt. Diese können, neben Allgemeinzuteilungen für andere Frequenzen und Zwecke, auf der Internetseite der Bundesnetzagentur eingesehen werden.[2]

ISM-Bänder

Zusammenfassung
Kontext

Folgende Frequenzbereiche sind durch die VO Funk weltweit als ISM-Bänder ausgewiesen:

Weitere Informationen Von, Bis ...
VonBisTypAnmerkungen
6,765 MHz6,795 MHzAauch für Short Range Devices (SRD)
13,553 MHz13,567 MHzBSRD, NFC, industrielle Anwendungen (Plasma, dielektrische Erwärmung, Gaslaseranregung)
26,957 MHz27,283 MHzBSRD, CB-Funk
40,66 MHz40,70 MHzBSRD
433,05 MHz434,79 MHzASRD, nur Region 1 (Europa, Afrika, Nachfolgestaaten der UdSSR und Mongolei), Amateurfunkband 430 bis 440 MHz
902 MHz928 MHzBnur Region 2 (Nord- und Südamerika)
2,4 GHz2,5 GHzBMikrowellenherde, industrielle Anwendungen (Plasma, Trocknung), WLAN (2,4 bis 2,48 GHz), Bluetooth, drahtlose Videokameras usw.
5,725 GHz5,875 GHzB
24 GHz24,25 GHzBAmateurfunkband 24 bis 24,25 GHz
61 GHz61,5 GHzA
122 GHz123 GHzA
244 GHz246 GHzA
Schließen
433-MHz-Spektrum in einer Großstadt
Typ A
Anwendungen in diesen ISM-Bändern bedürfen einer Genehmigung der jeweils regionalen Autoritäten. Diese können Einschränkungen zum Beispiel in Bezug auf kooperative Funkprotokolle enthalten. Die Genehmigung kann auch pauschal erteilt werden.
Typ B
Einzelne Länder weisen daneben auch noch weitere Bereiche aus. So sind etwa in der Bundesrepublik Deutschland der Bereich von 9–10 kHz und die Frequenz 150 MHz (149,995–150,005 MHz) zusätzlich als ISM-Bänder freigegeben.[3] Rechtlich anders gestellt, aber oft mit einem ISM-Band verwechselt ist das SRD-Band von 863 bis 870 MHz, das europaweit exklusiv für Funkkommunikation mit kurzer Reichweite reserviert worden ist.[4] Für den internationalen Einsatz werden daher oft Geräte angeboten, die wahlweise auf 433 MHz (ISM-Band Region 1), 868 MHz (SRD-Band Europa) oder 915 MHz (ISM-Band Region 2) arbeiten.

Die Frequenzbereiche sind in der Regel anderen Funkdiensten auf primärer oder sekundärer Basis zugewiesen. So befindet sich beispielsweise das komplette 433-MHz-ISM-Band innerhalb des 70-cm-Amateurfunkbandes, in dem der Amateurfunkdienst Primärstatus hat. Je nach Land haben die Nutzer dieser Bänder Störungen, die durch ISM-Anwendungen verursacht werden, hinzunehmen (z. B. Österreich) oder auch nicht. Laut BNetzA[5] dürfen Primär- und Sekundärnutzer von ISM-Anwendungen nicht gestört werden.

Beispiele für Nutzungen

Zusammenfassung
Kontext

Die ISM-Bänder werden von einer Vielzahl von ISM- und anderen Anwendungen genutzt:

Siehe auch

Literatur

  • Bundesnetzagentur – Allgemeinzuteilungen ISM-Frequenzen[6]
  • Bundesnetzagentur – Allgemeinzuteilungen[7]
  • Frequenzplan der Bundesnetzagentur[8]

Einzelnachweise

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