Traitteur entstammte dem pfälzischen Adelsgeschlecht Traitteur. Sein Vater war Johann Adam Traitteur aus Maikammer[3], seine Mutter Eva Elisabeth Duraß aus Weyher in der Pfalz, die Witwe des Philippsburger Hofrats Johann Heinrich Weber (1721–1749). Sie heirateten am 20. Mai 1749 in Philippsburg, wo sie sich auch niederließen. Die Familie hatte sechs gemeinsame Kinder; außerdem brachte die Mutter aus erster Ehe eine Tochter (1747–1752) mit.
Johann Andreas von Traitteur war zweimal verheiratet. Die erste Ehe mit Anna Maria Walther (* 30. April 1752 in Deidesheim), die in Langenbrücken lebte, blieb kinderlos.[4] Vater der Braut war Georgius Adamus Carolus Walther (1738 Advokat in Bruchsal und 1790 Hofrat des Fürstbischofs von Speyer). Die Mutter der Braut war Anna Elisabetha Regina Durass, deren Vater war Johann Jakob Düraß (Durass), ein fürstbischöflicher Hofkammerrat und Kammerdirektor. Die Hochzeit war nach genehmigter Dispens durch Papst Pius VI. vom 19. Juni 1777 – wegen Blutsverwandtschaft im zweiten Grad – am 23. September 1777 in Ubstadt geschlossen worden.[5]
Am 17. April 1798 starb seine erste Frau und nur zwei Monate später heiratete er am 21. Juni 1798 in Heidelberg Maria Anna Augusta Janner (auch Jonner) „von Stolzenberg“. Aus dieser zweiten Verbindung gingen sechs Kinder hervor, der Sohn Ferdinand Carl von Traitteur-Brauneberg (getauft am 23. April 1799 in Heidelberg) sowie fünf Töchter. Zwei der Töchter starben kurz nach der Geburt (1804 und 1807). Amalia Christina Carolina heiratete in die Adelsfamilie von Glaubitz, Antonia Maria Anna Philippina ging eine Verbindung mit der Adelsfamilie Göler von Ravensburg ein und die Tochter Marie Philippine Caroline Auguste Valerie heiratete in die Adelsfamilie von Faber.
Traitteur studierte ab dem 17. November 1772 Rechtswissenschaft an der Universität Heidelberg. Er setzte das Studium am Collége de St. Louis in Metz fort. Als Ingenieur und „Genieoffizier“ kam er zum kurpfälzischen Kontingent. 1787 nennt ihn der kurpfalz–bayerische Hof- und Staatskalender als der „Weltweisheit Doktor der Zivil- und Militärkunst, der praktischen Geometrie ordentlicher öffentlicher Lehrer auch geistlicher Administrationsrat und zweiter Baukommissär, Mitglied der philosophischen Fakultät der Universität Heidelberg.“ Anschließend wechselte er als Oberstleutnant zur österreichischen Armee.
Von 1779 bis 1781 hielt er Vorlesungen über Geometrie. Die Ernennung zum Professor erhielt er am 9. Dezember 1784, zunächst aber ohne Besoldung. Im Mai 1785 trat er die Professur an der Universität Heidelberg an. 1786 wurde er zum Doktor promoviert sowie Dekan der Philosophischen Fakultät, 1790/91 Rektor der Universität Heidelberg.[7] Die Niederlegung der Professur an der Universität Heidelberg erfolgte zum 24. Dezember 1803.
Traitteur experimentierte über viele Jahre mit unbemannten Heißluftballonen:
Am 17. Juli 1784, wenige Monate nachdem Joseph Michel Montgolfier bei Paris seine erste bemannte Ballonfahrt ausführte, startete in Leimersheim ein von Traitteur gebauter Ballon. Dieser war aus Papier gefertigt und mit Schnüren verstärkt, 16Schuh (ca. 4,60m) hoch und hatte einen Durchmesser von 12 Schuh (ca. 3,50m). Laut dem eigenen Bericht flog der Ballon etwa 38 Minuten lang.
„Unter Direktion des kurpfälzischen Raths und Baucommissär Herrn Traitteur wurde heute Nachmitag um halb 4 Uhr (15.30) ein Luftballen genannt Montgolfier […] losgelassen und nahm seine Richtung gegen Süd, weit über den Ort Siebeldingen hinaus […] in einer Höhe, nach optisch und geometrischen Ermessen über 3000Schuh (ca. 915m) und nach der genauesten Beobachtung 85 Minuten Dauer, bis er sich in Elmstein niederließ. Seine Inschrift war: Vivant Anna, Philippus, Damianus, Ervinus, Sophia, Carolina, comites a Petra, in terris Longaevi, in stellis perpetui und Vivent le Roi, la Reine et Monseigneur le Dauphin, du sang royal Bourbon-Autrichien. Viele Tausend Zuschauer, Deutsche, Franzosen bezeigten das lebhafteste Vergnügen und gaben Herrn Rath das verdiente Lob, daß er wirklich in Europa einer der größten Kenner der Aerostatik sei, so wie auch unstrittig der Hydrostatik, wie er die überzeugendsten und ewig denk- und Dankwürdigen Proben und Werke gemacht hat.“
– Zeitgenössisches Zitat in: Menschen und Ballone. S. 28.
1786, zum 400-jährigen Heidelberger Universitätsjubiläum, übernahm Traitteur die Herstellung der Illumination für 600 Gulden Honorar. Im Beisein von Luise Prinzessin von Baden, der späteren Frau des Zaren Alexander I., ließ er einen Ballon starten, was ihm aber nicht völlig gelang und Spottverse der zahlreichen Schaulustigen einbrachte. Die Verse werden bis zum heutigen Tag in diversen Regional- und Pfalzpublikationen zitiert:
Herr Tretter, Herr Tretter, de Luftballon schlagt wedder. Hätt er unne meh uffgeblose, wär er owwe nit angestoße.[8]
Weitere Ballonstarts fanden am 20. Juli 1803 von der Saline in Bruchsal im Beisein von Großherzog Karl Friedrich von Baden statt. Der Ballon flog eine Stunde und landete im „Württembergischen“. Genau zwei Monate später, am 20. September 1803, ließ Traitteur erneut von der Bruchsaler Saline, diesmal im Beisein des schwedischen Königs Gustav IV. Adolf und seiner Gemahlin Sophie Magdalene von Dänemark, einen Ballon aufsteigen, der erst nach 12 Stunden Flugzeit in Wissembourg landete.[9][10]
Bautätigkeiten
1778 kaufte er das Haus am Fischmarkt 4, die „alte Dechanei“, und baute es zu seinem Wohnhaus im Louis-seize-Stil um. Dieses Haus steht heute unter Denkmalschutz.[11][12]
1782 nahm er als Architekt den Umbau des alten Wasserschlosses in Oppenweiler (Rems-Murr-Kreis) in die Hände. Er hatte die ungewöhnliche Idee, es zu einem achteckigen Gebäude umzugestalten.[13]
1785 organisierte er die nötigen Umbauten für die Verlegung der Universitätsbibliotheksräume innerhalb der Alten Universität in Heidelberg. 1786 war er Verantwortlicher bei den Restaurierungsarbeiten in der heutigen Alten Aula der Universität Heidelberg[14]
1787 und 1788 leitete Traitteur die Bauarbeiten zur Beseitigung der Rheininsel Ceylon, welche die Kurpfalz als Bedrohung der Stadt Germersheim ansah. Dabei unterbreitete er Kurfürst Karl Theodor weitergehende Pläne zur Begradigung des Rheins im Raum Germersheim.[15]
1799 kaufte er das Gelände des ehemaligen kurfürstlichen Bau- und Holzhofs am Neckarufer beim Zeughaus[16] und legte dort einen Obstgarten an.[17]
1804 kaufte er das ehemalige Jesuitengymnasium in der Schulgasse 6 in Heidelberg, baute es um und nutzte es als Salzspeicher, Wohnhaus und Theater. Aus dieser Zeit stammt das Zwischengeschoss zwischen Erd- und erstem Obergeschoss. Ab 1828/1829 beherbergte das Gebäude die Universitätsbibliothek,[18] nachdem es 1827 von seiner Frau an die Universität verkauft worden war. Heute ist dort das Philosophische Seminar der Universität angesiedelt.
Traitteurs Wohnhaus am Fischmarkt 4 in der Heidelberger Altstadt
In der Bildmitte das ehemalige Jesuitengymnasium in der Schulgasse 6 in Heidelberg
Bau der Wasserleitung von Rohrbach nach Mannheim
Nach über 110 Jahren wurde endlich der Entschluss gefasst eine Frischwasserleitung nach Mannheim zu bauen. Viele Jahre zuvor wurden über 20.000fl. (Gulden) für Untersuchungen ausgegeben, jedoch ständige Widersprüche unter den Sachverständigen setzten den Hof außer Stand den erwünschten Endzweck zu erreichen.[19] Mit Schreiben (Rescript) vom 19. Juli und dem 21. September 1790 erhielt v. Traitteur den Auftrag zur Planung und Ausführung der Arbeiten. Am 20. November 1790 hielt er in der Redoute (Festung) in Mannheim eine öffentliche Vorlesung, in der er der Bevölkerung einen Plan darstellte, um Mannheim mit Quellwasser aus Rohrbach durch eine Wasserleitung zu versorgen. Mit einem weiteren Schreiben vom 24. November und nochmals vom 16. Dezember 1790 wurden neue Forderungen zu den Bauausführungen gemacht, welche die Kosten durch erneute Überplanung und Erweiterungen erhöhten. Mit dem zweiten Vertrag (Contract) vom 1. März 1791 wurde eine Bausumme von 238.000 Gulden vereinbart. J.A. v. Traitteur sollte die ersten Kosten in Höhe von 90.000 Gulden vorschießen und diese dann von der Staatskasse zurückerhalten.[20] Der Vertrag mit der Gemeinde Rohrbach zum Bau der Quellenfassung für diese Wasserleitung wurde am 2. Mai 1791 von Traitteur unterzeichnet.[21]
Durch Missgunst, Streitigkeiten und Intrigen kam es immer wieder zu Verzögerungen und schließlich zum Baustillstand. Der ausgebrochene Erste Koalitionskrieg sorgte zudem für Geldmangel, sodass 1798 das Projekt nach fast achtjähriger Bauzeit eingestellt wurde.[22][23] In einem Vergleichskontrakt vom 22. März 1798 wurden alle vorherigen Verträge aufgehoben. Eine Begleichung der von v. Traitteur vorgeschossenen Baukosten wurde aufgrund der fehlenden Unterschrift des Kurfürsten nicht getätigt. Am 13. März 1803 erschien in Mannheim eine anonyme Schrift „Die Rheinpfälzische Wasser-Leitungsgeschichte von Mannheim vom Jahr 1790 bis 1803“, in der Traitteur den Bau der Wasserleitung von Rohrbach nach Mannheim darstellte und die Machenschaften der kurpfälzischen bzw. pfalzbayerischen Regierung anprangerte, wobei er detailliert dokumentierte, wie ihm systematisch das Geld vorenthalten wurde, das er für den Bau der Wasserleitung von Rohrbach nach Mannheim vorgestreckt hatte. Es handelte sich dabei um ca. 100.000 Gulden. Nach 10-jährigem Rechtsstreit drückte er zum Schluss die Hoffnung aus, dass er (Zitat) „…aber von der Gerechtigkeitsliebe der theilenden Fürsten sicher erwarten darf, dass das an dem baaren Vorrath dieser Arréage allenfalls noch abgängige zu seiner endlichen Befriedigung entweder in Churpfälzischen Staats Papieren von gleichem Werth der seinigen oder in baarem Geld verhältnismäßig beigeschaffen werde“. Nach bisherigem Kenntnisstand hat Traitteur sein Geld nie bekommen.[24] Erst in den 1880er Jahren wurden die Probleme der Wasserversorgung Mannheims durch den Bau des dortigen Wasserturms erneut angegangen.
Bei Grabungsarbeiten im Dezember 2013 stieß man in vier Meter Tiefe in Eppelheim und im benachbarten Heidelberger Stadtteil Pfaffengrund auf Teilstücke der aus Odenwälder Buntsandstein gemauerten Traitteur-Wasserleitung.[25][26]
Sicht auf die in ca. 3m Tiefe liegende Traitteur-Wasserleitung in Eppelheim
Quadratischer Innenquerschnitt der Wasserleitung in Eppelheim, 35 × 35 cm
Traitteur-Wasserleitung in Eppelheim, Blickrichtung nach Süden
Seitenansicht der gemauerten Leitung in Eppelheim
Senkkasten der Traitteur'schen Wasserleitung in Heidelberg-Rohrbach
Grundriss der Wasserleitung mit Deichelröhren und Senkkasten
Salinenbetreiber
Verschuldet und enttäuscht vom kurfürstlichen Hof, kehrte er Mannheim den Rücken zu und zog nach Bruchsal. Von 1799 an war er der Pächter der Bruchsaler Saline. Ebenso war er Erblehenträger der Fürstlich-Leiningenschen Saline in Mosbach. Auch diese Investitionen verliefen nicht glücklich. Am 9. November 1800 brachte ein Sturm über Bruchsal die Bischöflich Speyerische Saline zur Hälfte zum Einsturz. Der Schaden betrug etwa 66.000 Gulden. Um einer „regresslichen Klage auszuweichen“, zeigte die kurpfälzische Hofkammer Einsehen und zahlte Traitteur 28Stück der seit Jahren willkürlich zurückgehaltenen Staats-Obligationen aus. Der weitaus größere Teil seines zurückbehaltenen Eigentums blieb aber weiterhin in Händen des Fiskus.[27]
1807 erwarb er die Mosbacher Saline und 1812 ging die Bruchsaler Saline vom badischen Staat für 20.0000 Gulden in seinen Besitz über.[28] Für deren Erhalt musste er weiterhin noch große Summen investieren. Die jährliche Salzproduktion wurde mit 4.000 Zentnern für jede Saline angegeben.
Die Sole wurde von der UbstadterSolequelle über zwei vierstöckige Gradierwerke mit jeweils vier übereinanderstehenden Pumpen in einen Solehochbehälter gepumpt und gelangte mit Deicheln aus Forlenholz über das Ubstadter- und Bruchsaler Bruch bis nach Bruchsal. Der Kraichbach diente zum Antrieb dieser Pumpen. Die Konstruktion war störanfällig und konnte nur in den wärmeren sechs bis acht Monaten im Jahr betrieben werden. Die am Kraichbach anliegenden Müller stauten das Wasser für ihre Zwecke, sodass es in der Folge für die Pumpen nicht mehr ausreichte und diese zum Stillstand kamen. Dies führte bereits ab 1800 zu erbitterten Streitereien zwischen den Müllern und dem Salinenbetreiber. Nach zwölfjährigem Besitz musste er 1824 die Salzgewinnung aus beiden Salinen wegen Unrentabilität einstellen. Der Grund hierfür lag neben der geringen Salzkonzentration (< 2%) unter anderem auch im gestiegenen Brennholzpreis. Holländische Holzhändler tätigten um 1810 in immer größerem Maße Holzaufkäufe. Die Saline befand sich zudem noch in Konkurrenz mit den 1824 in Betrieb genommenen Staatssalinen in Rappenau und der Saline in Dürrheim.[29]
Traitteur trug die Titel eines Freiherrn und seit 1803 eines Kaiserlichen Hauptmanns. Am 9. April 1824 wurde er in Rom durch Papst Leo XII. zum „Comes Romanus (primogen)“ ernannt. Seine Witwe und seine Töchter wurden vom Land Baden als Gräfinnen von Traitteur-Brauneberg anerkannt.
Nachricht an die Einwohner der Stadt Heidelberg über die gefährliche Lage des Eises an der Neckerbrücke […]. Johann Baptista Wiesen, Heidelberg 1784 (Digitalisat).
Nachricht an die Einwohner der Stadt Mannheim über die von Sr. Churfürstlichen Durchlaucht gnädigst genehmigte Leitung gesunden Quellwassers […]. Heidelberg 1790 (Digitalisat).
Landau die französische Festung kann durch Inundation mit wenig Kosten in kurzer Zeit eingenommen werden. Ohne Ort 1793 (Digitalisat).
Die Wasserleitungen von Mannheim. Mannheim 1798 (Digitalisat).
Geschichte der Wasserleitung vom Gebürg bei Rohrbach nach Mannheim. Mannheim 1798 (Digitalisat).
Viktor Carl: Lexikon der Pfälzer Persönlichkeiten. 2. Auflage. Hennig, Edenkoben 1998.
Wolfgang H. Collum: Sippenbuch der Stadt Philippsburg …. Reihe A, Band 62. Grafenhausen bei Lahr 1975, S. 566 Nr. 5144 (Badische Ortssippenbücher 36).
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Paul-Gerhard Franke, Adolf Kleinschrot: Lebensbilder in Kurzfassung. Persönlichkeiten des Fachgebietes Hydraulik und Wasserbau aus dem deutschsprachigen Raum. Lehrstuhl für Hydraulik und Gewässerkunde der TU München, München 1987, S. 100.
Otto Titan von Hefner (Hrsg.): J. Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch. Der Adel des Königreichs Bayern. Band 2. 1854, S. 119 (Digitalisat) und Tafel 147 (Digitalisat)
Rudolf Heinze: Heidelberger Universitätsjubiläen …. Heidelberg 1884, S. 39 Anm. 59.
Fritz Hirsch: Von den Universitätsgebäuden in Heidelberg. Heidelberg 1903, S. 80–81 und 90–98.
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Renate Ludwig, Einhard Kemmet: Barocker Wasserbau im archäologischen Befund. Die Traitteur‘sche Wasserleitung in Eppelheim. In: Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2013. Stuttgart 2014.
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August Rosenlehner: Zur Lebensgeschichte des kurpfalzbayrischen Bibliothekars und Hofhistoriographen Karl Theodor von Traiteur [!] <1756-1830>. In: Mannheimer Geschichtsblätter. 9. Jahrgang, 1908, Nr. 8 und 9, Sp. 171–172.
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Paul Wider: Menschen und Ballone, Bechtle Verlag, Esslingen, 1993, ISBN 3-7628-0516-4
Ortssippenbuch Philippsburg, Nr. 5144 (erstes OSB) bzw. 7198 (Neue OSB-Version); dort ist nur ein Johann Traitteur vermerkt (der 2. Vorname „Andreas“ fehlt)
Otto Meyer, Hans Jutta Götzmann und Ansgar Reiss: Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation 962 bis 1806. Altes Reich und Neue Staaten 1495 bis 1806. Dresden 2006, ISBN 3-937602-62-3.
Heinz Musall: Zur historisch-geographischen Entwicklung der Rheinniederung bei Rußheim. In: Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, Institut für Ökologie und Naturschutz Karlsruhe (Hrsg.): Der Rußheimer Altrhein. Eine nordbadische Auenlandschaft (= Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete Baden-Württembergs. Band 10) Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, Karlsruhe 1978, ISBN 3-88251-028-5, S. 15–47, hier S. 37ff.
Folke Damminger, Einhard Kemmet: Baubegleitende Untersuchungen in der Unteren Neckarstraße 76 in Heidelberg. In: Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2013. WBG Theiss, Darmstadt 2014, ISBN 978-3-8062-0005-8, S. 249–252, hier S. 250.
Melanie Mertens u. a.: Stadtkreis Heidelberg (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Kulturdenkmale in Baden-Württemberg. Band II.5). Teilband 1, Jan Thorbecke, Ostfildern 2013, ISBN 978-3-7995-0426-3, S. 455.
Chronik von Rohrbach: Im August 1791 verlangt v. Traitteur einen Vorschuss für die geleisteten Arbeiten, erhält jedoch keinerlei Geld. Am 1. März 1792 wird durch ein kurfürstliches Rescript der Vertrag mit v. Traitteur aufgehoben. Nach zweijährigen Verhandlungen, in denen v. Traitteur von der kurfürstlichen Hofkammer vergeblich die Erstattung seiner Auslagen für die inzwischen im Bau weit fortgeschrittene Wasserleitung von Rohrbach nach Mannheim forderte, wird ein neuer Vertrag geschlossen. Zitat: „der zur Absicht hatte, den vorhinigen Plan der Wasser=Leitung nach thunlichkeit zu beschränken, um dadurch bei eingetrettenen Kriegs Umständen die der Hofkammer zu häftig geschienen Kosten möglichst zu minderen, und zu derselben Zahlung längeren Verzug zu finden“. Traitteur setzt im Vertrauen auf diesen neuen Vertrag den Bau fort und investiert weitere 70.000 Gulden.
10. Juni 1798, Johann Andreas Traitteur begründet in „Die Wasserleitungen von Mannheim, J. A. de Traitteur, Mannheim, 1798 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche)“ in der „Vorrede an die Bürger von Mannheim“, warum die Wasserleitung von Rohrbach nach Mannheim auf halbem Wege steckenblieb.
Auszug: „Das Geschlecht der von Traitteur vom Braune-Berg stammt ursprünglich aus der Markgrafschaft Franchimont eine der vier Provinzen des vormaligen Bisthums und Reichsstiftes Lüttich, woselbst es authentischen geschichtlichen Nachrichten zufolge, schon vor der Reformation existierte. Urkundlich existierte die adelige Familie von Traitteur (in älteren Zeiten oftmals von Trettor und Trytor geschrieben), ehedem lange Jahre in dem Lütticher Lande, ihr gehörte auch der Brauneberg an der Mosel zu, und ein Abkömmling derselben Michael von Traitteur (1660), Stammherr der in Deutschland noch blühenden, katholischen Linien, und Urgroßvater des (1825) zu Bruchsal verstorbenen Grafen Johann Andreas von Traitteur, besaß im Lütticher und Jülicher Lande beträchtliche Güter, welche die Nachkommenschaft in Folge der Zeitverhältnisse verlor. ff“