Ingrid L. Ernst studierte in Stuttgart an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg (Kunsterziehung), an der Technischen Universität (Germanistik), und an der Hochschule für Darstellende Kunst (Schauspiel). Mit einer Arbeit zu Johan Huizinga machte sie 1968 das Erste Staatsexamen, arbeitete dann als Lehrerin in Deutschland und Brasilien. Das Zweite Staatsexamen erfolgte zum Thema soziales Lernen mit Medien. Sie arbeitete dann an einem Projekt zur Erforschung von Raum-Körper-Konzepten der 1920er und 1930er Jahre (Aufenthalt am „Goldsmith’ College“ in London). Ab 1980 lehrte sie als Dozentin an der Universität der Künste Berlin, der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, der Muthesius Kunsthochschule Kiel, und am Bauhaus Dessau im Studienbereich interdisziplinäre, kooperative Kunst und performativer Raum. Parallel dazu inszenierte sie als Regisseurin an Theatern in München, Köln, Berlin, Hamburg, Münster sowie in ungewöhnlichen Räumen des freien Theaters. Von 1990 bis 1995 leitete sie das literarisch orientierte Moderne Theater Berlin. Nach ihrer Zeit als Chefdramaturgin am Hans Otto Theater (Potsdam) arbeitete sie wieder mit eigenen experimentellen, erforschenden Bühnenprojekten: Schwerpunkt ist seitdem die Verwebung theatraler Mittel mit visuellen Künsten und literarischen Texten.
Ingrid L. Ernst war mit dem Architekten und Hochschullehrer R.W.Ernst (gest. am 8. September 2019) verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Als Vorsitzende und Mitglied des Freundeskreises Literaturhaus Berlin e.V. war sie Initiatorin des Diner littéraire. Von 2012 bis 2016 war sie im Kuratorium Fond Darstellende Künste als Jurorin tätig. Sie ist Mitglied im Förderverein Temnitzkirche e.V. und seit 1996 Mitglied im Deutschen Werkbund Berlin DWB.
Komplizierte Wegfindung einer Fachhochschule in die Interdisziplinarität. In: Ästhetik & Kommunikation, Heft 114, 2001, S. 4–6.
Performanz von Text und Raum – Prinzipien und Handlungsweisen der armen denk bühne. In: Marie-Luise Lange (Hrsg.): Performativität erfahren.Schibri-Verlag, 2006, S. 187–205.
Rückblick auf Explorationen. In: Ästhetik & Kommunikation, Heft 139, 2008, S. 83–89.
Momente zur interkulturellen Praxis von Kunst im öffentlichen Raum oder auf den Spuren Pessoas bei research-based art//art based-research. In: Ästhetik & Kommunikation. Heft 148, 2010, S. 89–92.
Sinnliche Reaktion auf eine physische Umgebung. In: Ästhetik & Kommunikation, Heft 154, 2011.