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Bezirkshauptstadt in Tirol Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Imst (rätoromanisch ) im österreichischen Bundesland Tirol ist die Hauptstadt des politischen Bezirks Imst sowie des Gerichtsbezirks Imst und hat 11.108 Einwohner (Stand 1. Jänner 2024).
Stadtgemeinde Imst | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Imst | |
Kfz-Kennzeichen: | IM | |
Fläche: | 113,39 km² | |
Koordinaten: | 47° 14′ N, 10° 44′ O | |
Höhe: | 827 m ü. A. | |
Einwohner: | 11.108 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 98 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6460 | |
Vorwahl: | 05412 | |
Gemeindekennziffer: | 7 02 03 | |
NUTS-Region | AT334 | |
UN/LOCODE | AT IMS | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausstraße 9 6460 Imst | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Stefan Weirather (STEFAN) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022) (19 Mitglieder) |
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Lage von Imst im Bezirk Imst | ||
Imst von Süden gesehen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Imst liegt auf 828 m Seehöhe im Oberinntal, am Rande der Lechtaler Alpen. Der Hausberg ist der 2774 m hohe Muttekopf. Die südliche Gemeindegrenze bildet der Inn.
Man unterscheidet zwischen der Ober- und Unterstadt. Weitere Imster Ortsteile sind: Auf Arzill, Brennbichl, Gunglgrün, Am Grettert, Sonnberg, Weinberg, Hoch-Imst und Teilwiesen.
Pfafflar(alle Bez. Reutte) | Namlos (Bez. Reutte) |
Tarrenz |
Gramais (Bez. Reutte) |
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Zams(beide Bez. Landeck) | Karrösten |
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Imst
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Die ältesten Siedlungsspuren im Gebiet um Imst stammen aus der Bronzezeit.
In der Römerzeit war Imst ein Verkehrsknoten an der Via Claudia Augusta, die von Imst über den heutigen Fernpass ins Außerfern führte.
763 wird Imst erstmals urkundlich als „in opido Humiste“ – Teil der Gründungsausstattung der in Scharnitz vom Bistum Freising errichteten Klosterkirche St. Peter – genannt.[1] Der Name soll auf eine frühe Form des lateinischen humidus (feucht) zurückgehen, das mit dem Wortbildungsmorphem -iste verbunden wurde. Der Name lässt sich als Nassfeld, feuchter Grund übersetzen. Die Genese des Toponyms: 1120 als „Uemeste“, 1143 als „Umiste“, 1278 als „Umeste“, 1296 als „Ümst“. Im Spätmittelalter setzt sich schließlich die Lautung Imst durch.[2]
1266 erwarb Meinhard II. von Tirol das Gebiet aus bayerischem Besitz und verlieh Imst 1282 das Marktrecht. Dieses brachte Sonderrechte für den Warenhandel und somit einen wirtschaftlichen Aufschwung, sodass Meinhard geneigt war, Imst das Stadtrecht einzuräumen. Zwar bestätigte Meinhards Sohn Heinrich 1312 das Dokument seines Vaters, das die Stadterhebung beurkundete, machte den Imstern aber zur Bedingung, auf eigene Kosten eine Stadtmauer zu errichten, was freilich nicht geschah. 1822 gab es eine große Brandkatastrophe. 1898 erhielt Imst dann, rund 750 Jahre nach dem ersten Ansinnen, das Stadtrecht verliehen.
Imst spielte eine Rolle in der Zeit des Nationalsozialismus, als die Stadt als erste Tiroler Kommune bereits 1933 Adolf Hitler zum Ehrenbürger ernannte, was erst in den 1990er-Jahren revidiert wurde. Auch in der jüngeren Zeit sorgte eine nach dem „größten Nazidichter Tirols“, Jakob Kopp, benannte Straße und die versäumte Umbenennung für Aufsehen und Diskussionen.[3][4][5]
Konfrontiert mit dem Elend von Kriegswaisen und heimatlosen Kindern nach dem Zweiten Weltkrieg, gründete Hermann Gmeiner 1949 den Verein SOS-Kinderdorf. Mit Freunden baute er in Imst das erste Kinderdorf der Welt, das am 15. April 1951 nach zweijähriger Bauzeit eröffnet wurde.
Auf einer Länge von 1,5 km gräbt sich der Schinderbach durch die Felsrücken der Imster Mittelgebirgsterrassen bis zur Johanneskirche (Höhenunterschied 250 m). Am oberen Ende der Klamm befindet sich die Blaue Grotte, eine durch antiken Bergbau entstandene Höhle. Insbesondere durch die Nähe der Rosengartenschlucht zum Stadtkern stellt sie für die Bevölkerung und für die Touristen ein attraktives Naherholungsgebiet dar. Der Pfad durch die Schlucht verbindet Imst mit Hoch-Imst und den dort vorhandenen Freizeiteinrichtungen. Ein beliebter Wanderweg verbindet den Aufstieg durch die Schlucht mit dem Abstieg über den Aussichtspunkt am Wetterkreuz[7].
Der Eintritt zur Schlucht ist kostenfrei täglich zwischen Mitte April und dem Wintereinbruch möglich.
Die Rosengartenschlucht ist infolge ihrer landschaftsökologischen und –ästhetischen Werte eines der Tiroler Schutzgebiete in der Kategorie Geschützter Landesteil. Interessante geologische Erscheinungen, eine vielfältige Vegetation sowie eine artenreiche Vogelwelt stellen einen Kleinlebensraum dar, wie er nur noch selten vorzufinden ist[8].
Die Industriegeschichte war besonders geprägt durch den Bergbau im 15. und 16. Jahrhundert, sowie im 18. und 19. Jahrhundert durch die Textilindustrie. Zu dieser Zeit verkauften die Vogelhändler aus Imst ihre gezüchteten Singvögel in ganz Europa. Der Komponist Carl Zeller schrieb dazu die Operette Der Vogelhändler. Die Landwirtschaft hat an Bedeutung verloren, es entstand eine gemischte Wirtschaftsstruktur aus Industrie, Handel, Handwerk und Tourismus. Neben der Innenstadt haben sich in der Imster Au zahlreiche Fachmärkte und Industriebetriebe niedergelassen.
Im Sommertourismus ist Imst ein Zentrum für Outdoor-Sportarten wie Klettern, Rafting und Canyoning.
Imst verfügt über zwei Anschlussstellen auf die Inntalautobahn A 12. Von Imst führt eine Passstraße über das Hahntennjoch nach Elmen im Lechtal, die besonders bei Motorradfahrern sehr beliebt ist. In der Imster Schlucht liegt der Bahnhof Imst-Pitztal der Arlbergbahn. Obwohl es sich um einen eher kleinen Bahnhof handelt, wird er von Schnellzügen der ÖBB angefahren. Damit stellt der Bahnhof für die gesamte Region einen bedeutenden Verkehrsknotenpunkt dar.
In den Gemeinderat werden 19 Mandatare gewählt:[9]
Partei | 2022[9] | ||
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Prozent | Stimmen | Mandatare | |
ALLE FÜR IMST mit Stefan Weirather (STEFAN) | 25,39 | 1292 | 5 |
Inser Darhuam (ID) | 20,52 | 1044 | 4 |
Initiativ für Imst, Liste Andrea Jäger (IFI) | 11,52 | 586 | 3 |
Fokus Imst, Richard Aichwalder (FI) | 8,88 | 452 | 2 |
Vereint für Imst mit Norbert Manuel Praxmarer (FÜR IMST) | 8,67 | 441 | 1 |
Die Grünen Imst (GRÜNE) | 7,23 | 368 | 1 |
Menschen Freiheit Grundrechte (MFG) | 7,13 | 363 | 1 |
Freiheitliche Partei Imst (FPÖ) | 5,58 | 284 | 1 |
Gemeinsam für unser Imst Team Friedl (FILLAFER) | 5,07 | 258 | 1 |
Wappenbeschreibung: Gespalten in Rot und Silber. Vorn ein breiter silberner Balken, hinten ein rotes Prankenkreuz.
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