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Telfs

Marktgemeinde im Bezirk Innsbruck-Land, Tirol Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Telfs
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Telfs ist eine Marktgemeinde mit 16.439 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) im Bezirk Innsbruck-Land in Tirol (Österreich). Sie ist Sitz eines Bezirksgerichtes und Zentrum des Gerichtsbezirks Telfs.

Schnelle Fakten Marktgemeinde, Wappen ...
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Rathaus
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Fußgängerzone in der Untermarktstraße
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Blick auf Telfs und ins Inntal von Osten
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Friedensglocke des Alpenraums in Telfs-Mösern
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Möserer See
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Telfer Schleicherlaufen
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Einkaufszentrum Inntalcenter
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Geografie

Telfs liegt 27 Kilometer westlich der Landeshauptstadt Innsbruck in einer beckenartigen Erweiterung des Inntales am Fuß der 2662 Meter hohen Hohen Munde.

Telfs hat eine Fläche von 45,48 km² und ist hinsichtlich der Einwohnerzahl die drittgrößte Gemeinde in Tirol nach Innsbruck und Kufstein. Telfs ist daher auch die bevölkerungsreichste Gemeinde im Tiroler Oberinntal und im Bezirk Innsbruck-Land. Teile der Gemeinde grenzen direkt an den Bezirk Imst.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst elf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2025[1]):

  • Bairbach (65)
  • Birkenberg (12)
  • Brand (13)
  • Buchen (43)
  • Hinterberg (28)
  • Lehen (29)
  • Mösern (288)
  • Platten (37)
  • St. Veit (22)
  • Telfs (15.896)
  • Wildmoos (6)

Die Gemeinde besteht aus der einzigen Katastralgemeinde Telfs.

Nachbargemeinden

Wildermieming Leutasch Seefeld
Mieming Thumb Pettnau
Reith bei Seefeld
Rietz Pfaffenhofen Oberhofen
Flaurling
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Geschichte und Wirtschaftsentwicklung

Zusammenfassung
Kontext

Der Raum Telfs wird mindestens seit der Spätbronzezeit von Menschen bewohnt.[2] Funde auch aus allen nachfolgenden Epochen, insbesondere der Eisen- und Römerzeit, belegen eine kontinuierliche Besiedelung. In Mittelalter und Neuzeit war die Gemeinde ein wichtiger Verkehrsknoten und als Zentralort der Region Gerichts- und Verwaltungssitz.[3]

Im 19. Jahrhundert und bis weit ins 20. Jahrhundert wurde Telfs wirtschaftlich von der Textilindustrie dominiert. Ehemalige Fabrikgebäude prägen heute noch das Ortsbild. Auf die Industrie geht der hohe Einwandereranteil der Gemeinde zurück, da ab den 1960er-Jahren viele Arbeitskräfte aus Ländern wie der Türkei und Jugoslawien angeworben wurden. Sie haben zur wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung der Region beigetragen.

Heute ist die Wirtschaft von Betrieben der Metallindustrie (Liebherr, Thöni, Leitner u. a.) sowie weiteren Produktionsbetrieben, Energieerzeugung (E-Werk – Gemeindewerke Telfs), Handel und Dienstleistung bestimmt. Die Gemeinde erlebte in 1990er- und 2000er-Jahren ein starkes Wachstum. Neue Siedlungen entstanden unter anderem in ehemaligen Waldgebieten am Fuß der Hohen Munde. In den letzten Jahren wurde von der Erschließung neuer Flächen abgegangen und für den Bau von Wohn- und Betriebsstätten verstärkt auf die Nutzung und Verdichtung bereits vorhandener Bauflächen zurückgegriffen.

In den Jahren 1988 und 2015 tagte im Interalpen-Hotel Tyrol bei Telfs-Buchen die Bilderberg-Konferenz.[4]

Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp) wurde im oberhalb gelegenen Ortsteil Mösern die zehn Tonnen schwere Friedensglocke errichtet, die jeden Tag um 17 Uhr erklingt. Bei Mösern liegt der idyllische Möserer See (seit 2008 im Besitz der Marktgemeinde Telfs; Kaufpreis zwei Millionen Euro) und als Besonderheit die beiden Seen Lottensee und Wildmoossee, die nur alle paar Jahre erscheinen.

2006 begann in Telfs nach überregional beachteten Kontroversen der Bau des ersten muslimischen Gebetsturms in Tirol bzw. des zweiten in Österreich (Minarettstreit von Telfs).

Die politische Führung von Telfs überlegte für 2008 eine Erhebung der Marktgemeinde in den Rang einer Stadt. In der mittels Briefabstimmung durchgeführten Bürgerbefragung im Jahr 2007 wurde dieses Ansinnen jedoch mit 65,4 % Nein-Stimmen abgelehnt.

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Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

EinwohnerJahr030006000900012.00015.00018.0001860189019201950198020102040EinwohnerEinwohnerentwicklung von Telfs

Die „Telfer“

Die Bevölkerung von Telfs nennt man Telfer, nicht Telfser. Grund ist der rätoromanische Ursprung des Ortsnamens. Dieser endet mit der lateinischen Nominativendung -s, Ableitungen werden deshalb ohne -s gebildet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sakralbauten
Sonstiges
Regelmäßige Veranstaltungen
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Infrastruktur

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Bildung

Schulen

Weitere Bildungseinrichtungen

  • Landesmusikschule Telfs
  • Volkshochschule Telfs
  • Kulturzentrum Noaflhaus: Telfer Gemeindemuseum
  • Bildungseinrichtung Mundium
  • mundemed: Vorträge zum Thema Gesundheit
  • Landesfeuerwehrschule

Sport

Sporteinrichtungen: Schwimmbad, Sportzentrum Telfs (mit Kletterwand etc.), Sportplatz Emat, Tennisanlage Birkenberg, Golfplatz Wildmoos, Rad- und Wanderwege

Mitte November 2013 wurde die Idee eine Kletterhalle mit Bouldern als Schwerpunkt zu bauen von Marktgemeinde, Land, Tourismusverband und Alpenverein ins Leben gerufen. Die Eröffnung fand im Juli 2016 statt.[8][9]

2011 fuhr Wolfgang Mader auf der Straße Sagl–Mösern einen Ausdauer-Höhenmeterrekord am Rad.[10]

Verkehr

  • Straße: Telfs liegt an einer Kreuzung wichtiger Verkehrswege: nämlich durch das Inntal (B171 Tiroler Straße), Richtung Mieminger Plateau und weiter zum Fernpass (B189 Mieminger Straße) und der Verbindung nach Seefeld in Tirol (L36 Möserer Straße). Der Ort ist über die Anschlussstellen Telfs Ost und Telfs West an die Inntalautobahn angebunden.
  • Bahn: Der Bahnhof Telfs-Pfaffenhofen liegt an der Arlbergbahn südlich des Inns auf dem Gemeindegebiet von Pfaffenhofen. Er wird von den Linien Regional-Express#Österreich und S-Bahn Tirol#S4 der S-Bahn Tirol bedient. Zudem hält täglich ein Intercity-Express-Paar der Verbindung Innsbruck–Bregenz–Dortmund (ICE 118/119 „Bodensee“; bis 10. Juni 2023 als IC 118/119).[11][12]
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Politik

Zusammenfassung
Kontext

Bei der Bürgermeisterwahl am 28. Februar 2016 wurde Christian Härting im ersten Wahlgang zum Bürgermeister gewählt. Die Liste Wir für Telfs erreichte mit 11 Mandaten die absolute Mehrheit, die ÖVP 3 Mandate, die Telfer Grünen und die FPÖ jeweils 2. Auf PZT/SPÖ, Telfs Neu und Bürgerliste entfiel jeweils eines.[13] Der Gemeinderat wählte Cornelia Hagele (WFT) zur 1. Vizebürgermeisterin, Christoph Walch (Die Telfer Grünen) zum zweiten Vizebürgermeister.

Bei der Wahl im Jahr 2022 erreichten die Liste Wir für Telfs 9 Mandate, die NEOS 4 Mandate, die GRÜNEN und die FPÖ jeweils 2 Mandate und die SPÖ, die unabhängige Bürgerplattform, MFG und die Bürgerliste jeweils 1 Mandat. Christian Härting wurde mit 50,38 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang zum Bürgermeister gewählt.[14] Nach dem Wechsel von Cornelia Hagele in die Landesregierung Mattle folgte ihr Anfang November 2022 Klaus Schuchter als 1. Vizebürgermeister nach.[15]

Partnerschaften

Wappen

Das Gemeindewappen, das mit der Markterhebung im Jahre 1908 durch Kaiser Franz Joseph I. verliehen wurde, stammt von den Grafen von Eschenlohe, die im 13. Jahrhundert Inhaber des Landgerichts Hörtenberg-Telfs waren.[18] Es ist nahezu identisch mit den Wappen von Eschenlohe und Garmisch-Partenkirchen.

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Persönlichkeiten

Zusammenfassung
Kontext

Ehrenbürger

Ehrenbürger von Telfs sind:[19]

  • 1870: Ehrenreich Gritsch, Pfarrer
  • 1898: Josef Heim
  • 1923: Sylvester Haider, Pfarrer
  • 1926: Josef Mussack
  • 1928: Josef Schweinester
  • 1930: Ignaz Lechtaler
  • 1933: Alois Mauracher, Pfarrer
  • 1935: Josef Tschallener
  • 1937: Cosmus Schindler
  • 1949: Gustav Raicher
  • 1952: Willy Schindler
  • 1960: Rudolf Pischl
  • 1962: Andreas Raggl, Dekan
  • 1970: Anton Auer
  • 1983: Eduard Wallnöfer, Landeshauptmann
  • 1995: Franz Saurer, Dekan
  • 1997: Josef Schwarz
  • 1997: Günter Sterzinger
  • 1997: Arthur Thöni
  • 1997: Josef Waldhart
  • 1998: Emil Achammer, Bürgermeister
  • 2000: Erich Frischmann, Pfarrer
  • 2000: Erwin Müller
  • 2002: Alois Kothgasser, Bischof
  • 2005: Helmut Kopp, Bürgermeister
  • 2008: Peter Larcher
  • 2008: Herwig Van Staa, Landtagspräsident
  • 2011: Wilfriede Hribar
  • 2013: Franz Kranebitter
  • 2014: Alfons Kaufmann

Söhne und Töchter der Marktgemeinde

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Literatur

  • Stefan Dietrich: Die Marktgemeinde Telfs. Eine Bilderchronik 1900–1950. Sutton 2007, ISBN 978-3-86680-162-2.
  • Stefan Dietrich: Telfs 1918–1946. Studienverlag, Innsbruck/Wien/Bozen 2004, ISBN 3-7065-1892-9.
  • Walter Thaler, Wolfgang Pfaundler, Herlinde Menardi: Telfs. Porträt einer Tiroler Marktgemeinde in Texten und Bildern. 2 Bände, Marktgemeinde Telfs, 1988.
  • Walter Thaler: Heimatbuch von Telfs, Pfaffenhofen, Oberhofen und Rietz im Oberinntal, Innsbruck 1955.
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Commons: Telfs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Telfs – Reiseführer

Einzelnachweise

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