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deutscher Opernsänger Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hermin Esser (* 1. April 1928 in Rheydt; † 17. April 2009 in Wiesbaden[1]) war ein deutscher Opernsänger (Tenor).
Trotz seiner Herkunft aus einem musikalischen Elternhaus war nicht abzusehen, dass er einmal zu den international bekannten Wagner-Sängern gehören würde. Er war zunächst Grafiker, begann dann ein Architektur-Studium, bevor er schließlich seine Stimme am Robert-Schumann-Konservatorium in Düsseldorf bei Franziska Martienssen-Lohmann ausbilden ließ.
Sein Debüt hatte der Künstler 1954 am Stadttheater von Krefeld. Über Gelsenkirchen kam er 1957 als lyrischer Tenor an die Komische Oper Berlin, wo er bis 1961 mit Walter Felsenstein zusammenarbeitete.
Als die Mauer gebaut wurde, verabschiedete er sich von Berlin und ging an das Staatstheater Wiesbaden, wo er schnell zum Publikumsliebling avancierte. Hermin Esser war von der Zauberflöte über Aida und La Bohème bis zum Rosenkavalier, aber auch in Werken von Janáček (Jenůfa, Káťa Kabanová und Aus einem Totenhaus) und Alban Berg (Wozzeck) in zahlreichen Opern zu sehen. Das modernste Werk, in dem Esser mitwirkte, ist Lear von Aribert Reimann. In Wiesbaden erarbeitete er sich alle Wagner-Partien seines Fachs und folgte von dort aus Einladungen an die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf (1964) und das Opernhaus von Essen.
1966 wirkte der Künstler erstmals auf Einladung von Wieland Wagner bei den Bayreuther Festspielen als Froh im Rheingold mit. In den folgenden Jahren sang er dort eine Anzahl von Wagner-Partien, so 1967 den Walther von der Vogelweide im Tannhäuser und in der Gewerkschaftsaufführung die Titelrolle im Lohengrin. In den Jahren 1967–1970 sang er den David und 1975 den Walther von Stolzing in den Meistersingern von Nürnberg, 1970–71 und nochmals 1979 den Erik im Fliegenden Holländer, 1972–74 und 1977 den Tannhäuser in der gleichnamigen Oper, 1966–69 den Froh, 1971–72 und 1975 den Siegmund in der Walküre, 1970–75 den Loge im Rheingold, 1975 und nochmals 1981 den Tristan, wo er sehr kurzfristig für den erkrankten René Kollo einsprang. Obwohl die Stimmung zunächst nicht danach aussah (das Publikum war auf Kollo eingestellt), wurde der Abend ein Riesenerfolg. 14 Jahre sollte die enge Bindung des Tenors an die Bayreuther Wagner-Festspiele dauern.
1972 gastierte Hermin Esser am Teatro Regio in Turin, 1973 sang er an der Oper von Monte Carlo den Tristan, 1973–74 an der Oper von Rom den Parsifal, 1973 an der Sadler’s Wells Opera London den Tristan, 1973–1977 an der Wiener Staatsoper unter anderem den Tristan und Parsifal, 1972 an der Grand Opéra Paris den Tristan.
Im Jahre 1988 gastierte er an der Staatsoper in Dresden als Herodes in Salome von Richard Strauss. Ferner gastierte er am Théâtre de la Monnaie in Brüssel, an der Opéra National de Lyon, in Bordeaux und Straßburg, an den Staatsopern von Stuttgart, München und Hamburg, an der Deutschen Oper Berlin, in Moskau, an den Nationalopern von Budapest, Warschau und Zagreb, in Stockholm und Chicago (als Siegfried neben Birgit Nilsson), sowie in Genf und Zürich. Er wirkte unter Karajan bei den Salzburger Osterfestspielen mit. Die letzten Auftritte waren in Berlin, gleichzeitig am Theater des Westens, der Deutschen Oper Berlin und der Komischen Oper Berlin. Seinen Abschied nahm Hermin Esser in Hamburg und Dresden. Trotz seiner vielen Gastspielreisen kehrte der Künstler immer wieder an das Theater von Wiesbaden zurück.
Neben dem Opernfach widmete er sich dem Kunstlied, mit zahlreichen Liederabenden im In- und Ausland. So studierte er unter anderem Robert Schumanns „Dichterliebe“, Franz Schuberts die „Winterreise“ und zahlreiche weitere Lieder Hugo Wolfs, Brahmsens, Schuberts u. a. mit seiner Tochter Eva ein. Noch zu seinem 70. Geburtstag gab er in Wiesbaden ein Konzert mit Liedern und Opernarien. Esser starb nach langer schwerer Krankheit am 17. April 2009.
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