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Bayerische Staatsoper

Oper in München Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Die Bayerische Staatsoper in München ist eines der führenden Musiktheater der Welt. Ihre Hauptspielstätte befindet sich im Nationaltheater am Max-Joseph-Platz. Sie bildet zusammen mit dem Bayerischen Staatsschauspiel und dem Staatstheater am Gärtnerplatz die Bayerischen Staatstheater.[1]

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Spielstätten

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Nationaltheater am Max-Joseph-Platz, Hauptspielort der Bayerischen Staatsoper
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Prinzregententheater

Die Vorstellungen finden im Nationaltheater am Max-Joseph-Platz, im Prinzregententheater und im Alten Residenztheater (Cuvilliés-Theater) statt. Das Opernhaus wird vom Bayerischen Staatsorchester bespielt.

Seit 1875 werden hier auch die Münchner Opernfestspiele veranstaltet, weltweit eines der wichtigsten Musikfestivals.

Die detaillierte Geschichte und Architektur des Hauses werden im Artikel Nationaltheater München beschrieben.

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Geschichte

Zusammenfassung
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Das K. Hof- und Nationaltheater ca. 1850

Kurfürstliches und Königliches Hoftheater

Die Bayerische Staatsoper ging aus der Hofoper hervor, wobei das Bayerische Staatsorchester schon lange Zeit vorher bestand. Münchens erstes Opernhaus, das Opernhaus am Salvatorplatz, wurde auf Betreiben der Kurfürstin Henriette Adelheid von Savoyen 1657 erweitert und kann damit als ältestes im deutschsprachigen Raum gelten (abgesehen von der Wiener Hofoper, die gleichfalls auf die Mitte des 17. Jahrhunderts zurückgeht). Das Musikleben bei Hofe wurde zu dieser Zeit unter anderen von Meistern wie Giovanni Giacomo Porro, Johann Caspar von Kerll und Ercole Bernabei bestimmt, wobei Kerll die Hofoper leitete. Ab 1715 bekleidete Pietro Torri den Rang eines Oberaufsehers über die Churfürstliche Kammer-Music und Kapellmeisters und war somit Stellvertreter von Giuseppe Antonio Bernabei. Im Auftrag des Kurfürsten entstanden in der Folgezeit jährlich eine Oper und zahlreiche weitere Kompositionen. So erhielt er anlässlich der Hochzeitsfeierlichkeiten des Thronfolgers Karl Albrecht mit der Kaisertochter Maria Amalia von Österreich den Auftrag für die Oper Adelaide, die am 18. Oktober 1722 im Opernhaus uraufgeführt wurde. Bei seinem Aufenthalt in München 1728 sang der berühmte Kastrat Farinelli einen Solopart der Oper Nicomede. Er gastierte 1729 nochmals zusammen mit Faustina Bordoni zur Aufführung der Oper Edippo.

Im Salvatortheater fand am 13. Januar 1775 dann noch die Premiere der Oper La finta giardiniera von Wolfgang Amadeus Mozart im Beisein von Kurfürst Maximilian III. Joseph statt. Da jedoch ab dem 12. Oktober 1753 mit der Oper „Catone in Utica“ von Metastasio das neue Opernhaus in der Residenz (Theater in der Residenz) eröffnet hatte, wurden fortan dort die Opern der Karnevalssaison gespielt. Das Opernhaus am Salvatorplatz wurden danach nur noch für Operetten, Ballette und später für Schauspiele genutzt.[2] Das Theater in der Residenz war fortan der Hauptspielort, in dem der Hof vor allem weiterhin italienische Opern spielen ließ. Hier wurde 1781 auch Mozarts Idomeneo uraufgeführt. Als auch die erste stehende deutsche Theatertruppe unter Kurfürst Karl Theodor nach der Auflösung der italienischen Oper als „National-Schaubühne“ in das „Kurfürstliche Hof- und Nationaltheater“ (wie ab 1795 das Alte Residenztheater genannt wurde) überwechselte, konnte das baufällige Haus am Salvatorplatz 1799 geschlossen werden. Drei Jahre später wurde es abgebrochen.

Ein großes Königliches Hof- und Nationaltheater wurde dann von 1810 bis 1817 erbaut. Es musste zweimal wiedererrichtet werden: einmal nach einem Großbrand 1823–25 und 1958–63 nach dem Zweiten Weltkrieg. Zur Regierungszeit König Ludwigs II., eines glühenden Verehrers Richard Wagners, wurden dort durch die Hofoper die Wagner-Opern Tristan und Isolde, Die Meistersinger von Nürnberg, Das Rheingold und Die Walküre uraufgeführt. Auch im Residenztheater fanden weiterhin Uraufführungen statt, ebenso im Prinzregententheater, welches 1901 eröffnet wurde, nachdem das 1865 von Semper geplante Münchner Festspielhaus an der Isar nicht realisiert worden war.

Staatsoper im 20. und 21. Jahrhundert

Am 17. November 1918 ging das Nationaltheater im Rahmen einer Feier der Novemberrevolution in den Besitz des neu ausgerufenen Freistaates Bayerns über. Künstlerisch herrschte Kontinuität gegenüber den Entwicklungen der Hofoper bis zum Ersten Weltkrieg. Ur- und Erstaufführungsproduktionen von Richard Strauss, Hans Pfitzner, Franz Schreker oder Walter Braunfels wurden oft im Rahmen der Festspiele gespielt, um die die Opern von Mozart und die Musikdramen von Wagner als Festspieltradition zu ergänzen. Trotz einer Gastregie von Anna Bahr-Mildenburg im Jahr 1922 für den Ring des Nibelungen wurde der Aufführungsstil optisch bis in die 40 Jahre repertoirebergreifend (auch im Staatsballett) von Ausstattern wie Leo Passetti, Emil Preetorius, Ludwig Sievert und Rochus Gliese dominiert. Ansätze zur Abstraktion in den 20er Jahren wurden im Nationalsozialismus zugunsten des ideologisch vorgegebenen Bühnenrealismus zurückgenommen. Diese ästhetische Linie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg, nun aber offen für moderne und internationale avantgardistische Strömungen vor allem von Helmut Jürgens, Ita Maximowna oder Rudolf Heinrich fortgesetzt.

Nachdem das Nationaltheater in der Nacht auf den 3. Oktober 1943 durch einen Bombenangriff zerstört worden war, wurde bis Ende Juni 1944 noch an verschiedenen Veranstaltungsorten weitergespielt. Nach Kriegsende diente ab November 1945 zunächst das Prinzregententheater als Hauptspielstätte, um an den Repertoire- und Ensemblebetrieb anzuknüpfen. Nach der Wiedereröffnung des Nationaltheaters im November 1963 hielt zunehmend die Internationalisierung des Opernbetriebes Einzug an der Bayerischen Staatsoper. Aufführungen in der Originalsprache setzten sich zunächst für italienische und dann auch für französische und slawische Opern, z. B. in Inszenierungen durch. Anteil an dieser Entwicklung von den 70er bis zu den 90er Jahren hatten auch international gefragte Regisseure wie Otto Schenk, Götz Friedrich, Giancarlo del Monaco, Jean-Pierre Ponnelle oder David Pountney. Ponnelle inszenierte mit Lear (1978) und Troades (1986) von Aribert Reimann auch zwei Uraufführungen von Bühnenwerken dieses Komponisten. Eine weitere Uraufführung kam an der Staatsoper im Jahr 2000 mit Bernarda Albas Haus, inszeniert von Harry Kupfer, hinzu. Experimentelles Musiktheater und Stücke für junges Publikum kamen ab 1972 im Marstall zur Aufführung, bevor das kooperierende Staatsschauspiel 1993 dort als einziger Veranstalter Bühnenproduktionen herausbrachte. Neues Musiktheater fand ab 1998 im Zusatzprogramm der Festspiele statt, während Kindern und Jugendlichen ab 2003 ein eigener Programmpunkt im Spielplan eingeräumt wurde.

Zentral blieb vom 20. bis ins 21. Jahrhundert die Pflege der Werke von Mozart, Wagner und Strauss als internationales Aushängeschild, insbesondere mit der Aufführung aller Bühnenwerke von Wagner im Jahr 1983 und des kompletten Opernschaffens von Strauss im Jahr 1988. Mit Die Frau ohne Schatten von Richard Strauss wurde 1992 auch das Opernhaus von Nagoya im Rahmen eines Gesamtgastspiels der Bayerischen Staatsoper eröffnet und aufgezeichnet, während in derselben Spielzeit das Nationaltheater technisch saniert werden musste. Dies war das dritte mehrwöchige Gastspiel der Bayerischen Staatsoper in Japan nach 1974 und 1988; weitere folgten 2001, 2005 und 2017[3]. Ab der Saison 1993/94 wurde das Repertoire in München im Blocksystem gespielt. Die Opernfestspiele 1997 markierten mit L’incoronazione di Poppea den Beginn eines Monteverdi-Zyklus im Prinzregententheater, der durch die vorangegangene Wiedereröffnung des Hauses mit Orchestergraben möglich war und dem weitere Produktionen von auch sonst häufig an der Staatsoper beschäftigten Regisseuren wie David Alden, Achim Freyer, Christof Loy, David Bösch, Barrie Kosky, Axel Ranisch oder Claus Guth folgen sollten. Außerdem fand im Festspielsommer 1997 mit der Live-Übertragung von Bizets Carmen auf den Max-Joseph-Platz vor dem Nationaltheater erstmals die Veranstaltung „Oper für alle“ statt. Sie wurde ab 1999 um Open-Air-Konzerte, ab 2007 auch unter Einbindung des Jugendorchesters ATTACCA und ab 2021 auf bayerische Spielstätten außerhalb Münchens erweitert.

Die Münchner Staatsoper bietet – zusammen mit dem Bayerischen Staatsorchester und dem Bayerischen Staatsballett – einen dichten Repertoirebetrieb mit fast 350 Opern- und Ballettaufführungen im Jahr.

Uraufführungen ab 1753

Eine Veröffentlichung[4] der Bayerischen Staatsoper verzeichnet im Zeitraum von 1818 bis 2001 106 Opernuraufführungen. Demgemäß ist die folgende Auflistung nicht als vollständig zu betrachten.

Intendanten

Weitere Informationen Amtszeit, Intendant ...

Musikdirektoren

Wenn im Folgenden nicht anders angegeben, ist der Titel der musikalischen Leiter der Hof- bzw. Staatsoper seit 1836 „Generalmusikdirektor“.

Weitere Informationen Amtszeit, musikalischer Leiter ...

Ensemblemitglieder der Vergangenheit

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Literatur

Filmdokumentation

Siehe auch

Commons: Nationaltheater München – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Einzelnachweise und Anmerkungen

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