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slowakische Opern- und Liedsängerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Lucia Popp (slowakisch: Lucia Poppová; * 12. November 1939 in Ungeraiden, Slowakische Republik; † 16. November 1993 in München) war eine slowakische Opernsängerin (Sopran). Sie war slowakischer, mährischer, deutscher und rumänischer Abstammung.
Zunächst studierte die Tochter eines Ingenieurs und einer Sopranistin Medizin und anschließend Schauspiel an der Hochschule für Musische Künste Bratislava (VŠMU). Zuvor konnte sie ihr schauspielerisches Talent bereits in zwei Filmrollen zeigen: 1957 in Štyridsatštyri (deutsch: „Vierundvierzig“) und 1962/63 mit der weiblichen Hauptrolle in Jánošik (so etwas wie der slowakische Robin Hood).[1] Von 1959 bis 1963 absolvierte sie ihr Gesangsstudium bei Anna Hrušovská in Bratislava und an der Musikakademie in Prag.
In Bratislava am dortigen Opernhaus debütierte Popp 1963 in einer ihrer Glanzrollen, der Königin der Nacht, die sie noch im selben Jahr, nachdem sie umgehend von der Wiener Staatsoper[2] engagiert wurde, unter der Leitung Otto Klemperers in dessen Studiofassung von Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Die Zauberflöte aufnahm. »Sie sind ein Wundertier!«, soll Elisabeth Schwarzkopf ob der stimmlichen Leistungen der jungen Sopranistin ausgerufen haben.
Von 1966 bis 1977 war Popp festes Ensemble-Mitglied der Kölner Oper. In dieser Zeit wirkte sie u. a. maßgeblich mit an dem sieben Opern umfassenden Mozart-Zyklus von Jean-Pierre Ponnelle, Dirigent István Kertész. Ihr Debüt als Oscar in Verdis Un ballo in maschera im Mai 1966 am Royal Opera House London[3] war der Beginn ihrer Weltkarriere.[4] Gastauftritte führten sie u. a. seit 1967 an die Metropolitan Opera New York[5], die Mailänder Scala[6], die Opéra national de Paris[7], die Bayerische Staatsoper[8], die Hamburgische Staatsoper oder an das Theater an der Wien sowie zu den Salzburger Festspielen[9]. Außerdem wirkte sie in mehreren Fernsehverfilmungen mit, u. a. 1967 als Christel von der Post in Carl Zellers Operette Der Vogelhändler[10] und 1969 als Marie in Albert Lortzings Oper Zar und Zimmermann[11].
In den frühen 1970er-Jahren wechselte sie allmählich vom Soubretten- und Koloraturfach (Königin der Nacht, Blonde in Die Entführung aus dem Serail, Adele in Die Fledermaus 1964/5)[12] ins lyrische Fach (z. B. Pamina in Die Zauberflöte, Servilia in La clemenza di Tito, Zdenka in Arabella oder Sophie im Rosenkavalier). Etwa zehn Jahre später vollzog sie ihren zweiten Wechsel ins jugendlich-dramatische Sopranfach (z. B. Eva in Die Meistersinger von Nürnberg oder Elsa in Lohengrin). Wegen der Nachdunkelung ihrer Stimme sang sie in ihrer späteren Laufbahn auch die Daphne in Richard Strauss’ gleichnamiger Oper.
Im Liedbereich steht Popp vor allem als Interpretin der Mahler-Lieder. Sie war diesbezüglich eine von Leonard Bernsteins Lieblingssängerinnen. Aber auch ihre Aufnahmen von Schubert- und Schumann-Liedern zeugen von ihrer musikalischen Meisterschaft. Die dafür notwendigen sprachlichen Grundlagen erarbeitete sie sich in weniger als zwei Jahren.[13] Ob das auf ihre deutschen Vorfahren zurückzuführen ist, ist Spekulation. Ihr Deutsch war nie akzentfrei, aber immer idiomatisch und in ihren Darstellungen verband sie Ernst und Komik, am besten bei den Liedern im Volkston von Brahms, Dvořák, Prokofjew, Kodály, Janáček und (wieder) Mahler. Aber auch ihre Interpretation deutschsprachiger Kinder- und Wiegenlieder zeigt eine unvoreingenommene Herangehensweise.
Lucia Popp war in erster Ehe mit dem Dirigenten Georg Fischer, in zweiter Ehe mit Peter Jonas und in dritter Ehe[14] mit dem 15 Jahre jüngeren Tenor Peter Seiffert verheiratet.[15]
Sie erlag im Alter von 54 Jahren einem inoperablen Gehirntumor und ruht auf dem Friedhof Slávičie údolie (Gruppe 31) in Bratislava, Slowakei.
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