Heilig Kreuz (Oberfinning)
Saalbau mit halbrundem Chor und Chorflankenturm, Langhaus und Turm 2. Hälfte 15. Jahrhundert, Chor und Stuck 1754; mit Kirchenausstattung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Saalbau mit halbrundem Chor und Chorflankenturm, Langhaus und Turm 2. Hälfte 15. Jahrhundert, Chor und Stuck 1754; mit Kirchenausstattung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die katholische Pfarrkirche Heilig Kreuz in Oberfinning, dem Hauptort der Gemeinde Finning im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech, ist ein gotischer Saalbau aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, der in der Mitte des 18. Jahrhunderts im Stil des Rokoko umgestaltet wurde. Die Kirche gehört zur Pfarreiengemeinschaft Windach im Bistum Augsburg.[1] Das Gebäude steht auf der Liste der geschützten Baudenkmäler in Bayern.[2]
In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurden das Langhaus, das um 1710 verändert wurde, und der Turm errichtet. Der Chor wurde 1754 an das spätgotische Langhaus angefügt. In den Jahren 1751 bis 1754 erhielt der Innenraum einen Stuckdekor im Stil des Rokoko, der vermutlich nach Entwürfen des aus Landsberg am Lech stammenden Baumeisters und Stuckateurs Nikolaus Schütz von Georg Dötl aus Obermühlhausen ausgeführt wurde. Die Deckenmalereien schuf der in Dießen am Ammersee tätige Karl Vorhölzer um 1850. Renovierungen wurden 1978 außen und von 1980 bis 1982 sowie 1993/94 im Inneren vorgenommen.
Im nördlichen Chorwinkel steht der mit einem steilen Satteldach gedeckte, fünfgeschossige Turm, der im Glockengeschoss auf allen vier Seiten gekuppelte Klangarkaden aufweist. Die Stockwerke werden durch Blendfelder gegliedert, die von Gesimsen mit gotischen Maßwerkfriesen gerahmt werden. Westlich des Turms ist eine mit einem Pultdach gedeckte Sakristei angebaut. An die verschindelte Westfassade ist ein Vorzeichen mit Walmdach angefügt.
Langhaus und Chor werden von hohen Rundbogenfenstern durchbrochen, unter dem Dachansatz verläuft ein kräftiges Traufgesims. Die Außenwände des Chors werden durch flache Doppelpilaster gegliedert, die Lisenen am Langhaus sind aufgemalt.
Das vierjochige Langhaus besitzt ein Tonnengewölbe, im zweijochigen, halbrund geschlossenen Chor ist dieses mit Stichkappen durchsetzt. Im Westen ist eine Doppelempore mit ausschwingenden Brüstungen eingebaut, deren Etagen minimale Stehhöhe aufweisen. Die Malereien an der unteren Emporenbrüstung stellen Szenen aus dem Leben Jesu und der Apostel dar, die wohl auch von Karl Vorhölzer stammen.
Auf der oberen Empore befindet sich die im Stil der Neuromanik ausgeführte Orgel, erbaut um 1870.
Der gesamte Innenraum ist von Rokokostuck in Form von Laubwerk, Rocaillen, Brokat- und Gitterfeldern überzogen. Im Chor ist der von 1751 bis 1754 gefertigte Frührokoko-Stuck reicher gestaltet als im Langhaus. Die farbige Smaltefassung wurde 1980/82 wieder erneuert. Die Deckenmalereien am Chorgewölbe zeigen die Kreuzabnahme Jesu, das Deckengemälde im Langhaus stellt die Kreuzauffindung dar.
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