Gelsenkirchen Hauptbahnhof ist ein Fern-, Regional- und S-Bahnhof der Deutschen Bahn.
Gelsenkirchen Hauptbahnhof | |
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Der nächtliche Gelsenkirchener Hauptbahnhof vom Taxistand aus gesehen | |
Daten | |
Lage im Netz | Trennungsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 6 |
Abkürzung | EG |
IBNR | 8000118 |
Preisklasse | 2 |
Eröffnung | 1847 |
bahnhof.de | Gelsenkirchen-Hbf-1031188 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Gelsenkirchen |
Land | Nordrhein-Westfalen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 51° 30′ 16″ N, 7° 6′ 5″ O |
Eisenbahnstrecken | |
Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen |
Die Strecken aus Oberhausen und Essen verlaufen ab hier gemeinsam bis Wanne-Eickel Hauptbahnhof und verzweigen sich dort nach Münster oder in Richtung Dortmund. Der Gelsenkirchener Hauptbahnhof ist an zehn Bahnstrecken angebunden, davon sechs mit Personenverkehr. Im Betriebsstellenverzeichnis hat er das Kürzel EG. Die Anschrift ist Bahnhofsvorplatz 10, 45879 Gelsenkirchen.
Mehr als 35.000 Menschen halten sich täglich im Hauptbahnhof der Stadt Gelsenkirchen auf – gut die Hälfte davon sind Fahrgäste der Deutschen Bahn. Dies kann nur schwer abgegrenzt werden, da die Station an einer Fußgängerzone liegt und hier Verknüpfung zum Nahverkehr in Gelsenkirchen besteht. Der Fahrplan umfasst 402 Personenzüge fast aller Gattungen. Die Bahnsteige sind an der westlichen Hälfte überdacht. Die Gleise 4/5 und 6/7 verfügen zudem über Fahrtreppen und seit dem Frühjahr 2006 sind sämtliche Bahnsteige mit Aufzügen erreichbar, die Station ist somit barrierefrei.
Zwischen Mai 2005 und Juni 2006 wurde der Bahnhof komplett umgestaltet und erhielt so ein neues Aussehen. Er wird mit mehreren Kameras videoüberwacht, außerdem ist er Station der Deutschen Fußballroute NRW. Die zugehörige Tafel am Nordausgang ist verschollen. Am Südzugang wird an die Deportation jüdischer Jugendlicher erinnert.
Geschichte
Von 1847 bis 2005
Die Haltestelle Gelsenkirchen wurde 1847 zusammen mit der Cöln-Mindener Eisenbahn eröffnet.[1]
Der Hauptbahnhof wurde seither zwei Mal grundlegend neu gebaut.[2] Erstmals geschah dies 1904, weil die Kapazitäten des alten Bahnhofes nicht mehr ausreichten. Er ist seitdem ein Hauptbahnhof. Im Zuge dieser Baumaßnahme wurden die bis dato ebenerdig liegenden Gleise angehoben, damit der zunehmende Straßenverkehr von Gelsenkirchen nach Bochum ungehindert den Hauptbahnhof passieren konnte.
Der zweite Neubau wurde von 1982 bis 1983 durchgeführt. Dieser war und ist auch heute noch immer stark umstritten. Ein beim Abriss des Bahnhofsgebäudes von 1904[3] sichergestelltes Bauteil sowie eine Darstellung seines Umrisses wurde allerdings am Südausgang eingebaut. Das Fenster mit Gelsenkirchener Wirtschaftszweigen fand an der Fassade eines Geschäftshauses am südlichen Ende der Fußgängerzone Bahnhofstraße Verwendung.[4] Während des zweiten Neubaus wurde auch das Bahnhofscenter errichtet, welches heute einheitliche Öffnungszeiten (von 8 bis 20 Uhr) bietet (Gastronomie ausgenommen).[5]
Der Hauptbahnhof Gelsenkirchen heute
In Vorbereitung auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurde der Hauptbahnhof umgebaut.[6] Der Bahnhof hat dadurch ein vollkommen neues Gesicht erhalten. Für das Vorhaben wurden etwa 15 Millionen Euro investiert. Dazu wurden unter anderem folgende Baumaßnahmen durchgeführt:
- barrierefreie Sanierung der Bahnsteige (mit Blindenleitsystem)
- Erweiterung des Bahnsteigs 1 für eine Klimaanlage
- Umgestaltung der Passage
- Reisezentrum unter der Verteilerebene
- Taxistand nah am Bahnhof
- Aufzüge zu den Bahnsteigen; hier befindet sich zudem ein taktiler Lageplan[7]
- Ladenlokale für Einzelhandel und Gastronomie
- Umbau des U-Bahnhofes; Absenken der noch nicht angepassten Abschnitte der Bahnsteige, um den Stadionverkehr (Gelsenkirchen Hbf–Veltins-Arena) mit einer Doppeltraktion durchführen zu können.
Die offizielle Eröffnung fand am 8. Juni 2006 statt.
Anlässlich der Fußball-Europameisterschaft 2024 fanden verschiedene Sanierungsarbeiten am Hauptbahnhof statt.[8] Das Fahrgastinformationssystem wurde an mehreren Stellen um neue Zuganzeiger ergänzt, ferner einzelne Bereiche mit einem Speziallack gegen das Wildpinkeln versehen.[9]
Im Mai/Juni 2019 wurden von DB Station&Service in Zusammenarbeit mit der Ruhrkohle AG und dem Stadtarchiv verschiedene historische Aufnahmen lokaler Bergwerke sowie Text und QR-Code des Steigerliedes als Erinnerung an den Bergbau im Bereich des Reisezentrums angebracht. Hinzu kommt ein Originaltrikot aus dem Abschiedsspiel gegen Bayer Leverkusen, das sich an der gegenüberliegenden Fassade befindet.[10] Das von der Bahn ersteigerte Kleidungsstück wurde im Spiel von Benjamin Stambouli getragen und nennt die Zeche Graf Bismarck.
- Einzelhandel im Hauptbahnhof
- ReiseZentrum im Hauptbahnhof (Buchstabe „Z“ wurde mittlerweile ausgetauscht)
- ReiseZentrum während des Umbaus
- Bahnsteige während des Umbaus (Blick nach Osten)
- Aus der Luft
Bedienung
Fernverkehr
Gelsenkirchen Hauptbahnhof ist Systemhalt des Schienenpersonenfernverkehrs von verschiedenen Intercity-Linien der Deutschen Bahn.
Neben einzelnen Zügen der Linie 30 und (im Zweistundentakt) der Linie 35 hält seit Dezember 2016 eine Verbindung der Intercity-Linie 32 in Gelsenkirchen.[11]
Bis August 2017 machte der Hamburg-Köln-Express (HKX) in Gelsenkirchen Station; seit dem 23. März 2018 verkehren ein bis zwei Zugpaare der Linie FLX 20 von Flixtrain als Nachfolgeangebot des HKX.
Seit Juni 2018 gehört Gelsenkirchen erneut zu den ICE-Bahnhöfen, wenn auch nur mit einer Verbindung am Tagesrand. Im Dezember 2018 kam ein ICE-Zug der Linie 47 Münster – Stuttgart hinzu. Der Fahrplanwechsel 2019/2020 brachte den täglichen Halt eines ICE der Linie 30 Hamburg–Köln am späten Abend. Seit Juni 2021 wird das ICE-Zugpaar Urlaubs-Express Mecklenburg-Vorpommern über Berlin nach Binz angeboten: ICE 757 Köln–Ostseebad Binz und ICE 758 Ostseebad Binz–Köln
Linie | Linienverlauf | Takt |
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ICE 30 | Hamburg-Altona – Hamburg Dammtor – Hamburg Hbf – Hamburg-Harburg – Bremen – Diepholz – Osnabrück – Münster – Gelsenkirchen – Essen – Duisburg – Düsseldorf – Köln | ein Zug |
ICE 47 | Münster – Recklinghausen – Wanne-Eickel – Gelsenkirchen – Essen –Duisburg – Düsseldorf – Köln Messe/Deutz – Frankfurt Flughafen – Mannheim – Stuttgart | ein Zug |
IC 32 | Köln – Düsseldorf – Duisburg – Essen – Gelsenkirchen – Recklinghausen – Münster – Osnabrück – Hannover – Wolfsburg – Berlin – Berlin Ost | ein Zugpaar (So, Mo–Fr) |
EC 32 | Münster – Gelsenkirchen – Essen – Düsseldorf – Köln – Mainz – Mannheim – Stuttgart – Augsburg – München – Prien – Freilassing – Salzburg – Klagenfurt | ein Zug |
IC 35 | Norddeich Mole/Emden Außenhafen – Leer (Ostfriesland) – Lingen (Ems) – Rheine – Münster – Gelsenkirchen – Oberhausen – Duisburg – Düsseldorf – Köln – Bonn – Koblenz (einzelne Züge weiter nach Stuttgart oder Konstanz) | Zweistundentakt |
FLX 20 | Hamburg Hbf – Hamburg-Harburg – Bremen – Osnabrück – Münster – Gelsenkirchen – Essen – Duisburg – Düsseldorf – Köln | 1–2 Zugpaare |
Nahverkehr
Die folgenden Linien des Schienenpersonennahverkehrs halten am Hauptbahnhof Gelsenkirchen:
Die Linien RE 2 (stündlich) und RE 42 (halbstündlich) bieten insgesamt drei Fahrten/Stunde auf der Strecke Münster–Essen.
Bus und Straßenbahn
Weiterhin verkehren folgende Straßenbahn- und Buslinien am Hauptbahnhof Gelsenkirchen:
- Straßenbahnlinien 107, 301 und 302 auf der Strecke III vom U-Bahnhof Gelsenkirchen Hauptbahnhof
- Buslinien am Busbahnhof: SB 29, SB 36, 194, 348, 380, 381, 382, 383, 385, 388, 389; Nachtbusse: NE 10, NE 11, NE 12, NE 13, NE 14.
Verwaltung und Management
Der Hauptbahnhof Gelsenkirchen sowie etwa ein Dutzend weiterer Bahnhöfe in der Region, darunter in Herne, Gladbeck und Castrop-Rauxel, ist dem Bahnhofsmanagement Essen unterstellt.
Siehe auch
Literatur
- Gustav Schimpff: Empfangsgebäude. In: Victor von Röll (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Auflage. Band 4: Eilzüge–Fahrordnung. Urban & Schwarzenberg, Berlin / Wien 1913, S. 300–340 Gelsenkirchen, S. 316–317, Abb. 235: Beispiele für die Gesamtanordnung, A. Seitenlage, 2. Schienenfreier Zugang der Bahnsteige.
Weblinks
- Beschreibung dieser Sehenswürdigkeit auf der Route der Industriekultur (archivierte Version)
- Gleise in Serviceeinrichtungen (EG). DB InfraGO (PDF)
NRWbahnarchiv von André Joost:
Weitere Belege:
- Alte Ansichtskarten auf Gelsenkirchener Geschichten
- Gelsenkirchen Hbf auf Zielbahnhof.de
- Gleisplan aus dem Jahr 1975
- Aktueller Lageplan
Einzelnachweise
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