Hansabrücke
Straßenbrücke zur Überquerung der Spree in Berlin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Hansabrücke ist eine Straßenbrücke zur Überquerung der Spree am Kilometer 11,53 der Spree-Oder-Wasserstraße in Berlin.[1] Das heutige dritte Bauwerk dieses Namens hat seinen Ursprung in einer 1892 privat gebauten hölzernen Jochbrücke.
Hansabrücke | ||
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Nutzung | Straßenverkehr | |
Querung von | Spree | |
Ort | Berliner Ortsteile Hansaviertel und Moabit | |
Konstruktion | Stahl-Bogenbrücke mit orthotroper Betondeckplatte | |
Gesamtlänge | ca. 97 m | |
Breite | 24,0 m | |
Längste Stützweite | 27,75 m[1] | |
Lichte Höhe | 5,68 m | |
Fahrzeuge pro Tag | 230 Lkw[2] 14.500 Kfz[3] | |
Fertigstellung | 1953 | |
Lage | ||
Koordinaten | 52° 31′ 10″ N, 13° 20′ 17″ O | |
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Die Brücke befindet sich im Hansaviertel, sie verbindet die Levetzowstraße mit der Altonaer Straße und damit die Ortsteile Hansaviertel und Moabit über die Spree. Im nordwestlichen Bereich besitzt sie Anschlüsse an die Straßen Hansa-Ufer und Bundesratufer, im südöstlichen Teil überbrückt sie das Schleswiger Ufer und führt bis an die Kreuzung mit der Bachstraße. Die nördlichen Uferstraßen gelten als Teil eines Spreewanderweges.[4]
Ein privater Bauherr ließ zwischen 1892 und 1894 eine elfjochige Holzbrücke über die Spree und die Ladestraße am Schleswiger Ufer errichten. Bei der Fertigstellung wurde sie Altonaer Brücke nach der auf sie zuführenden Straße genannt. Weil gleichzeitig eine intensive Bebauung der angrenzenden Flächen im Bereich Moabit erfolgte und der entstehende Wohnkomplex Neues Hansaviertel genannt wurde, erhielt die Verbindungsbrücke 1895 den Namen Hansabrücke. Die Jochbrücke mit Schiffsdurchfahrtsklappen genügte zu Beginn des 20. Jahrhunderts den gestiegenen Verkehrsanforderungen nicht mehr, sodass ein neues Bauwerk in Auftrag gegeben wurde. Der Architekt Bruno Möhring, der Bauingenieur Friedrich Krause und der Bildhauer Walter Schmarje lieferten die Pläne für eine neue steinerne Brücke, deren Konstruktion und Aussehen weitgehend der Lessingbrücke entsprach. Weil der Fluss an dem etwas oberhalb der alten Holzbrücke gewählten neuen Standort relativ schmal war, erhielt die neue Hansabrücke aber nur einen Gewölbebogen von 50 Meter Spannweite. Blickpunkt der Konstruktion war ein in Fachwerkbauweise ausgeführtes dreigeschossiges Brückenhäuschen nach dem Vorbild hanseatischer Giebelhäuser. Hier hatte ein Brückenwärter seine Wohnung, es beherbergte auch Lager- und Diensträume für den benachbarten Güterhafen. Die neue Hansabrücke wurde 1910 eingeweiht.
Im Zweiten Weltkrieg wurde diese Brücke ebenso zerstört wie das gesamte umgebende Wohngebiet. Die als erstes instandgesetzten Rohrleitungen zur Versorgung der verbliebenen Gebäude dienten den Menschen als Notsteg. Zur Wiederinbetriebnahme des Wassertransportweges Spree ließ die Berliner Verwaltung die im Fluss befindlichen Hindernisse sprengen, wobei die erhaltenen Reste der Brücke mit Brückenhaus und Ladestraße nun so stark beschädigt wurden, dass sie 1950 abgetragen werden mussten. In den Jahren 1952/1953 konnte die Brücke unter Nutzung der vorhandenen Widerlager und Fundamente in vereinfachten Formen wieder aufgebaut werden. Die so entstandene dritte Hansabrücke ist ein reines Funktionsbauwerk mit einer Betonfahrbahnplatte auf acht nebeneinander liegenden Bogenträgern. Anfang der 1970er Jahre erfolgte eine umfassende Sanierung des Bauwerks, bei der Übergangskonstruktionen nachgerüstet, die Träger verstärkt und die Stahlbetonplatte neu abgedichtet wurden. Die Widerlager und Überführungen der ehemaligen Ladestraßen erhielten Sandsteinverkleidungen.
In dem Brückenpfeiler am nordwestlichen Ende befindet sich das Flachrelief einer Hansekogge, das früher über dem Eingang des Brückenhäuschens seinen Platz hatte. 1914 wurde an der Brücke ein von Hermann Hosaeus gestalteter Schifferbrunnen aufgestellt. Inmitten eines zwölfeckigen Beckens mit einem Durchmesser von 2,80 Metern erhebt sich eine Sandsteinsäule. Darauf sitzt ein Ziehharmonika spielender barfüßiger Schiffer. Die vier Frösche unterhalb der Füße waren die Wasserspeier. Seit einigen Jahren fließt kein Wasser mehr aus dem Brunnen, dafür ist das Becken bepflanzt.[5] Die gesamte Brücke mit dem Schifferbrunnen am südöstlichen Ufer steht inzwischen unter Denkmalschutz.[6]
Im Juli 2009 war die Hansabrücke Startpunkt für eine Bootsparty unter dem Motto Berlin Beats & Boats und East Port Festival.[7][8]
Zahlreiche Reedereien haben ihre Liegeplätze oder Anlegestellen an der Hansabrücke.[9][10] Fest verankert an der Hansabrücke befindet sich seit 2006 das neugebaute Caféschiff „Spree-Blick“ der Reederei Riedel, das auch als Bootshaus dient.[11]
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