Inselbrücke
Spreebrücke in Berlin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Inselbrücke ist eine seit dem 17. Jahrhundert bestehende Straßenbrücke über den westlichen Spreearm. Sie ist in Stromrichtung die erste Brücke an der Spreeinsel und befindet sich im Einzugsbereich des historischen Berliner Hafens. Die heutige steinerne Gewölbebrücke stammt aus den Jahren 1912–1913, gebaut nach Plänen von Ludwig Hoffmann und Stadtbaurat Krause und steht unter Denkmalschutz.[1]
Inselbrücke | ||
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Nutzung | Fußgänger | |
Überführt | Inselstraße | |
Querung von | Spreekanal, Friedrichsgracht | |
Ort | Bezirk Mitte | |
Konstruktion | dreibogige Steinbrücke | |
Gesamtlänge | 49,7 m | |
Breite | 19,9 m | |
Längste Stützweite | 18,0 m | |
Lichte Höhe | 4,25 m | |
Baubeginn | 1912 | |
Eröffnung | 22. September 1913 | |
Lage | ||
Koordinaten | 52° 30′ 48″ N, 13° 24′ 38″ O | |
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starke Schäden im Zweiten Weltkrieg |
Im Jahre 1693 entstand im Zusammenhang mit der ersten Entwicklung von Alt-Kölln an der heutigen Stelle eine mehrfeldrige hölzerne Jochbrücke mit einem Klappendurchlass für die Schifffahrt. In einem amtlichen Brückenverzeichnis des Jahres 1709 trug sie den Namen „Brücke vom Cöllnischen Wursthofe über den Kanal nach Neu-Cölln“.[2] Mehrfach repariert diente die nur circa 5 m breite Brücke rund 200 Jahre als wichtige Flussquerung im Stadtgebiet. Mit dem Ausbau des Mühlendamms verlagerte sich der Hauptschifffahrtsweg auf den nördlichen Spreearm und so konnte zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Neubau einer festen und breiteren Brücke in Angriff genommen werden. Ludwig Hoffmann, der gerade die benachbarte Roßstraßenbrücke fertiggestellt hatte, lieferte die neuen Baupläne für eine steinerne Bogenbrücke.
Im September 1912 begannen die Bauarbeiten, wozu die alte Konstruktion zunächst vollständig abgetragen wurde. Die Baugrundverhältnisse erforderten für den nördlichen Pfeiler eine tiefe Pfahlgründung und für den Bau des U-Bahn-Tunnels an dieser Stelle waren bauliche Vorkehrungen zu treffen. Drei Klinkergewölbe in den Öffnungsbreiten von 11,0 m, 18,0 m und 11,0 m wurden mit einem Lehrgerüst aufgemauert und mit Gelenken an den Kämpfern und im Scheitel versehen. Nach den Setzungen des fertigen Bauwerks wurden die Gelenke verschlossen und die Ansichtsflächen mit Kirchheimer Muschelkalk verblendet. Die Balusterbrüstungen fertigte man aus dem gleichen Material im Stil des Neobarock. Der nach Entwürfen von Christian Daniel Rauch vorgesehene reiche Brückenschmuck (Wappen, Kartuschen, Tierreliefs) fand keine kaiserliche Zustimmung. Nach Verkehrsfreigabe 1913 wurden jedoch vier von Putten flankierte Obelisken über den mittleren Pfeilern hinzugefügt.
Am Ende des Zweiten Weltkrieges beschädigten Granattreffer und die Sprengaktionen der deutschen Wehrmacht die Inselbrücke erheblich. Anfang der 1950er-Jahre wurde sie provisorisch wiederhergerichtet. Ein Loch im Brückenbelag über dem nördlichen Gewölbebogen diente zwischen 1946 und 1948 als Verladestelle von Hausmüll, der mittels Schubschiffen aus der Stadt hinausgebracht wurde.[3] In den 1960er-Jahren wurden im Zusammenhang mit dem Bau von zahlreichen neuen Wohnhäusern auf der Fischerinsel alle vorhandenen Schäden an der Inselbrücke beseitigt und die volle Funktionsfähigkeit wiederhergestellt. Der zerschlagene Figurenschmuck blieb verschollen. In den Jahren 1999/2000 ließ die nun zuständige Senatsverwaltung das Brückenbauwerk umfassend sanieren, wobei auch der Unterwasserzustand der Pfeiler und Widerlager sowie die Erhaltung des unter der Spree verlaufenden U-Bahn-Tunnels genauestens untersucht wurden. Die Taucher fanden im Schlick 20 gut erhaltene Steinblöcke der Brücke, darunter Teile der steinernen Putten und der Obelisken sowie einen großen Muschelkalk-Sockel. Alle Teile wurden anschließend in einer Steinmetzwerkstatt in Spandau restauriert oder nachgearbeitet.[4] Mit dem Ende dieser Rekonstruktionsarbeiten wurde die Inselbrücke für den normalen Straßenverkehr gesperrt.
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