Gerhard Falkner lebte nach abgeschlossener Buchhändlerausbildung eine Zeitlang in London und veröffentlichte seit Mitte der 1970er Jahre Gedichte und Prosa in Künstlerbüchern und Zeitschriften, wie z.B. Bateria und Lettre International. 1981 feierte er ein Debüt mit dem Gedichtband so beginnen am körper die tage, das mit der Experimental- und Befindlichkeitslyrik des vorangegangenen Jahrzehnts brach und „eine durch und durch ästhetisierte Welt [schuf], in der ein schönes Seelenleben wieder zum schönen Thema werden kann“.[1] In wemut (1989) kündigte er an, keine eigenständigen Gedichtbände mehr zu veröffentlichen, und widmete sich verstärkt essayistischen, prosaischen und dramatischen Arbeiten. Sein Thesenwerk Über den Unwert des Gedichts setzte sich, in der Tradition postmoderner Mischtexte stehend, dezidiert mit dem Rückzug aus dem Literaturbetrieb und der gegenwärtigen Verfassung deutscher Literatur auseinander und wurde zu einem der zentralen metapoetischen Texte der jüngeren Zeit.[2] Mit dem Buch Endogene Gedichte erschien nach 14 Jahren Pause im Jahr 2000 wieder ein eigenständiger Lyrikband inklusive eines „Nachwort anstelle eines Nachworts“, in welchem Falkner seine frühere Entscheidung des Rückzugs revidierte.[3]
Über die Schwierigkeit beim Lesen von »gebrochenem deutsch«. In: Ulrich Janetzki, Wolfgang Rath (Hrsg.): Tendenz Freisprache: Texte zu einer Poetik der achtziger Jahre (Suhrkamp 1992)
Die Jammergestalt des Poeten. In: Joachim Sartorius (Hrsg.): Minima Poetica. Für eine Poetik des zeitgenössischen Gedichts (Kiepenheuer & Witsch 1999)
Baumfällen. Zur Phänomenologie des Niedermachens in der deutschen Literaturkritik am Beispiel Michael Brauns und des Bandes Lyrik von Jetzt. In: Deutscher Schriftstellerverband (Hrsg.): Neue Deutsche Literatur, 2, 2004
Das Gedicht und sein Double. Eine Polemik. In: BELLA triste Nr. 19, 2007.
MIND THE GAP. Über die Lücke zwischen lyrischem Ich und Wort. Vorwort zu: Gottfried Benn: Probleme der Lyrik. Späte Reden und Vorträge. Stuttgart (Klett-Cotta 2011).
Mon Dieuleuze! Translating Mark Z. Danielewskis Only Revolutions für gehobene, meta-inhaltliche Kreise. In: Schreibheft – Zeitschrift für Literatur, Nr. 79, Essen 2012
Bekennerschreiben: Essays, Reden, Kommentare, Interviews und Polemiken. Hrsg. Constantin Lieb, Manfred Rothenberger. Starfruit Publications, 2017
Stefan Hippe (* 1966): die liebe (2002) für Sopran und Akkordeon. UA Januar 2003 Nürnberg (Künstlerhaus K4; Irene Kurka [Sopran], Stefan Hippe [Akkordeon])
Neil H. Donahue: Voice and Void. The poetry of Gerhard Falkner. Winter Verlag, Heidelberg 1997, ISBN 978-3-8253-0579-6.
Constantin Lieb, Hermann Korte, Peter Geist (Hrsg.): Materie: Poesie: zum Werk Gerhard Falkners. Winter Verlag, Heidelberg 2018, ISBN 978-3-8253-6851-7.
Minnesänger der Moderne (Mementodes Originals vom 7. Februar 2015 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kurtdrawert.de (PDF; 65kB), Rezension von Kurt Drawert, NZZ,17. Oktober 2000
José Maria Sánchez-Verdú: „Argo“ (Mementodes Originals vom 13. Juni 2018 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.swr.de im Programm von SWR2, abgerufen am 11. Juni 2018.