Grasegger begann seine 1886 seine Ausbildung an der Zeichen- und Modellierschule Partenkirchen und setzte sein Studium 1890 an der Königlichen Kunstgewerbeschule in München fort. Seit 1893 war er Schüler von Wilhelm von Rümann an der Münchener Kunstakademie.[1] Im Jahr 1901 wurde er an die Kölner Kunstgewerbeschule berufen. Von 1913[2] bis zu seinem Tode 1927 war er Professor für Bildhauerei und Bauplastik an den Kölner Werkschulen mit dem Schwerpunkt Bauplastik. Zudem war er Mitglied im stadtkölnischen Kunstbeirat und der Rheinischen Beratungsstelle für Kriegerehrung sowie einer der Gründer der Kölner Künstlervereinigung Stil.[2] Im Jahr 1912 war Grasegger an der Vorbereitung der Sonderbund-Ausstellung beteiligt. Bei der in Köln 1914 stattfindenden Werkbundausstellung stellte Grasegger einige Objekte aus. Der Bildhauer fertigte bevorzugt Klein- und Bauplastiken an. Darüber hinaus betätigte er sich als Wandmaler und entwarf Medaillen sowie kirchliche Paramente. Seit 1919 war er als Mitarbeiter am Institut für Religiöse Kunst in Köln tätig.
1910: Wettbewerbsentwurf für ein Bismarck-Nationaldenkmal auf der Elisenhöhe bei Bingerbrück (gemeinsam mit dem Kölner Architekten Clemens Klotz; nicht prämiert)[3]
1911–1915: Skulpturenschmuck für das Bankgebäude des Barmer Bankvereins in Köln, Unter Sachsenhausen 21–27 Antike Helden, Szenen und Gestalten; zusammen mit Josef Moest[4]
um 1909: Bronzerelief Kaiser Wilhelms I. am Kreisständehaus Köln, St.-Apern-Straße 19
nach 1909: Grabmal für Julius Albert Becker auf dem Melaten-Friedhof in Köln, mit frühexpressionistischem Christuskopf (Flur 60)[5]
1910: Christus-Figur in der Giebelspitze der Christuskirche in Velbert, Oststraße 61 (unter Denkmalschutz)
1912: zwölf figürliche Reliefs („Charakterfiguren der Völkerschaften“) an der Galeriebrüstung im Lichthof des Städtischen Museums in Neuss (im Zweiten Weltkrieg zerstört, aus der Ruine geborgenes Napoleon-Relief später vor dem Clemens-Sels-Museum aufgestellt)[8]
1912: „Rennsportbrunnen“, auch genannt „Reiterbrunnen“, in Castrop, Marktplatz[9]
Gerhard Dietrich: "...die Welt ins Bildhafte zu reißen...". Georg Grasegger 1873–1927. Ein bayerischer Bildhauer in Köln. Leben und Werk. Köln 2020 (Schriftenreihe der Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln, hrsg. von Elke Purpus, Band 8). ISBN 978-3-942898-07-2.
Max Schmid (Hrsg.): Hundert Entwürfe aus dem Wettbewerb für das Bismarck-National-Denkmal auf der Elisenhöhe bei Bingerbrück-Bingen. Düsseldorfer Verlagsanstalt, Düsseldorf 1911. (n. pag.)
Dieter Klein-Meynen, Henriette Meynen, Alexander Kierdorf:Kölner Wirtschaftsarchitektur von der Gründerzeit bis zum Wiederaufbau. Wienand-Verlag, Köln 1996, ISBN 3-87909-413-6, S.212–213.