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deutscher Komponist und Arrangeur Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Franz Wittenbrink (* 25. August 1948 in Bentheim) ist ein deutscher Arrangeur, Komponist, Dirigent, Regisseur und Pianist.
Wittenbrink wuchs als sechstes von dreizehn Kindern einer streng katholischen Bauunternehmer-Familie aus Bad Bentheim auf; er ist ein Neffe von Gertrud Goppel, der Gattin des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Alfons Goppel. Sein Vater war CDU-Stadtrat von Bad Bentheim.[1] Mit neun Jahren kam er in das Musikinternat der Regensburger Domspatzen. Dort erhielt er Unterricht in Klavier, Violoncello, Orgel, Trompete, Tonsatz und Kontrapunkt. Er studierte Soziologie in Mannheim und Heidelberg und engagierte sich im SDS (Sozialistischer Deutscher Studentenbund), für den er 1969/70 in das Studentenparlament und den AStA der Universität (WH) Mannheim gewählt wurde. Er war Mitbegründer des KBW (Kommunistischer Bund Westdeutschland) in Heidelberg, für den er 1976 erfolglos bei der Bundestagswahl im Wahlkreis Mannheim I (mit der Berufsbezeichnung Fahrer) kandidiert. Nach seinem Ausschluss aus dem KBW im Jahr 1981 folgten Lehren als Klavierbauer und Maschinenschlosser sowie die Arbeit als Müllfahrer, Fernfahrer und Drucker.
Erst mit über 30 Jahren kehrte Wittenbrink Anfang der 80er Jahre als Keyboarder einer Band (Soul, Funk, Reggae, Jazz) wieder zur Musik zurück. Vom Klavierhocker einer Bar direkt an ein Theater engagiert wurde er Komponist, Dirigent, Arrangeur, Regisseur, Interpret und musikalischer Leiter am Nationaltheater Mannheim. Es folgte eine Dozentur an der Opernklasse an der Musikhochschule Mannheim/Heidelberg. Anschließend arbeitete Franz Wittenbrink an Musiktheaterproduktionen und Liederabenden an verschiedenen Theatern, vor allem aber in Stuttgart und Basel. In den Spielzeiten 1993/94 bis 1999/2000 war Franz Wittenbrink Musikalischer Leiter am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, wo ihn die Zusammenarbeit mit Herbert Wernicke sehr beeinflusste.
Im März 2010 berichtete Franz Wittenbrink in den TV-Sendungen Menschen bei Maischberger und ML Mona Lisa von Missbrauchstaten während seiner Zeit bei den Regensburger Domspatzen.
Er wohnt und arbeitet in Hamburg als freischaffender Künstler.
Anlässlich seiner „Integrationsrevue“ mit dem Titel „Willkommen. Ein deutscher Abend“ urteilte Zeit online, Wittenbrink zeige eine wie gewohnt erstklassige Performance, habe das Stück zum Merkelschen „Wir schaffen das“ jedoch „ganz offensichtlich“ mit „Schaum vor dem Mund“ geschrieben: „So viel Schaum, dass ihm das Unterhaltungsmetier, das er seit zwanzig Jahren mit seinen sprichwörtlich gewordenen ‚Wittenbrinkabenden‘ routiniert beherrscht, zum Propagandatool gerät.“ Das Stück biete bewusst „Theater gegen Gutmenschen und Betroffenheit, Theater für Menschen, die Überfremdung fürchten, aber nicht als rechts oder gar Nazis beschimpft werden wollen“ und sei so „das erste Musical für AfD-Anhänger in Hamburg“.[2] Ganz anders beurteilte die dpa den Abend: "„Willkommen. Ein deutscher Abend“ von Franz Wittenbrink hat am Mittwochabend eine umjubelte Premiere im Hamburger St. Pauli Theater gefeiert. In dem knapp zweistündigen Liederabend erhalten Flüchtlinge, vertreten durch das Publikum, von sieben Schauspielern einen Schnellkurs in deutscher Kultur. Zu Wort kommen unter anderem ein Pfarrer, ein türkischer Installateur, eine Polizistin und auch eine Islamforscherin. Die Lieder reichen von Volksliedern wie „Froh zu sein bedarf es wenig“ über das Meistersingerfinale von Richard Wagner bis zum melancholischen „Die Gedanken sind frei“. Dabei gelingt es Wittenbrink, politisch unkorrekt den Finger in die Wunde zu legen und sowohl nach rechts als auch nach links auszuteilen."[3]
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