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österreichischer Hochschullehrer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Franz-Stefan Meissel (* 23. April 1966 in Graz) ist ein österreichischer Rechtswissenschafter. Er ist Vizedekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien und Vorstand des dort ansässigen Instituts für Römisches Recht und Antike Rechtsgeschichte.
Franz-Stefan Meissel wuchs in der Weststeiermark auf und maturierte (nach einem Auslandsjahr an der North Eugene High School) 1984 am Akademischen Gymnasium in Graz. Er studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Wien und Paris Panthéon-Assas (Mag. iur. 1988). 1993 promovierte Meissel an der Universität Wien bei Helmut Koziol. Für seine Dissertation „Geschäftsführung ohne Auftrag und aufgedrängte Bereicherung im österreichischen Recht“ wurde ihm der Figdor-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften verliehen. 2000 habilitierte sich Meissel für die Fächer Römisches Recht und europäische Privatrechtsentwicklung. Die während seiner Zeit als Universitätsassistent bei Peter E. Pieler verfasste Habilitationsschrift „Societas – Struktur und Typenvielfalt des römischen Gesellschaftsvertrages“ wurde 2004 mit dem Premio romanistico internazionale Gérard Boulvert als weltweit beste römischrechtliche Monographie eines Nachwuchswissenschaftlers und mit der Goldmedaille der Universität Neapel Federico II ausgezeichnet.[1]
1999 bis 2003 arbeitete Meissel als Projektleiter der Österreichischen Historikerkommission zur Praxis der Rückstellungsverfahren in der Nachkriegszeit. 2005 wurde er zum Universitätsprofessor für Römisches Recht unter Berücksichtigung der Privatrechtsentwicklung im Rechtsvergleich an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien bestellt. Seit 2007 leitet Meissel als Direktor die Sommerhochschule der Universität Wien. Für die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Wien war er von 2008 bis 2012 als Studienprogrammleiter tätig, seit 2009 fungiert er als Doktoratsstudienprogrammleiter, seit 2016 zudem als Vizedekan der Fakultät und als Sprecher der Doctoral Academy „Communicating the Law“ (seit Juli 2020: "Advanced Research School in Law and Jurisprudence - Ars Iuris Vienna").[2] Mit Oktober 2018 hat er Nikolaus Benke als Vorstand des Instituts für Römisches Recht und Antike Rechtsgeschichte abgelöst.[3] 2001/02 und 2017/18 war er außerdem Präsident der Wiener Rechtsgeschichtlichen Gesellschaft.[4]
Ab Band 138 (2021) ist Meissel neben Ulrike Babusiaux (Zürich) und Wolfgang Kaiser (Freiburg/Breisgau) Mitherausgeber der Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Romanistische Abteilung (ZRG RA).[5] Seit 2017 gibt er auch die von ihm initiierte "University of Vienna Law Review" (online open Access) heraus.
Im Jahr 2016 wurde ihm für die langjährige Leitung der Sommerhochschule der International Award der Universität Wien verliehen.
Meissel lehrt seit 2005 jährlich als Gastprofessor an der Universität Paris Descartes, weiters war er Visiting Professor an den Universitäten Paris Panthéon-Assas (2010), Montpellier (2014), Roma Tor Vergata (2015) und Köln (2016).
Aufgrund seiner Expertise im Bereich von NS-Vermögensentzug und Rückstellungsrecht fungierte Meissel wiederholt als Konsulent und Gutachter (ua für Marina Mahler und für die IKG Wien). Seit 2010 ist er Mitglied im Beratenden Gremium zur Klärung offener Provenienzfragen in der Leopold Museum Privatstiftung („Michalek-Kommission“). 2014 bildete er gemeinsam mit Clemens Jabloner und Helmut Ofner das „Rechtsexpertenteam der Klimt/Wien 1900-Foundation“, dessen Empfehlung zur privaten Restitution des Klimtporträts Gertrude Felsövanyis führte.[6]
2023 wurde Meissel zum Mitglied der Academia Europaea gewählt.
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