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Marktgemeinde im Bezirk Vöcklabruck, Oberösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Frankenburg am Hausruck ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Vöcklabruck im Hausruckviertel mit 4916 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Vöcklabruck.
Marktgemeinde Frankenburg am Hausruck | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Vöcklabruck | |
Kfz-Kennzeichen: | VB | |
Fläche: | 48,55 km² | |
Koordinaten: | 48° 4′ N, 13° 30′ O | |
Höhe: | 519 m ü. A. | |
Einwohner: | 4.916 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 101 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 4873 | |
Vorwahl: | 07683 | |
Gemeindekennziffer: | 4 17 09 | |
NUTS-Region | AT315 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktplatz 4 4873 Frankenburg am Hausruck | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Norbert Weber (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (25 Mitglieder) |
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Lage von Frankenburg am Hausruck im Bezirk Vöcklabruck | ||
Der Ort vom Hofberg aus gesehen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Frankenburg am Hausruck liegt auf 519 m Höhe im Hausruckviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 10,6 km, von West nach Ost 10,3 km. Die Gesamtfläche beträgt 48,5 km², 44,5 % der Fläche sind bewaldet, 49,3 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 63 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Frankenburg, Frein, Hintersteining, Hofberg und Hörgersteig.
Waldzell (Bezirk Ried im Innkreis) |
Pramet Schildorn (Bezirk Ried im Innkreis) |
Eberschwang (Bezirk Ried im Innkreis) |
Redleiten | Ampflwang | |
Fornach | Pfaffing Vöcklamarkt |
Neukirchen an der Vöckla |
Frankenburg war seit dem Jahr 16 nach Christus ein Teil der römischen Provinz Noricum. Um 600 wanderten Baiern aus dem Bereich Franken ein und rodeten das Gebiet im Hausruck. Etwa 1100 wurde von Rapoto von Julbach die namensgebende Frankenburg am Hofberg errichtet. Seit dem 12. Jahrhundert gehörte der Ort zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet.
Hans von Khevenhüller-Frankenburg kaufte 1581 von Kaiser Rudolf II. das Schloss Kammer sowie die Herrschaften Burg Kogl (wo die Khevenhüller 1750 das Schloss Kogl erbauten) und Frankenburg mit Schloss Frein, die zur „Grafschaft Frankenburg“ vereinigt wurden. Die Frankenburg am Hofberg wurde als Verwaltungssitz aufgegeben, und am 11. Juni 1621 wurde durch Kaiser Ferdinand II. das nahe gelegene Dorf Zwispallen (zuvor Zwischwalden) zum Markt Frankenburg erhoben.
Als im Mai 1625 – zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges – in Frankenburg ein römisch-katholischer Geistlicher eingesetzt werden sollte, kam es zum bewaffneten Aufstand der mehrheitlich protestantisch gesinnten Bürger und Bauern. Diese Rebellion wurde jedoch nach drei Tagen wieder aufgegeben, da der bayerische Statthalter Adam Graf von Herberstorff „Gnade“ versprach, falls die Aufständler ohne Wehr und Waffen zum Haushamerfeld kommen. Diese „Gnade“ war jedoch schrecklich: Herberstorff erschien in Begleitung einer starken Militäreinheit und erklärte die anwesenden Frankenburger für zum Tode verurteilt. 36 Ausschussmänner mussten paarweise um ihr Leben würfeln: Die eine Hälfte von ihnen wurde begnadigt, die andere fand den Tod durch den Strick. Dieses Frankenburger Würfelspiel war Auftakt zu den Oberösterreichischen Bauernkriegen. Karl Itzinger setzte diesem Ereignis in seinem Roman Das Blutgericht am Haushamerfeld ein literarisches Denkmal, seit 1925 werden sie alle zwei Jahre von etwa 400 Laiendarstellern auf der größten Naturfreilichtbühne Europas nachgespielt.
Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Die Khevenhüller verkauften damals die Herrschaften Kogl und Frankenburg an den Wiener Juristen Andreas Pausinger (1765–1818), der von Khevenhüller außerdem die Herrschaften Ungenach und Unterach am Attersee erwarb. 1816 wurde Pausinger durch König Maximilian I. Joseph von Bayern in den erblichen Adelsstand erhoben.[2] Nach dem Tod von Pausingers wurden seine Besitzungen in Frankenburg, Kogl, Ungenach und Unterach unter seinen Hinterbliebenen aufgeteilt. Als Erstgeborener erhielt Franz von Pausinger (1794–1850) Frankenburg, das er jedoch bereits 1828 an seinen Bruder Karl Johann (1795–1848) veräußerte, welcher bis 1834 auch die übrigen Anteile aufkaufte und damit Alleinbesitzer der Herrschaften wurde. Schloss Frein in Frankenburg war von 1810 bis 1848 im Besitz der Familie von Pausinger. Nach dem Tod des Karl Johann von Pausinger 1848 wurden die Besitzungen auf seine Kinder Karl Valentin, Felix und Julia aufgeteilt. Karl Valentin von Pausinger verkaufte die Herrschaft Frankenburg 1849 an Franz Schaupp, während sein Bruder Felix die Herrschaften Kogl und Unterach 1872 an den Industriellen Franz Mayr von Melnhof verkaufte.[2]
Seit 1918 gehört der Ort Frankenburg zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
In Frankenburg befindet sich auch das Innovationszentrum Vöcklatal.
Frankenburg liegt an der L509, der Frankenburger Straße. Es bestehen Postbusverbindungen nach Ried im Innkreis und Vöcklabruck. Durch letztere besteht Anschluss an die Westbahnstrecke und die Bahnhöfe Redl-Zipf und Vöcklabruck.
Der Gemeinderat hat 25 Mitglieder.
Bürgermeister von Freyn bis zur Eingemeindung 1861 waren:[8]
Bürgermeister von Hintersteining bis zur Eingemeindung 1861 waren:[8]
Bürgermeister von Hofberg bis zur Eingemeindung 1861 waren:[8]
Bürgermeister von Hofberg bis zur Eingemeindung 1861 waren:[8]
Bürgermeister von Frankenburg am Hausruck waren:[8]
Blasonierung: „Geteilt; blaues Herzschildchen mit goldenem Antiqua-Versalbuchstaben F; oben in Schwarz über goldenem Zwillings-Wellenbalken ein goldener, querliegender Eichenast mit zwei Blättern und einer aufrechten Eichel; unten in Rot ein silberner Polster mit goldenen Quasten an den vier Ecken und darauf liegendem schwarzen, goldverzierten Posthorn mit schwarzer, kreuzweise verschlungener Schnur.“[10]
Der Eichelzweig auf dem Wellenbalken ist das Stammwappen der Khevenhüller-Aichelberg, die fast drei Jahrhunderte lang bis 1810 im Besitz der Herrschaft Frankenburg waren. Das auf dem Kissen liegende Hifthorn (in der Verleihungsurkunde fälschlich als „Posthorn“ beschrieben) ist dem Wappen der ersten Gattin des Franz Christoph Khevenhüller, Barbara Teufel von Gundersdorf († 1634), entnommen. Familienwappen der beiden Eheleute auf der Aquarellmalerei, fol. 408/409 in der 1623/24 von Georg Moshamer verfassten Khevenhüller-Chronik. Der Herzschild an der „vornehmsten“ Stelle des Wappens ist als Ehrenbezeigung für Kaiser Ferdinand II. aufzufassen.
Frankenburg am Hausruck pflegt Partnerschaften mit:[11]
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