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deutscher Maler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Emil Schumacher (* 29. August 1912 in Hagen, Westfalen; † 4. Oktober 1999 in San José, Ibiza) war ein deutscher Maler und Vertreter des Informel.
Emil Schumacher wurde am 29. August 1912 als drittes Kind von Anna und Emil Schumacher in Hagen geboren. Von 1926 bis 1931 besuchte er die Oberrealschule in Hagen.
Schumacher studierte vom Wintersemester 1931/32 bis zum Ende des Wintersemesters 1933/1934 Werbegrafik an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Dortmund. Von 1935 bis 1939 war er als freier Maler tätig.
Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten wurde Schumacher wegen des Vorwurfs des „Kulturbolschewismus“ nicht in die Reichskammer der bildenden Künste aufgenommen. In den Kriegsjahren war er Technischer Zeichner in den Akkumulatoren-Werken, einem Hagener Rüstungsbetrieb. Im Jahr 1941 heiratete er Ursula Klapprott und Sohn Ulrich wurde geboren. Unmittelbar nach Kriegsende startet er einen Neubeginn als freier Künstler.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Schumacher mit kubistischen Landschaften, 1947 hatte er seine erste Einzelausstellung in dem von dem Architekten Rasch eingerichteten Studio für neue Kunst in Wuppertal und wurde Mitbegründer der Künstlervereinigung Junger Westen. 1948 erhielt er den Kunstpreis Junger Westen der Stadt Recklinghausen, im selben Jahr kaufte das Karl-Ernst-Osthaus-Museum Hagen zwei seiner Bilder, Stillleben und Stillleben mit Pilzen, an. In den 1950er Jahren entwickelte er Werke, die nur aus der Farbe lebten, ohne jegliches konstruktives Gerüst. Dominierendes Thema seiner Arbeiten sind die Eigenwertigkeit der Farbe und Farbmaterie.
1954 beteiligte sich Schumacher an der von Willem Sandberg im Stedelijk Museum, Amsterdam veranstalteten Ausstellung Deutsche Kunst nach 45, dabei wurde zum ersten Mal nach dem Krieg zeitgenössische Kunst aus Deutschland im Ausland gezeigt. Ab 1955 wurde Schumacher durch erste Ausstellungen und Preise bekannt; seine Teilnahme an der 29. Biennale von Venedig[1] 1961 sowie die Verleihung des Guggenheim Award (National Section) bereits 1958 dokumentieren seinen internationalen Durchbruch.
Im Jahr 1959 war Emil Schumacher Teilnehmer der documenta II in Kassel. Von 1958 bis 1960 hatte er eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg inne. Zwischen 1961 und 1972 war Emil Schumacher Vorstandsmitglied des Deutschen Künstlerbundes.[2] Von 1966 bis 1977 war er Professor an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe.
1964 war er mit drei großformatigen Bildern auf der documenta III und im Jahr 1977 auf der documenta 6 in Kassel vertreten. Heute hängen seine Arbeiten zwischen New York und München in vielen wichtigen Museen der Welt. Unter seinen zahlreichen Kunstwerken für den öffentlichen Raum finden sich u. a. großformatige Mosaikarbeiten für die U-Bahn-Station Colosseo in Rom. Er erhielt im Jahr 1982 den Rubenspreis der Stadt Siegen.[3]
Nach seinem Tod im Jahr 1999 fand Emil Schumacher die letzte Ruhe auf dem Hagener Remberg-Friedhof in einem Ehrengrab.
In seiner Heimatstadt Hagen entstand 2006 bis 2009 das Kunstquartier Hagen, welches das Osthaus Museum und – zu seinen Ehren – das neu gebaute Emil Schumacher Museum in einem Museumsensemble vereint. Im Juli 2006 begannen die Bauarbeiten für den Neubau sowie den Umbau und die Erweiterung des Osthaus Museums. Die Eröffnung wurde am 28. August 2009 gefeiert. Direktor des Emil Schumacher Museums ist seit 2021 der Kunsthistoriker Rouven Lotz, der bereits seit 2011 als Wissenschaftlicher Leiter mit dem Stifter des Museums und Sohn des Künstlers, Ulrich Schumacher (Kunsthistoriker), zusammenarbeitete und in seiner Nachfolge den künstlerischen Nachlass von Emil Schumacher betreut.
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