Saarlandmuseum
Museum in der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Saarlandmuseum ist ein Museum in der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken, das von der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz getragen wird. Es hat zurzeit drei Standorte mit jeweils verschiedenen Schwerpunkten.
Einer der Vorgänger des Museums war das Staatliche Museum Saarbrücken, das in der Weimarer Republik eine bedeutende Sammlung moderner Kunst aufgebaut hatte. Aus diesem Bestand wurde von den Nazis 1937 in der Aktion „Entartete Kunst“ eine große Zahl von Werken beschlagnahmt, viele davon vernichtet.[1]
Jankel Adler, Ernst Barlach, Fritz Bassler, Adolf Bauer-Saar (1896–1973), Max Beckmann, Walter Bernstein, Lajos Berthy, Peter August Böckstiegel, Hans Bögler, Georges Braque, Max Burchartz, Erich Buschle, Heinrich Campendonk, Marc Chagall, August Clüsserath, Marthel Conrad, Heinrich Maria Davringhausen, André Derain, Otto Dix, Raoul Dufy, Ewald Dülberg, Georg Ehrlich, Lyonel Feininger, Conrad Felixmüller, Roger-Noël-François André de la Fresnaye (1885–1925), Robert Genin, Ernst Germer, Otto Gleichmann, Fritz Grewenig (1891–1974), Marcel Gromaire, George Grosz, Charlie Hähnel (1913–1948), Erwin Hahs, Erich Heckel, Heinrich Hoerle, Karl Hofer, Alexej von Jawlensky, Edgar Jené, Wassily Kandinsky, Max Kaus, Ernst Ludwig Kirchner, Paul Klee, Oskar Kokoschka, Käthe Kollwitz, Bernhard Kretzschmar, Otto Lange, Henry Laurens (1885–1954), Fernand Leger, André Lurcat, Franz Marc, Ludwig Meidner, Günther Mesion, E. Meuse, Paula Modersohn-Becker, Amadeo Modigliani, Otto Müller, Edvard Munch, Heinrich Nauen, Fritz Nehmert, Arthur Nestle, Walter Neu, Emil Nolde, Wilfried Otto (1901–1989), Jules Pascin, Max Pechstein, Max Peiffer Watenphul, Pablo Picasso, Christian Rohlfs, Gaston Louis Roux (1904–1988), Edwin Scharff, Werner Schlenzig, Rudolf Schlichter, Karl Schmidt-Rottluff, Georg Scholz (1890–1945), Kurt Schwitters, Maria Uhden, Max Unold, Jacques Villon, Christoph Voll, Albert Weisgerber, Richard Wenzel und Fritz Zolnhofer.
Rudolf Bornschein, dem ersten Direktor der Modernen Galerie, ist der Aufbau einer Sammlung expressionistischer Kunst zu verdanken. Sein Nachfolger war Georg W. Költzsch dessen Engagement für das Informel die Sammlung in diese Richtung besonders prägte. Ihm folgte Ernst-Gerhard Güse[2] der bedeutende Ausstellungen zu den Werken von Jean Dubuffet, Giorgio Morandi und Arnulf Rainer zeigte und den bisherigen hohen Rang des Museums und seiner Sammlungen unterstrich.
Der ehemalige Direktor Ralph Melcher wurde im Oktober 2011 wegen grober Pflichtverletzung fristlos entlassen, nachdem die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen ihn wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder in die Wege geleitet hatte.[3] Kommissarischer Direktor des Museums war von Mai 2011 bis April 2013 der Kunsthistoriker und Generaldirektor des Weltkulturerbes Alte Völklinger Hütte Meinrad Maria Grewenig. Im Dezember 2013 wurde Roland Mönig neuer Direktor. Unter seiner Leitung wurde das Museum fertiggestellt und im November 2018 wiedereröffnet. Seit Juli 2020 leitet Andrea Jahn das Haus, nachdem Mönig im April an das Von-der-Heydt-Museum in Wuppertal gewechselt war.[4]
Das in der Saarbrücker Schlosskirche untergebrachte Museum zeigt sakrale Kunst vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Beachtenswert sind auch die barocken Fürstengräber und die farbenprächtigen Fenster von Georg Meistermann. Die Schlosskirche wurde 2004 modernisiert und mit einem neuen gläsernen Erschließungstrakt, der an der Südseite des Chores angebracht ist, mit der „Alten Sammlung“ im Kreisständehaus verbunden. Weiterhin nutzt die Hochschule für Musik Saar die Räumlichkeiten der Schlosskirche als ständige Spielstätte für musikalische Aufführungen. Im Kirchenschiff der Schlosskirche werden seit 2012 auch zeitgenössische Kunstausstellungen durchgeführt, so etwa von Roland Fischer und Eberhard Bosslet.
Die Alte Sammlung ist im Kreisständehaus neben dem Saarbrücker Schloss untergebracht und konzentriert sich auf Künstler des 16. bis 19. Jahrhunderts. Darunter sind niederländische Maler wie Abraham Mignon, Joos de Momper, Gillis van Coninxloo oder Johann Boumann mit Landschaftsbildern und Stillleben aus dem 16. und 17. Jahrhundert vertreten. Daneben sind aber auch regionale Künstler wie Johann Christian von Mannlich zu sehen. Die Sammlung ist thematisch nach verschiedenen Richtungen der Malerei gegliedert. Eine Präsentation von Silber- und Porzellanobjekten, Münzen, Miniaturen und Möbel ergänzen die Sammlung.
Der Bau der Modernen Galerie entstand nach Plänen des Architekten Hanns Schönecker zwischen 1965 und 1978 am Ufer der Saar neben dem Saarländischen Staatstheater. Zunächst standen drei miteinander verbundenen Pavillons zur Verfügung, ein vierter Pavillon wurde über Jahrzehnte geplant. 2007 begann eine von Skandalen geprägte Bauphase. Diese „wurde zum kulturpolitischen Desaster, die Kosten explodierten, es gab Fälle von Veruntreuung und Korruption, Entlassungen, eine aufgebrachte Bevölkerung und schließlich Baustopp.“[5] Nachdem das Projekt 2013 vom Architekturbüro Kuehn Malvezzi übernommen worden war, konnte der vierte Pavillon 2017 eröffnet werden.[6]
Die Moderne Galerie zeigt die Kunst vom 19. Jahrhundert bis hin zur Gegenwart. Zu den bedeutendsten Werkgruppen zählen Werke der Berliner Secession, des Expressionismus und der informellen Kunst. Die umfangreiche Grafische Sammlung besitzt rund 18.000 Arbeiten auf Papier. Zum Bestand gehört auch eine Sammlung mit Fotografien, die durch den Nachlass von Monika von Boch, einer Schülerin von Otto Steinert, ihr Profil erhält.[7] Weiterhin besitzt das Saarlandmuseum eine umfangreiche Sammlung mit Werken des Künstlers Alexander Archipenko. Zudem finden regelmäßig Wechselausstellungen mit moderner und zeitgenössischer Kunst statt.
Bereits in den 1960er Jahren wurde südlich der Modernen Galerie oberhalb des Willi-Graf-Ufers ein Skulpturengarten angelegt.
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