Elpersdorf bei Ansbach
Ortsteil der Stadt Ansbach Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Elpersdorf bei Ansbach (amtlich: Elpersdorf b.Ansbach,[2] fränkisch: Elbaschdorf[3]) ist ein Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[4] Die Gemarkung Elpersdorf hat eine Fläche von 13,576 km². Sie ist in 2209 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Fläche von 6145,56 m² haben.[5] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Dautenwinden, Dombach im Loch, Höfen, Höllmühle, Käferbach, Liegenbach, Mittelbach, Oberdombach, Windmühle und Wüstenbruck.[6]
Elpersdorf bei Ansbach Kreisfreie Stadt Ansbach | |
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Koordinaten: | 49° 17′ N, 10° 31′ O |
Höhe: | 493 m ü. NHN |
Einwohner: | 685 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 91522 |
Vorwahl: | 0981 |
Geografie
Das Pfarrdorf liegt auf der Europäischen Wasserscheide. Im Ort entspringt der Käferbach, ein linker Zufluss der Altmühl, nördlich des Dorfs das Geisengrundbächl, ein rechter Zufluss des Fürstengrabens, der rechts in den Onolzbach fließt. Im Osten schließt sich das Gewerbegebiet Ansbach-West an. 0,5 km im Nordwesten liegen die Schweizeräcker, 0,5 km im Süden liegt das Herbstfeld.
Unmittelbar nördlich des Ortes verläuft die Staatsstraße 1066. Sie führt nach Ansbach (3,5 km nordöstlich) bzw. über Windmühle nach Neunstetten (5 km südwestlich). Die Staatsstraße 2248 führt zur Anschlussstelle 51 der Bundesautobahn 6 (2,5 km südlich) und weiter nach Herrieden (5 km südlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Dautenwinden (1 km südlich), nach Dombach im Loch (1 km östlich) und nach Geisengrund (0,8 km nordöstlich).[7]
Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
9. Jahrhundert bis 1970er Jahre
Elpersdorf wurde wahrscheinlich im 9. Jahrhundert gegründet und unterstand zunächst dem St.-Gumbertus-Kloster Ansbach. 1288 wurde der Ort im Testament des Wolfram von Dornberg als „Eltwinsdorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Die Gründung geht auf einen Siedler namens Eltwin zurück.[8][9] 1331 kam der Ort an den Nürnberger Burggrafen Friedrich IV. Es wurden damit zunächst die Herren von Bruckberg belehnt und in deren Folge die Herren von Vestenberg.
Im Jahre 1426 wurde die örtliche St.-Laurentius-Kirche erstmals urkundlich erwähnt. Die Ursprünge der Kirche sind aber wohl deutlich älter. Zuerst handelte es sich um eine Filialkirche von St. Nikolaus (Schalkhausen). 1598 wurde sie zur Pfarrei erhoben.[10]
Im 16-Punkte-Bericht des Oberamtes Ansbach von 1684 wurden für Elpersdorf 12 Mannschaften verzeichnet: Alle Anwesen (3 Höfe, 8 Güter, 1 Häuslein) hatten das Hofkastenamt Ansbach als Grundherrn. Außerdem gab es noch das Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus.[11]
Auch gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Elpersdorf 12 Anwesen (3 Höfe, 8 Köblergüter, 1 Wirtschaft). Das Hochgericht, die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen übte weiterhin das Hofkastenamt Ansbach aus. Neben den Anwesen gab es noch kirchliche Gebäude (Kirche, Pfarrgut) und kommunale Gebäude (Schule, Hirtenhaus).[12][13][14] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[15]
1806 kam Elpersdorf an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 der Steuerdistrikt Elpersdorf gebildet, zu dem Aub, Dombach im Loch, Höfen, Höllmühle, Käferbach, Kurzendorf, Liegenbach, Mittelbach, Oberdautenwinden, Oberdombach, Unterdautenwinden, Windmühle und Wüstenbruck gehörten. Die Ruralgemeinde Elpersdorf entstand 1811[16] und war deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Ansbach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Ansbach (1919 in Finanzamt Ansbach umbenannt).[15]
Im Jahre 1833 stellten Dombach im Loch und Kurzendorf einen Antrag zur Gemeindebildung mit Bernhardswinden und Meinhardswinden aus der Gemeinde Brodswinden. Dieser wurde abgelehnt. Es folgten weitere Anträge, bis am 19. Oktober 1873 einer Umgemeindung von Kurzendorf nach Bernhardswinden stattgegeben wurde.[17] Von 1862 an gehörte Elpersdorf zum Bezirksamt Ansbach (1939 in Landkreis Ansbach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Ansbach, von 1870 bis 1879 war das Stadt- und Landgericht Ansbach zuständig, seit 1880 ist es das Amtsgericht Ansbach.[15] Die Gemeinde hatte 1964 eine Gebietsfläche von 13,578 km².[18]
1952 wurde der Gemeindename von Elpersdorf nach Elpersdorf bei Ansbach geändert.[19] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Elpersdorf samt zugehöriger Gemeindeteile am 1. Juli 1972 nach Ansbach eingemeindet.[20][21]
Baudenkmäler
- Laurentiusstraße 2: evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Laurentius mit Friedhof[22]
- Laurentiusstraße 3: Pfarrhof[22]
Bodendenkmäler
In der Gemarkung Elpersdorf gibt es zehn Bodendenkmäler.[22]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 708 | 733 | 788 | 813 | 787 | 797 | 822 | 700 | 742 | 780 | 788 | 769 | 753 | 733 | 734 | 774 | 804 | 799 | 792 | 1088 | 1158 | 1085 | 1084 | 1075 |
Häuser[23] | 142 | 139 | 140 | 139 | 142 | 150 | 163 | 198 | ||||||||||||||||
Quelle | [24] | [25] | [26] | [26] | [27] | [28] | [26] | [29] | [30] | [31] | [32] | [26] | [33] | [26] | [34] | [26] | [35] | [26] | [26] | [26] | [36] | [26] | [18] | [37] |
Gemeinde Elpersdorf
Ort Elpersdorf
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und Sitz der Pfarrei St. Laurentius (Elpersdorf bei Ansbach).[12] die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Ludwig (Ansbach) gepfarrt.[18]
Vereinsleben
- TSV Elpersdorf
- Freiwillige Feuerwehr Elpersdorf
- Schützenverein Frankenhöhe
- Obst- und Gartenbauverein
- Siedler- und Eigenheimervereinigung Elpersdorf
- Gesangverein Elpersdorf
- Militär- und Kriegerkameradschaft
Literatur
- Alexander Biernoth: 25 Jahre Eingemeindungen in die Stadt Ansbach. Ein Abriß der Ortsgeschichten von Bernhardswinden, Brodswinden, Claffheim, Elpersdorf, Hennenbach, Neuses und Schalkhausen. Ansbach 1997, OCLC 634417218.
- Johann Kaspar Bundschuh: Elpersdorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 6 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, OCLC 872378821, S. 69.
- Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 92.
- Georg Paul Hönn: Elpersdorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 328 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Karl Heinrich von Lang, Heinrich Christoph Büttner, Julius W. Schulz: Landgericht Ansbach (= Historische und statistische Beschreibung des Rezatkreises. Heft 1). Johann Lorenz Schmidmer, Nürnberg 1809, OCLC 258218676, S. 15 (Digitalisat).
- Konrad Rosenhauer u. a. (Hrsg.): Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf 1964, DNB 450093387, OCLC 17146040, S. 130–131.
- Gottfried Stieber: Elpersdorf. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC 231049377, S. 340–341 (Digitalisat).
Weblinks
Commons: Elpersdorf bei Ansbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Elpersdorf b.Ansbach in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 3. September 2021.
- Elpersdorf b.Ansbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 15. September 2019.
- Elpersdorf b.Ansbach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 17. März 2025.
Fußnoten
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