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lombardischer Historiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Egon Caesar Conte Corti alle Catene, ab 1919 Egon Caesar Corti[1][2] (* 2. April 1886 in Agram, heute Zagreb, Kroatien; † 17. September 1953 in Klagenfurt) war ein österreichischer Offizier, Historiker und Schriftsteller. Er galt zeitweise als Bestsellerautor.
Corti stammte aus einem alten lombardischen Adelsgeschlecht, das sich bei der Vereinigung Italiens auf die österreichische Seite gestellt hatte. Sein Vater war der spätere k.u.k. Feldmarschalleutnant Hugo Conte Corti (1851–1916), dessen Vater Franz Conte Corti (1803–1890) ebenfalls k.u.k. Feldmarschalleutnant gewesen war. Die Mutter Olga (geb. Müller) kam aus großbürgerlicher Familie. Auch Corti selbst schlug die Laufbahn eines Berufsoffiziers ein. Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg wurde er 1918 aus der Armee verabschiedet.
Auf der Suche nach einem Broterwerb fing Corti an, biographische Arbeiten zu verfassen. Dabei kam ihm die Möglichkeit, an der Universität Wien unter den Auspizien des Historikers Heinrich Srbik arbeiten zu können, sehr zugute. Er verfasste Biographien zur Geschichte des 19. Jahrhunderts und galt seit der Zwischenkriegszeit als Spezialist für biographische Werke über Persönlichkeiten aus der europäischen Hocharistokratie. Corti war, wie auch in seinem umfangreichen Werk ersichtlich, zutiefst monarchistisch orientiert. Cortis Bücher und Biographien heben sich heute noch von anderen Werken ähnlicher Art in spezifischer Weise ab: einerseits enthalten sie zahlreiche Originalaussagen von Zeitzeugen, die zu Cortis Zeit noch lebten. Andererseits beinhalten die Werke historisch einzigartige Quellen: verschiedene adelige und hochadelige Häuser gewährten Conte Corti – als einzigem Autor und ihresgleichen, weil ebenfalls adelig – Zugang zu ihren geheimen Privatarchiven, die mittlerweile wieder verschlossen sind bzw. von denen einige im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden.
Obwohl Monarchist wurde er Mitglied des 1937 gegründeten „Volksbunds“, der als Tarnorganisation für die zu diesem Zeitpunkt illegale NSDAP in Österreich diente.[3] Nach dem Anschluss Österreichs 1938 an das Deutsche Reich beteiligte sich Corti mit einem Beitrag am Bekenntnisbuch österreichischer Dichter, das vom Bund deutscher Schriftsteller Österreichs herausgegeben wurde.[4] Ein Beitrittsgesuch Cortis in die NSDAP wurde mit Verweis auf seine „nicht arisch - nicht jüdische“ Ehefrau Gertrud Mautner Markhof, Zwillingsschwester des sogenannten „Senf-Tegethoff“ Manfred Mautner-Markhof sen., von der er sich nicht trennen wollte, abgelehnt.[5][3][6]
Der einzige dieser Ehe entsprungene Sohn Ferrante (* 9. Februar 1925; † Dezember 1944, vermisst im Zweiten Weltkrieg) wurde 1940 als 15-Jähriger verhaftet und tagelang von der Gestapo unter dem Vorwurf verhört, er habe gegen die Nationalsozialisten konspiriert. Im späteren Verlauf des Krieges wurde Ferrante Corti einem Strafbataillon zugewiesen.
Corti nahm der Tod seines Sohnes den Lebenswillen. Er starb im September 1953, wenige Monate vor seiner Frau.
An seinem Wohnhaus am Wiener Franziskanerplatz 1 findet sich eine Gedenktafel. Im Jahr 1960 wurde in Wien-Donaustadt (22. Bezirk) die Cortigasse nach ihm benannt.
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