Deutsche Gesellschaft (Verein)
Verein, der die Teilung Deutschlands zu überwinden hilft, das Miteinander in Deutschland und Europa fördert sowie Vorurteile abzubauen hilft. Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Verein, der die Teilung Deutschlands zu überwinden hilft, das Miteinander in Deutschland und Europa fördert sowie Vorurteile abzubauen hilft. Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Deutsche Gesellschaft e. V. ist ein eingetragener überparteilicher Bürgerverein zur Förderung politischer, kultureller und sozialer Beziehungen in Deutschland und Europa.
Deutsche Gesellschaft e. V. | |
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Rechtsform | eingetragener Verein |
Gründung | 12. Januar 1990 |
Gründer | Eberhard Diepgen, Walter Rasch, Johannes Rau, Peter Brandt, Helga Schubert, Konrad Weiß, Walter Höllerer, Andreas H. Apelt, Hans Arnold, Egon Bahr, Wolfgang Beitz, Klaus von Bismarck, Bärbel Bohley, Willy Brandt, Günter de Bruyn, Horst Ehmke, Rainer Eppelmann, Hans-Jürgen Fischbeck, Gottfried Forck, Götz Friedrich, Ludwig Güttler, Carlo Jordan, Harry Kupfer, Wolfgang Mattheuer, Lothar de Maizière, Armin Mueller-Stahl, Heiner Müller, Elmar Pieroth, Eva Quistorp, Jens Reich, Luise Rinser, Alexander von Stahl, Karlheinz Steinmüller, Detlef Stronk, Hans Süssmuth, Klaus Sühl, Christian Tietze, Bernhard Töpfer, Martin Walser, Günter Tembrock |
Sitz | Berlin |
Zweck | Förderung politischer, kultureller und sozialer Beziehungen |
Vorsitz | Niels Annen, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär Sabine Bergmann-Pohl, Bundesministerin a. D., Präsidentin der Volkskammer a. D. |
Website | deutsche-gesellschaft-ev.de |
1983 versuchten die späteren Gründungsmitglieder um Peter Brandt, eine deutsch-deutsche Freundschaftsgesellschaft zu initiieren. Der Versuch scheiterte an ideologischen Ängsten der SED-Funktionäre. Das änderte sich im Herbst 1989 zur Zeit der Montagsdemonstrationen. Innerhalb weniger Monate ließen sich Vertreter der Oppositionsgruppen und viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens der DDR für die Idee gewinnen. Im Dezember 1989 wurde die gemeinsame Satzung erarbeitet. Das Kuratorium konstituierte sich am 12. Januar 1990. Gründungsmitglieder waren der Rechtsanwalt Jürgen Graalfs, Jürgen Tietze (Neues Forum), Willy Brandt, Günter de Bruyn, Lothar de Maizière, Armin Mueller-Stahl, Heiner Müller, Johannes Rau, Jens Reich, Bärbel Bohley, Rainer Eppelmann, Andreas H. Apelt, Elmar Pieroth und Martin Walser. Beim Gründungsakt in der Berliner Nikolaikirche am nächsten Tag sprachen u. a. Konrad Weiß, Helga Schubert und Eberhard Diepgen.[1][2]
Wenige Wochen später kam es zum ersten deutsch-deutschen Jugendaustausch. Im Sommer 1990 konnten zweitausend Jugendliche zu Gastfamilien im jeweils anderen Teil Deutschlands vermittelt werden. Zu den Schwerpunkten der politischen Bildungsarbeit zählten alsbald auch Seminare und Konferenzen zur Einführung der Wirtschafts- und Währungsunion und zu den Auswirkungen des Einigungsvertrages. Bereits ab Januar 1990 wurde diskutiert, welche Beiträge zur Rettung von Kulturgütern in den neuen Ländern geleistet werden konnten.[1][3]
Die Geschäftsstelle hat ihren Sitz in der Mauerstraße in Berlin. Mit über 700 Veranstaltungen jährlich gehört die Deutsche Gesellschaft e. V. zu den aktivsten überparteilichen Akteuren im Bereich der politischen Bildung. Sie ist bundesweit und in mehr als 20 europäischen Staaten aktiv. In Kooperation mit Bundes- und Landesministerien, der Bundeszentrale bzw. den Landeszentralen für politische Bildung, der Europäischen Kommission oder mit Stiftungen und Verbänden werden v. a. Workshops, Vorträge, Seminare, Konferenzen, Zeitzeugengespräche und Studienreisen durchgeführt. Mit wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen beteiligt sich die Deutsche Gesellschaft e. V. an wichtigen gesellschaftlichen Debatten. Studienreisen und Austauschprogramme werden vor allem vom Bildungswerk Sachsen der Deutschen Gesellschaft e. V. veranstaltet.
„Wenn es Ihren Verein nicht schon gäbe, man müsste ihn heute erfinden.“[4] Mit diesen Worten dankte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier der Deutschen Gesellschaft e. V. am 14. Januar 2020 bei einer Festveranstaltung zum 30-jährigen Jubiläum des Vereins.
Unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft e. V. haben sich die Freundeskreise Schlösser und Gärten gebildet, bislang für Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Zu ihrem Programm gehören Vortragsabende und Exkursionen und gleichnamige Schriftenreihen mit inzwischen über 180 Titeln, auch über die Neumark und über Pommern.[6]
Seit 2005 vergibt die Deutsche Gesellschaft e. V. jährlich am 9. November den Preis für Verdienste um die deutsche und europäische Verständigung.[8]
Die Deutsche Gesellschaft e. V. ist Mitglied im Netzwerk Europäische Bewegung[9] und Kooperationspartner des Verbands der Geschichtslehrer[10]. Über den Vorstandsbevollmächtigten wird der Verein im Kunst- und Kulturverein Rheinsberg[11], im Stiftungsrat des DDR-Museums Pforzheim[12] und im Verein Gegen Vergessen für Demokratie[13] vertreten.
Mit dem Deutschen Nationalpreis würdigte die Deutsche Nationalstiftung am 17. Juni 2008 das jahrelange Engagement der Gesellschaft für die Errichtung eines Freiheits- und Einheitsdenkmals, das an die Friedliche Revolution und die deutsche Wiedervereinigung erinnern soll.[14]
Am 7. November 2019 wurde die Deutsche Gesellschaft e. V. mit dem Europäischen Kulturmarken-Award 2019 in der Kategorie Europäisches Bildungsprogramm des Jahres 2019 ausgezeichnet. Der Verein erhielt den Preis für sein Projekt „Erbe, Tradition, Moderne: Europäischer Kultur- und Wissenstransfer durch Wandergesellen“.[15]
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