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deutscher Publizist und Historiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Herbert Ammon (* 1943 in Brieg, Schlesien) ist ein deutscher Publizist, Historiker und Studienrat a. D., der vor allem mit dem Buch Die Linke und die nationale Frage bekannt wurde, das er 1981 zusammen mit Peter Brandt herausgab.
Ammon besuchte von 1953 bis 1962 das humanistische Neue Gymnasium Nürnberg. Er studierte als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes an der Ludwig-Maximilians-Universität München, als Fulbright-Stipendiat an der Tulane University in New Orleans sowie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen. 1966/67 lehrte er an der Dillard University in New Orleans, einem hauptsächlich von Afro-Amerikanern besuchten College. Nach den Staatsexamina (Geschichte, Englisch, Sozialkunde) unterrichtete er zunächst an einem bayerischen Gymnasium. Von 1975 bis 2003 war Ammon als Dozent für Geschichte und Soziologie am Studienkolleg für ausländische Studierende der FU Berlin tätig.
In den 1980er Jahren engagierte er sich in der damaligen Friedensbewegung, u. a. als Repräsentant des „Offenen Briefes“ des DDR-Regimekritikers Robert Havemann an den sowjetischen Staats- und Parteichef Leonid Breschnew. In seinen Publikationen, z. T. in Kooperation mit Peter Brandt und Theodor Schweisfurth, betonte er in der Debatte um die Stationierung von neuen atomaren Mittelstreckenraketen („Nachrüstung“) und der militärstrategischen Abschreckungsdoktrinen die Relevanz der in den Blockstrukturen konservierten „Deutschen Frage“ für den Frieden in Europa. Seine Kontakte zur unabhängigen Friedensbewegung in der DDR trugen ihm ein bis zum Mauerfall währendes Einreiseverbot in die DDR ein. Nichtsdestoweniger blieb die – über den kanadischen Friedensforscher Hans Sinn (Peace Brigades International [PBI])[1] vermittelte – Verbindung zu Aktivisten wie Christian Dietrich, Edelbert Richter und Stephan Bickhardt bestehen.[2][3][4][5] Bis zu dessen Auflösung Anfang der 1990er Jahre gehörte Ammon dem Politischen Club Berlin (Arbeitskreis für Europäische Zusammenarbeit e. V.) an.
Ammon veröffentlichte zahlreiche Artikel und Rezensionen zur Zeitgeschichte,[6] zur „Linken und der nationalen Frage“, zur Erinnerungskultur,[7][8][9] zur Geschichte der Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg sowie Aufsätze zur europäischen und amerikanischen Geschichte.[10][11][12] Hervorzuheben sind Aufsätze zur Geschichte des deutschen Widerstands gegen den Nationalsozialismus.[13][14][15][16][17][18][19] Seine Beiträge erschienen u. a. im Deutschland Archiv, in der Neuen Gesellschaft, in Das Argument, im Merkur, in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, in Die Welt sowie in den Zeitschriften Wir selbst und Kommune. Er ist Autor der Wochenzeitung Junge Freiheit. Seit 2006 erscheinen seine Aufsätze und Rezensionen vor allem in der online-Zeitschrift Iablis: Jahrbuch für europäische Prozesse.[20] Ammon ist ständiger Autor des von seinem langjährigen Partner und Ko-Autor Peter Brandt begründeten, seit Januar 2020 von Gunter Weißgerber herausgegebenen online-Magazins Globkult[21] und Gastautor der Achse des Guten[22]. Seine Publikationen erscheinen regelmäßig auf The European.
Ammon ist Mitgründer und Mitglied im Kuratorium der Deutschen Gesellschaft e. V. zur Förderung politischer, kultureller und sozialer Beziehungen in Europa. Er ist Mitglied im Kondylis-Institut für Kulturanalyse und Alterationsforschung (Kondiaf) und Mitunterzeichner der von Vera Lengsfeld initiierten Gemeinsamen Erklärung 2018, in der eine Beschädigung Deutschlands „durch illegale Masseneinwanderung“ befürchtet wird. Ammon lebt in Berlin.
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