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Citrullin
organische Verbindung, Naturstoff, nicht proteinogene Aminosäure Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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L-(+)-Citrullin ist eine nicht-proteinogene α-Aminosäure, die von Pflanzen und Tieren produziert wird. Citrullin ist nach der Wassermelone (Citrullus lanatus) benannt, in der es konzentriert enthalten ist. Es kommt entsprechend auch in anderen Kürbisgewächsen gehäuft vor.[4][5]
Citrullin ist ein Homologes von L-Homocitrullin,[6] das sich von L-Lysin durch Carbamoylierung ableitet.
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Enantiomere
Citrullin besitzt ein Stereozentrum, somit existieren zwei chirale Enantiomere.
Wenn in diesem Artikel oder in der wissenschaftlichen Literatur der Begriff „Citrullin“ ohne jeden Zusatz gebraucht wird, ist stets L-(+)-Citrullin gemeint.
| Enantiomere von Citrullin | ||
| Name | L-(+)-Citrullin | D-(–)-Citrullin |
| Andere Namen | (S)-Citrullin | (R)-Citrullin |
| Strukturformel | ||
| CAS-Nummer | 372-75-8 | 13594-51-9 |
| 627-77-0 (Racemat) | ||
| EG-Nummer | 206-759-6 | – |
| 211-012-2 (Racemat) | ||
| ECHA-Infocard | 100.006.145 | – |
| 100.010.012 (Racemat) | ||
| PubChem | 9750 | 637599 |
| 833 (Racemat) | ||
| DrugBank | DB00155 | − |
| − (Racemat) | ||
| Wikidata | Q408641 | Q27077003 |
| Q27102910 (Racemat) | ||
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Vorkommen
Es ist ein Zwischenprodukt des Harnstoffzyklus. Es entsteht normalerweise aus L-Ornithin und Carbamoylphosphat unter Abspaltung seines Phosphatrestes durch die Ornithin-Carbamoyl-Transferase. Es reagiert dann unter Spaltung von Adenosintriphosphat weiter mit L-Aspartat (Anion der Asparaginsäure) zu L-Argininosuccinat (Enzym: Argininosuccinat-Synthetase). Aspartat entsteht durch Transaminierung von Oxalacetat und schleust so eine der zwei für den produzierten Harnstoff benötigten Aminogruppen in den Harnstoffzyklus ein. Die andere stammt vom Carbamoylphosphat.
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Physiologie
Citrullin wird vom Menschen vermehrt mit dem Urin ausgeschieden, wenn er unter sogenanntem nitrosativen Stress leidet. Nitrosativer Stress ist eine endogene Belastung im Körper des Menschen durch das Stickstoffmonoxid-Radikal. Im Harnstoffzyklus reagiert dann vermehrt Arginin mit Sauerstoff. Diese Reaktion wird enzymatisch durch NO-Synthasen katalysiert. Über das Zwischenprodukt N-Hydroxyarginin entstehen Citrullin und Stickstoffmonoxid.[7] Daher wird Citrullin als Marker für nitrosativen Stress in der medizinischen Diagnostik benutzt.[8]
Citrullinierung
Als Citrullinierung wird die enzymatische Umwandlung von Arginin in Citrullin bezeichnet. Peptidylarginin-Deiminasen (PAD) katalysieren diese posttranslationale Modifikation, die an bestimmten Proteinen und Peptiden stattfindet. Diese citrullinierten Proteine bzw. Peptide können vom Immunsystem als körperfremd angesehen und durch Antikörper angegriffen werden.[9] Citrullinierte Peptide spielen bei der Pathogenese der rheumatoiden Arthritis eine wichtige Rolle.[10][11]
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Weblinks
Commons: Citrullin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikibooks: Harnstoffzyklus – Lern- und Lehrmaterialien
Einzelnachweise
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