Citronellol

organische Verbindung, Naturstoff, Duftstoff Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Citronellol

Citronellol, 3,7-Dimethyloct-6-en-1-ol, ist ein acyclischer Terpinol mit der Summenformel C10H20O und ist ein Isomer des Rhodinols.

Schnelle Fakten Strukturformel, Allgemeines ...
Strukturformel
Strukturformel der Citronellol-Enantiomeren
Strukturformel ohne Angabe zur Stereochemie
Allgemeines
Name Citronellol
Andere Namen
  • 3,7-Dimethyloct-6-en-1-ol
  • β-Citronellol
  • CITRONELLOL (INCI)[1]
Summenformel C10H20O
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit[2] mit rosenartigem Geruch[3]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 203-375-0
ECHA-InfoCard 100.003.069
PubChem 8842
ChemSpider 13850135
Wikidata Q27122080
Eigenschaften
Molare Masse 156,27 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[2]

Dichte

0,86 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

<–20 °C[2]

Siedepunkt

224–224,5 °C[3]

Dampfdruck

< 1 hPa (20 °C)[2]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser,[2] mischbar mit Ethanol[4]

Brechungsindex

1,462 (20 °C)[5]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 315317319
P: 280302+352333+313337+313[2]
Toxikologische Daten

3450 mg·kg−1 (LD50, Ratte, oral)[6]

Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0°C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C
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Isomere

Die Verbindung enthält ein Stereozentrum, so dass zwei Enantiomere existieren. Sie treten als farblose bis hellgelbe Flüssigkeiten auf, die sich hinsichtlich des Geruchs unterscheiden. (R)-Citronellol hat den Geruch von Citronellöl, (S)-Citronellol riecht nach Geraniumöl.[7]

Isomere von Citronellol
Name (R)-Citronellol(S)-Citronellol
Andere Namen (+)-Citronellol
D-Citronellol
(−)-Citronellol
L-Citronellol
Strukturformel
CAS-Nummer 1117-61-97540-51-4
106-22-9 (unspez.)
EG-Nummer 214-250-5231-415-7
203-375-0 (unspez.)
ECHA-Infocard 100.012.955100.028.560
100.003.069 (unspez.)
PubChem 1019777793
8842 (unspez.)
Wikidata Q418813Q27105229
Q27122080 (unspez.)

Vorkommen

Die beiden Enantiomeren treten in der Natur in der Regel als Gemisch auf[8] und kommen u. a. in hohen Konzentrationen in den Ölen von Eukalyptus (Eucalyptus citriodora, Eucalyptus globulus),[9] Basilikum (Ocimum basilicum),[9] Ingwer (Zingiber officinale),[9] Echter Katzenminze (Nepeta cataria)[9] und Koriander (Coriandrum sativum)[9] vor. (S)-Citronellol/L-Citronellol ist ein natürlicher Bestandteil von Rosen- und Geranium- und Pelargonien-Öl (Pelargonium graveolens).[10][8][11] (R)-Citronellol/D-Citronellol tritt in Citronellölen aus Boronia citriodora,[8] in Zitroneneukalyptus,[8] Zitronengras,[12] Zitronenstrauch (Aloysia citrodora),[13] im Sadebaum (Juniperus sabina)[14] und im Drüsen-Sekret von Alligatoren (hier auch Yacarol genannt)[10] auf.

Darstellung und Gewinnung

Eine frühe Synthese geht vom Citral aus, welches mittels Platinoxidkatalyse reduziert wird.[15]

Eigenschaften

Es ist eine Flüssigkeit, die bei einem Druck von 13 hPa bei 109–111 °C siedet. Ihre Dichte beträgt 0,86 Gramm pro Kubikzentimeter. In Wasser ist es unlöslich, mit Alkohol ist es mischbar. Der Flammpunkt liegt bei 107 °C, die Zündtemperatur bei 240 °C.[2] Die partielle Oxidation des primären Alkohols (R)-Citronellol führt zu dem Terpen (R)-Citronellal, einem Aldehyd.

Verwendung

Citronellol wird als Duftstoff[16] in Deo-Produkten, Waschmitteln und Mückenspray eingesetzt.[12] Es ist seit 1954 ein duftgebender Bestandteil des tschechischen Rasierwassers Pitralon F – voda po holení, das bis heute in unveränderter Zusammensetzung produziert wird.

Sicherheitshinweise

Citronellol ist reizend und umweltgefährdend. Der orale LD50-Wert für eine Ratte beträgt 3450 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht.

Siehe auch

Einzelnachweise

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