deutscher Dichter Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Abraham Peter Carl Siebel (geboren am 13. Januar 1836 in Barmen; gestorben am 9. Mai 1868 in Elberfeld[1]) war ein deutscher Kaufmann, Dichter und Freund von Karl Marx und Friedrich Engels. Seine Pseudonyme waren Emil Thilva[2] und Julius Morton.[3]
Carl Siebel war der Sohn des Litzenfabrikanten Karl August Siebel (1805–1888) und von Emilia (Emilie) Kampermann (1812–1878). Nach Unterricht durch einen Privatlehrer besuchte er die Barmer Stadtschule und danach eine höhere Schule in Rheydt. 1850 bestimmte sein Vater, dass er Lehrling in der väterlichen Firma „Abraham Siebel & Sohn“ sein sollte. Dem Beruf war er nicht sehr zugetan und wandte sich deshalb der Poesie zu. Seine Freunde waren Emil Rittershaus und Hugo Oelbermann. Diese hatten zusammen den „Wupperbund“ gegründet. Später gehörte er dem „Sonntagskränzchen“ von Friedrich Roeber an.
Ab 1852 stand Siebel in Verbindung mit dem Morgenblatt für gebildete Leser und ihrem Redakteur Hermann Hauff. Von 1853 bis 1866 korrespondierte Siebel mit Wolfgang Müller von Königswinter. Zwischen 1854 und 1858 schrieb er elf Briefe an Nikolaus Hocker.
Zwischen 1856 und 1859 war er längere Zeit auf Reisen in Berlin und Manchester, wo er Friedrich Engels[4] und Wilhelm Wolff kennenlernte. Im Mai sollte Siebel sich als Garde-Kriegsreservist in Wesel melden.[5] Er beteiligte sich an der Schiller-Feier in Manchester am 11. November 1859 mit dem Gedicht „Epilog“.[6] 1860 kehrte er in seine Heimat zurück, um am 14. November 1860 zu heiraten. Seine Frau wurde Eleonora Augusta Christina Reinhilda (Reinhilde) Freiin von Hurter (1842–1880). Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: Emilie Maria Siebel (geb. 1862), Anna Reinhilde Siebel (geb. 25. August 1863) und Carl Reinhold Siebel (geb. 17. August 1867).
Der Dichter Eduard Mörike äußerte sich in einem Brief an Karl von Grüneisen vom 17. November 1860 negativ über die Qualität seiner „Gedichte“ (2. Auflage 1859).[7] Im April 1861 besuchte Karl Marx ihn in Elberfeld.[8] Siebel gründete 1864 eine Sektion der Internationalen Arbeiterassoziation in Barmen.[9]
Wegen eines Brustleidens reiste er 1866 und 1867 zur Heilung nach Funchal auf der Insel Madeira. Carl Siebel unterstützte Karl Marx durch Rezensionen bei der Bekanntmachung von Marx’ Das Kapital. Kurz nach seiner Rückkehr von Madeira verstarb er in Elberfeld an Schwindsucht. Er wurde auf dem Friedhof Bartholomäusstraße in Barmen begraben.[10][11]
Johann Victor Bredt nannte ihn einen „Dichter von Gottes Gnaden“,[12] während Friedrich Engels in einem Brief an Jenny Marx vom 22. Dezember 1859 es so zusammenfasste: „Da lob’ ich mir doch den Siebel, der zwar ein grundschlechter Poet ist, aber der auch weiß, daß er durch und durch Humbug ist und nur verlangt, man soll ihm das Reklamehandwerk als ein heutzutage nötiges procédé erlauben, indem er ohne dies gar nichts wäre.“.[13]
Aus dem Jahr 1865 sind vier Briefe von Siebel an Wilhelm Jordan überliefert. Zwei Briefe an Gottfried Kinkel befinden sich im Kinkel-Nachass, zwei Briefe an Karl Gutzkow werden in Frankfurt verwahrt und ein Brief an Paul Heyse in der Münchener Staatsbibliothek.
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