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Die österreichische Bundesregierung Kreisky I wurde nach der Nationalratswahl vom 1. März 1970 gebildet, bei der die SPÖ die ÖVP überflügelt hatte, ohne die absolute Mandatsmehrheit zu erreichen. Bruno Kreisky gelang es gegen die Zusage, das Wahlrecht minderheitenfreundlich zu ändern, die wohlwollende Duldung seiner Minderheitsregierung (der bis dahin ersten in der Geschichte der Zweiten Republik), die die ÖVP-Alleinregierung Klaus II ablösen sollte, durch die FPÖ zu erreichen. Mit diesem Kabinett begannen 13 Jahre, in denen die SPÖ mit Kreisky an der Spitze die Bundesregierung allein führte. Die ÖVP, die seit 1945 alle Bundeskanzler gestellt hatte, ging in Opposition und blieb dies bis 1987.
Bundesregierung Kreisky I | |
---|---|
13. Regierung der Zweiten Republik | |
Bundeskanzler | Bruno Kreisky |
Wahl | Nationalratswahl 1970 |
Legislaturperiode | XII. |
Ernannt durch | Bundespräsident Franz Jonas |
Bildung | 21. April 1970 |
Ende | 4. November 1971 |
Dauer | 1 Jahr und 197 Tage |
Vorgänger | Bundesregierung Klaus II |
Nachfolger | Bundesregierung Kreisky II |
Zusammensetzung | |
Partei(en) | SPÖ (Minderheitsregierung) |
Repräsentation | |
Nationalrat | 81/165 |
Bundespräsident Franz Jonas ernannte das Kabinett am 21. April 1970. Es wurde kritisiert, dass fast ein Drittel der Regierung aus ehemaligen Nationalsozialisten bestand.[1][2] Johann Öllinger, ein ehemaliger SS-Untersturmführer, trat vier Wochen nach seiner Ernennung freiwillig und nur aus Krankheitsgründen von seinem Amt als Landwirtschaftsminister zurück[3] und wurde durch das ehemalige NSDAP-Mitglied Oskar Weihs ersetzt.
Im Herbst 1971 bewirkte das Kabinett, nach bereits geändertem Wahlrecht, Neuwahlen, die der SPÖ nunmehr die absolute Mandatsmehrheit brachten. Daher trat das Kabinett Kreisky I am 19. Oktober 1971 zurück und wurde vom Bundespräsidenten bis zur Ernennung des zweiten Kabinetts Kreisky am 4. November 1971 mit der Fortführung der Geschäfte betraut.
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