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Stadtteil Hamburgs im Bezirk Bergedorf Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bergedorf ist ein Stadtteil im gleichnamigen Bezirk in Hamburg. Der Stadtteil bildet das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Bezirks.
Bergedorf Stadtteil von Hamburg | |
---|---|
Koordinaten | 53° 29′ 17″ N, 10° 12′ 45″ O |
Höhe | 2 m ü. NHN |
Fläche | 10,3 km² |
Einwohner | 37.573 (31. Dez. 2023) |
Bevölkerungsdichte | 3648 Einwohner/km² |
Postleitzahl | 21029–21039 |
Vorwahl | 040 |
Bezirk | Bergedorf |
Verkehrsanbindung | |
Autobahn | |
Bundesstraße | |
Regionalbahn | |
S-Bahn Hamburg | |
Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein |
Bergedorf liegt im Südosten Hamburgs, unmittelbar an der Landesgrenze zum schleswig-holsteinischen Wentorf und Reinbek. Der Stadtteil wird von der Bille durchflossen und liegt am bzw. teilweise auf dem Geestrücken am Elbe-Urstromtal.
Der heutige Stadtteil umfasst weitestgehend das Gebiet der ehemals selbstständigen Stadt Bergedorf. Lediglich die westlich der Bille gelegenen Gebiete Nettelnburg, Neuallermöhe-Ost und Bergedorf-West gehörten seinerzeit nicht zum Stadtgebiet.
Zum 1. Januar 2011 wurde die ab 1982 entstandene Neubausiedlung Neu-Allermöhe Ost dem neu gebildeten Stadtteil Neuallermöhe zugeordnet. Zugleich wurde die Grenze zum südlich von Bergedorf gelegenen Stadtteil Allermöhe entlang der Bundesautobahn 25 begradigt und dabei die Siedlung Alt-Nettelnburg Bergedorf zugeordnet und eine geringfügige Änderung der Grenze zum westlich gelegenen Billwerder vorgenommen.
Der Name bezieht sich auf die Lage am Geesthang und den Höhenunterschied zu den benachbarten flachen Vier- und Marschlanden, obgleich Bergedorf genau genommen an keinem Berg liegt. Die sächsischen Siedler, die hier vermutlich bereits vor dem Jahr 1000 lebten, wurden Berger genannt. Im Laufe der Geschichte wurden für das Städtchen verschiedene Abwandlungen der Bezeichnung verwendet, so um 1162 Bergidorpe, auch Bergirdorpe und Bergerdorp[1], 1275 Berjerdorp und 1349 Berghdorpe.[2]
1162 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung des Ortes. 1275 stieg der Ort zur Stadt auf. Die längste Zeit ihres Bestehens – von 1420 bis 1867 – stand sie unter beiderstädtischer Verwaltung Hamburgs und Lübecks, ab 1868 zählte es als Gemeinde zu Hamburg. Im Rahmen des Groß-Hamburg-Gesetzes wurde Bergedorf 1938 eingemeindet und zu einem von vielen Hamburger Stadtteilen.
Das durchschnittliche Einkommen je Steuerpflichtigen beträgt in Bergedorf 35.049 Euro jährlich (2013), der Hamburger Gesamtdurchschnitt liegt bei 39.054 Euro.[7]
Für die Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft gehört Bergedorf zum Wahlkreis Bergedorf. Die Bürgerschaftswahlen 2020, 2015, 2011, 2008, 2004, 2001 und 1997 führten zu folgenden Ergebnissen:
Bürgerschaftswahl | SPD | Grüne 1) | CDU | Linke 2) | AfD | FDP | Übrige |
---|---|---|---|---|---|---|---|
2020 | 39,2 % | 22,8 % | 10,3 % | 9,0 % | 6,7 % | 4,3 % | 7,7 % |
2015 | 48,7 % | 12,1 % | 13,2 % | 8,1 % | 6,8 % | 6,6 % | 4,6 % |
2011 | 50,0 % | 11,1 % | 20,0 % | 6,8 % | – | 5,2 % | 6,0 % |
2008 | 36,3 % | % | 9,440,4 % | 7,4 % | – | 3,7 % | 2,7 % |
2004 | 34,0 % | 11,3 % | 44,4 % | – | – | 2,6 % | 7,8 % |
2001 | 39,9 % | % | 8,025,1 % | 0,3 % | – | 4,0 % | 22,7 % 3 |
1997 | 39,0 % | 13,9 % | 27,6 % | 0,5 % | – | 2,7 % | 16,3 % 4 |
Bei den Wahlen zur Bezirksversammlung ist der Stadtteil auf die Wahlkreise „Lohbrügge III / Bergedorf I“ und „Bergedorf II“ aufgeteilt. Bei Bundestagswahlen zählt Bergedorf zum Bundestagswahlkreis Hamburg-Bergedorf – Harburg.
Das Bergedorfer Gehölz ist ein rund zwei Quadratkilometer großer Wald zwischen dem Hamburger Stadtteil Bergedorf und der holsteinischen Gemeinde Wentorf.
Ehemalige Friedhöfe in Bergedorf:
Die Arbeitsgemeinschaft Geesthachter Eisenbahn e. V. unterhält an sechs Wochenenden im Jahr einen Museumsbahn-Betrieb mit der historischen Lok Karoline auf der Strecke der Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn.
Der Astronom Johann Georg Repsold gründete 1825 am Hamburger Millerntor ein privates Institut, um eine Sternwarte in Hamburg zu errichten, das 1833 in ein Staatsinstitut Hamburgs umgewandelt wurde. Auf diesem Gelände befand sich früher der Henricus-Bastion, heute befindet sich an diesem Ort das Museum für Hamburgische Geschichte. Die Sternwarte wurde 1909 nach Bergedorf auf den Gojenberg umgesiedelt. 1912 wurde die Hamburger Sternwarte eingeweiht und ist eine bedeutende historische astronomische Forschungseinrichtung. 1968 wurde die Sternwarte ein Universitätsstandort des Fachbereichs Physik der Universität Hamburg, gleichzeitig wurde sie zu der Liste der Kultur- und Technikdenkmale aufgenommen. Seit dem 26. März 2011 ist ein Besucherzentrum mit angeschlossenem Café geöffnet. Hier bietet die Sternwarte regelmäßig öffentliche Himmelsbeobachtungen, Vorträge und Kurse an.[10]
Es gibt in Bergedorf zwei feste Theater.
Das BegegnungsCentrum Haus im Park in Hamburg-Bergedorf fördert die aktive Lebensgestaltung für Menschen ab 50 mit Angeboten für Bildung, Gesundheit, Freizeit und eigenes Engagement. Angegliedert ist das Theater Haus im Park.
Das Theater Am Neuen Weg wird bespielt von der Lohbrügger Bürgerbühne und befindet sich auf dem Gelände des Alten Bahnhofs. Die Lohbrügger Bürgerbühne (LBB) wurde 1967 als Neigungsgruppe im Bürgerverein Lohbrügge gegründet und ist seit 1997 ein eigenständiger eingetragener Verein. Sinn und Zweck der LBB ist das Theaterspielen, wobei aber die Erhaltung und Pflege der niederdeutschen Sprache an erster Stelle steht. Im Jahr 1997 konnten sich die Mitglieder der LBB ihren großen Traum vom eigenen Theater erfüllen. Aus den alten „Probenhallen“ entstand das Theater am Neuen Weg mit zunächst 42 Plätzen. Aufgrund der großen Zuschauernachfrage wurde das Theater im Sommer 2005 auf 53 Plätze erweitert und mit neuer Bestuhlung ausgestattet.
Das Hansa-Filmstudio in der Alten Holstenstraße ist das letzte in Bergedorf verbliebene Kino.
Im Jahre 1899 ging das Wasserwerk im Billtal in Betrieb. Es fördert aus den fünf Brunnen, die in einer Tiefe von 53 bis 112 Metern liegen, täglich rund 7000 Tonnen Wasser. Die Versorgungsgebiete sind neben Teilen Bergedorfs die benachbarten Orte Reinbek und Wentorf. Das Wasserwerk wurde 1982 modernisiert.[12]
An der Grenze zum benachbarten Stadtteil Lohbrügge befindet sich der Bahnhof Hamburg-Bergedorf.
Durch den Stadtteil führen zwei Bundesstraßen, die Bundesstraße 5 und die Bundesstraße 207. Die B 5 ist die ehemalige Fernverkehrsstraße 5 (FVS 5) und Reichsstraße 5 (R 5) in Richtung Berlin, deren Straßennamen von West nach Ost lauten: Bergedorfer Straße, Holtenklinker Straße, Rothenhauschaussee. Die Länge auf dem Gebiet des Stadtteils Hamburg-Bergedorf beträgt etwa fünf Kilometer. Der Straßenname der B 207 von Nordost nach Südwest lautet: Wentorfer Straße. Die B 207 endet an der Kreuzung Mohnhof an der B 5. Die Länge auf dem Gebiet des Stadtteils Hamburg-Bergedorf beträgt etwa einen Kilometer.
Den öffentlichen Personennahverkehr mit Linienbussen betreiben die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein innerhalb des Hamburger Verkehrsverbundes. Der zentrale Verknüpfungspunkt befindet sich am Bahnhof Bergedorf, wo ein neuer zentraler Omnibus-Bahnhof auf Bahnsteigebene gebaut wurde.
Ab dem Jahr 1208 wurde der Flusslauf der Bille im Bereich des heutigen hamburgischen Stadtteils Bergedorf mit einem Wehr aufgestaut und das Wasser dem späteren Schloßgraben zugeführt. Mit dem Abfluss zur Elbe ergab sich die Möglichkeit, Transporte auf dem Wasser bis zum Hamburger Hafen und auch umgekehrt durchzuführen. Letztlich entstand dafür eine Hafenanlage in Bergedorfs Stadtmitte, örtlich als „Serrahn“ bezeichnet. Eine Schifffahrtslinie bietet regelmäßige Fahrten an und ein Förderverein führt zeitweilig Fahrten mit historischen Ewern durch.
Grundschulen:
Stadtteilschulen:
Gymnasien:
Hochschulen/Erwachsenenbildung
Der Bau der Fachhochschule an der Lohbrügger Kirchstraße wurde durch Gelder des Stifters Kurt A. Körber ermöglicht. Hier werden die Studiengänge hochschulübergreifendes Wirtschaftsingenieurwesen (HWI), Ökotrophologie und Naturwissenschaftliche Technik angeboten. Im Rahmen einer Hochschulreform wurde aus der Bergedorfer Fachhochschule und anderen Einrichtungen die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Dabei wurde die Fachhochschule Bergedorf zur Fakultät Life Sciences. Jeweils im Herbst wird die „Kinderuni“ für junge Hörer im Alter von acht bis zwölf Jahren ausgerichtet.
In Bergedorf ist ein Standort des Fachbereichs Physik für Astronomie und Astrophysik auf dem Gelände der Bergedorfer Sternwarte. Angrenzend an den Stadtteil Bergedorf befindet sich in Lohbrügge das Institut der Universität Hamburg für Holzwissenschaften des Fachbereichs Biologie.
An der Berufsschule BS 06 können unter anderem die Ausbildungen für die Abschlüsse Biologisch-technische Assistenz (BTA), Chemisch-technische Assistenz (CTA), Pharmazeutisch-technische Assistenz (PTA), Chemielaborant, Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA), Floristen und Gärtner absolviert werden.
Die Berufsschule BS 07 bietet die Ausbildungen für Personaldienstleistung-Kaufleute, Kaufleute für Büromanagement und Eisenbahner im Betriebsdienst an. Zudem werden Ausbildungs- und Berufsvorbereitungen angeboten.
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