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Bäderland Hamburg
städtische Betreibergesellschaft für öffentliche Schwimmbäder in der Freien und Hansestadt Hamburg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Bäderland Hamburg GmbH ist die städtische Betreibergesellschaft für öffentliche Schwimmbäder in der Freien und Hansestadt Hamburg. Sie wurde 1995 als Tochtergesellschaft der Hamburger Wasserwerke gegründet und gehört heute zur städtischen Beteiligungsholding HGV.[1]
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Bäderland betreibt aktuell (Stand: 2025) 20 Hallen- und vier Freibäder mit einer Gesamtwasserfläche von etwa 45.000 m², die jährlich von rund 4,2 Millionen Badegästen besucht werden.[2] Davon entfallen rund zwölf Prozent (510.000) auf die Ende 2023 wiedereröffnete Alsterschwimmhalle.[2] Weitere bekannte Bäder sind das 2009 eröffnete Festland in Altona oder das 1895 als Stadtbad Hohe Weide eröffnete Kaifu-Bad in Eimsbüttel, zugleich Unternehmenssitz der Bäderland GmbH. Außerdem betreibt Bäderland in den Wintermonaten eine Eissporthalle in Farmsen sowie das Dulsbergbad als Teil des Olympiastützpunkts Hamburg/Schleswig-Holstein. An diesem Standort tritt Bäderland im Auftrag der Stadt auch als Bauherr für weitere Sportanlagen auf, z. B. für eine Beachvolleyball-Anlage oder eine 2019 eröffnete Judo- und Handballhalle.[1][3]
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Geschichte
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Die Geschichte der öffentlichen Badekultur in Hamburg begann im Jahr 1793, als auf Betreiben der Patriotischen Gesellschaft ein Badeschiff auf der Binnenalster in Betrieb ging. Später wurde es in die Außenalster in die Nähe der Lombardsbrücke verlegt und durch die stationäre Donner’sche Badeanstalt ersetzt.[1] Im Laufe des 19. Jahrhunderts kamen zahlreiche Flussbadeanstalten an Alster, Bille und Elbe hinzu, vorwiegend mit dem Ziel, das bis dato übliche regellose „wilde“ Baden einzudämmen und in „schickliche“ Bahnen zu lenken.[4]

Die erste überdachte Warmbadeanstalt wurde 1855 am Schweinemarkt eröffnet – die von William Lindley nach englischem Vorbild konstruierte Anlage war jedoch kein Schwimmbad, sondern bot lediglich Wannen- und Brausebäder sowie Waschgelegenheiten. Der markante kreisrunde Bau überstand den Zweiten Weltkrieg und wurde 1963 zugunsten des heutigen Saturn-Parkhauses abgerissen.[5] Die erste echte Schwimmhalle entstand 1881 am Schaarmarkt – die Initiative hierzu ging von Hamburger Reedern aus, die durch die Förderung des Schwimmunterrichtes die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle unter Hafenarbeitern senken wollten.[6] 1895 folgte das älteste noch heute erhaltene und denkmalgeschützte Stadtbad Hohe Weide (heute Kaifu-Bad). Weitere Bäder entstanden bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges am Lübecker Tor in St. Georg, in Barmbek, Hammerbrook und Eppendorf (Holthusenbad). In der Weimarer Republik wurden zwar keine neuen Hallenbäder gebaut, dafür eröffneten neue Freibäder in Lattenkamp (1926) und Ohlsdorf (1927), letzteres als erste Anstalt ohne Geschlechtertrennung. Während diese noch mit Flusswasser aus der nahen Alster versorgt wurden, galt das 1938 eröffnete Freibad Kaiser-Friedrich-Ufer seinerzeit als modernstes Sportbad in Deutschland, mit Leitungswasser und ganzjährig beheizbar.[7]
Nachdem im Zweiten Weltkrieg viele Bäder beschädigt oder gänzlich zerstört wurden, lag der Schwerpunkt in den ersten Nachkriegsjahren zunächst auf dem Bau preiswerter Sommerfreibäder. Auf dem Höhepunkt Mitte der 1960er Jahre gab es knapp 30 Freibäder in der Stadt.[8] Als erstes Hallenneubau-Projekt wurde Ende der 1950er Jahre die Planung für die spätere Alsterschwimmhalle begonnen, deren Fertigstellung sich allerdings bis 1973 hinzog. Bis 1980 entstanden weitere zehn neue Stadtteilbäder als standardisierte Typenbauten; allerdings stieg die Nachfrage nicht im gleichen Maße, so dass der Betrieb der Bäder zunehmend defizitär wurde.[9] In den 1980er Jahren wurden daher erstmals ältere Bäder geschlossen und 1995 schließlich der gesamte Bäderbetrieb aus den Hamburger Wasserwerken in die neugegründete Bäderland Hamburg GmbH ausgegliedert.
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Aktuelle Bäder
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Literatur
- Rita Bake: Baden im Hause und in der Öffentlichkeit. In: Wasser für Hamburg. Zur Geschichte der Hamburger Wasserver- und -entsorgung, Hamburg 1992, ISBN 3-926174-45-5, S. 80–93.
- Hans Matthaei, Jörg Schilling: Freibad Ohlsdorf. Hamburger Bauheft 13, Hamburg 2016, ISBN 978-3-944405-20-9.
- Axel Schildt: „Duschen ist gut, Baden ist besser, das Beste ist das Schwimmen“. Zur Entwicklung des Badewesens in Hamburg vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zum Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg. In: Dittmar Machule, Olaf Mischer, Arnold Sywottek (Hrsg.): Macht Stadt krank? Vom Umgang mit Gesundheit und Krankheit, Hamburg 1996, S. 120–130.
- Geschichtswerkstatt Barmbek: Barmbeker Ansichten: Unser "Badlo" (Bartholomäus-Bad) von der Badeanstalt zur Therme, Dokumentation einer Ausstellung, Hamburg 2023
Weblinks
Commons: Bäderland Hamburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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