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Berg in den Gutensteiner Alpen in Niederösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Hohe Wand im südlichen Niederösterreich ist ein ausgeprägtes Karstplateau von 8 km Länge und einer Breite von 2,5 km, das eine Höhenlage von 900 bis 1000 m aufweist und im Plackles (1132 m ü. A.) kulminiert.
Hohe Wand | ||
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Der westliche Teil der Hohen Wand mit steil nach Süden abfallenden Felswänden, in der Bildmitte die Hochfallwand | ||
Höhe | 1132 m ü. A. | |
Lage | Niederösterreich, Österreich | |
Gebirge | Gebirgsgruppe 1863 nach Trimmel, Gutensteiner Alpen | |
Dominanz | 4,7 km → Dürre Wand | |
Schartenhöhe | 392 m ↓ Ascher | |
Koordinaten | 47° 50′ 2″ N, 16° 2′ 53″ O | |
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Gestein | Kalk, Dolomit | |
Alter des Gesteins | 220 Ma (Obertrias) | |
Übersichtskarte (Gaststätten) des Naturparks Hohe Wand |
Namensgebend sind die steilen Felsabbrüche an der Süd- und Südostseite. Das Hochplateau erstreckt sich vom Bereich des Plackles im Südwesten bis zum sogenannten Wandeck im Nordosten.
Per Kraftfahrzeug erreichbar ist das Plateau der Hohen Wand über eine in elf Monaten erbaute, am 3. Dezember 1932 von Karl Buresch (1878–1936), Landeshauptmann von Niederösterreich, eröffnete Straße,[1] die vom Verkehrsweg zwischen Stollhof und Maiersdorf abzweigt und für die bis Ende 2022 Maut eingehoben wurde.[2]
Vom 14. August 1965 bis zur Demontage am 10. August 1994[3] existierte die erste niederösterreichische Doppelsesselbahn von Grünbach auf den Placklesgipfel, die Fahrgäste in 19 Minuten auf die Hohe Wand brachte.[4] Leichte, aber kaum begangene Wanderwege führen vom Dürnbachtal, von Grünbach und von der „Rückseite“, von Miesenbach aus auf den Berg. Die meisten Anstiege im Bereich der Süd- und Südostseite sind anspruchsvoller, es sind Trittsicherheit und teils Schwindelfreiheit nötig. In diesem Bereich sind die meisten der über 700 Kletterrouten aller Schwierigkeitsgrade zu finden; weiters gibt es auch zahlreiche Klettersteige, aber auch einfache Wege (z. B. Brünnlries).
Im Bereich der Hohen Wand sind zahlreiche Höhlen zu finden; die Einhornhöhle im Hirnflitzstein bei Dreistetten ist als Schauhöhle öffentlich zugänglich. Insgesamt sind laut Landesverein für Höhlenkunde in Wien und NÖ rund 250 Höhlen im Gebiete der Hohen Wand verzeichnet. Für Kletterer ist auch der Abstieg ins Windloch (Katasternummer 1863/30), einer Schachthöhle im Saugraben direkt neben dem markierten Weg, von Bedeutung.
Wegen der Randlage am Wiener Becken und der Erreichbarkeit mit dem Auto sind auf der Hohen Wand auch beliebte Startplätze für Paragleiter und Hängegleiter. Es gibt drei Startplätze für Gleitschirme und Hängegleiter: den am meisten frequentierten Oststartplatz, den anspruchsvollen und vor allem von Hängegleitern benutzten Südstartplatz sowie den wenig benutzten Startplatz Almfrieden. Die Hohe Wand eignet sich besonders bei Süd-Ost-Windlagen zum Fliegen (im Hangaufwind) und ist ein Hausberg der Wiener.[Anm. 1]
Auf dem Plateau sind zahlreiche Berggasthäuser und Schutzhütten zu finden, aber auch viele Wochenendhäuser, vor allem im sogenannten Wanddörfl.
Ein Teil der Hohen Wand ist als Naturpark Hohe Wand unter Schutz gestellt. Unter dem Titel „Naturpark Hohe Wand“ werden jedoch auch Touristenattraktionen – per Eintrittsgeld in den Park – vermarktet, die teilweise als schwer mit einem Naturpark vereinbar kritisiert werden, insbesondere der „Skywalk“. Diese rund fünf Meter über die Flucht der Felswand auskragende und 18 Tonnen schwere Aussichtsplattform wurde 2002 vom Verein Naturpark Hohe Wand errichtet.[5] Am 2. November 2022 verunfallte ein hier mit einem Fallschirm abspringender 72-jähriger Basejumper beim Start tödlich.[6]
2004 wurde unweit des ehemaligen Wiener Neustädter Hauses (heute: Alpin- und Heimatmuseum Hohe Wand) ein 18 Meter hoher stählerner Aussichtsturm errichtet, der Aussicht in das Piestingtal, zum Schneeberg und bis zum Ötscher ermöglicht.[7][8]
Nachdem im Jahr 2003 drei Alpensteinböcke aus einem Gehege ausgebüxt waren,[9] vermehrten sich diese Tiere auf der Hohen Wand relativ stark, obwohl der eigentliche Lebensraum der Tiere hochalpines Gebiet ist. Im Jahr 2009 zählte man etwa 40 Tiere und im Jahr 2011 schätzte man rund 60 Tiere.[9] Wegen dieser starken Vermehrung und dem dadurch verursachten starken Verbiss an Pflanzen und Wald, wurden 2011 neun Exemplare, 2012 zwölf und 2013 dreißig zum Abschuss freigegeben.[10] Trotz dieser Abschüsse ist die Kolonie 2013 auf etwa 75 Tiere angewachsen.[11] Die Jägerschaft forderte daher 2013/14 eine höhere Abschussquote und es wurde angedacht, einen Teil der Tiere in ein hochalpines Revier der Bundesforste nach Altenmarkt im Pongau auszusiedeln.[10]
Die überwiegend bewaldete Hochfläche weist neben inaktiven Karsttalungen (z. B. Leitergraben, Saugraben) auch Dolinen und Karstmulden (z. B. Lange Wiese mit der Schwinde „Am Lurf“) auf. Die Hochfläche wird vom norischen Hallstätter Kalk (=„Wandkalk“) der hochalpinen Hohe-Wand-Decke aufgebaut, lediglich im Südwesten sind flächenmäßig untergeordnet Hauptdolomit und andere Gesteine am Aufbau beteiligt. Der Hallstätter Kalk taucht gegen Südosten mit einer mächtigen Flexur zur Gosaumulde der Neuen Welt ab und bildet hier in eindrucksvoller Geschlossenheit die SW-NO verlaufenden, namensgebenden Wandabstürze von rund 200 m Höhe mit zahlreichen Klein- und Mittelhöhlen. Der Nordwestabfall der Hohen Wand wird von zwei Felsschluchten, der Großen und der Kleinen Klause, durchzogen, die ebenfalls durch das Vorhandensein von kleineren Karsthöhlen gekennzeichnet sind.
Die folgenden Wege und Steige sind vom Südwesten der Hohen Wand (dem südlichen Beginn der Wandbildungen) über die hauptsächlich ostwärts ausgerichteten Wände, den Norden und Nordwesten zurück zum Südwesten sortiert (d. h. gegen den Uhrzeigersinn).
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